2025-10-30T14:25:35.653Z

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Tabellenletzter. Sieben Punkte. Und bis zum Winter nur noch Top-Gegner. Aber Rainer Elfinger soll nun für die Wende bei Türkgücü sorgen.
Tabellenletzter. Sieben Punkte. Und bis zum Winter nur noch Top-Gegner. Aber Rainer Elfinger soll nun für die Wende bei Türkgücü sorgen. – Foto: IMAGO/Sven Leifer

Elfinger: „Ich kenne Türkgücü – sowohl das Positive als auch die komplizierteren Seiten“

Trainer-Comeback bei Bayernliga-Schusslicht

Tabellenletzter und bis zum Winter nur noch Top-Gegner. Rainer Elfinger soll nun für die Wende bei Türkgücü sorgen und spricht über sein Comeback.

Nach einem Jahr Fußballpause ist Rainer Elfinger zurück an der Seitenlinie – und zwar bei einem alten Bekannten: Türkgücü München. Der 58-jährige Trainer, der bereits in der Saison 16/17 an der Heinrich-Wieland-Straße als Trainer tätig war, übernimmt das Team in einer sportlich äußerst schwierigen Situation. Türkgücü ist Tabellenletzter der Bayernliga Süd mit nur sieben Punkten – und droht nach dem Abstieg aus der Regionalliga in die Landesliga durchgereicht zu werden.

„Ich war frei und habe die Zeit“, erklärt Elfinger seinen Wiedereinstieg. „Ich bin eigentlich im Schuldienst und habe zum ersten Mal seit Ewigkeiten meine Sommerferien wirklich genießen können.“ Ursprünglich stand ein Engagement beim SV Holzkirchen im Raum, doch „ein paar Dinge haben mich dort gestört“, sagt Elfinger. „Dann habe ich nicht angefangen – und das war im Nachhinein genau richtig. Ich konnte abschalten.“

Elfinger soll Türkgücü vor dem zweiten Abstieg in Folge bewahren

Der Kontakt zu Türkgücü kam schließlich über einen alten Bekannten zustande. „Serdar Yilmaz, ein ehemaliger Spieler und Schüler von mir, ist jetzt im Sportvorstand. Er hat sich bei mir gemeldet – und das ging dann sehr schnell“, erzählt Elfinger. „Ich kenne den Verein, die Strukturen, die Menschen – sowohl das Positive als auch die komplizierteren Seiten.“

Sein erstes Spiel verlief jedoch unglücklich. Nach nur einem Training verlor Türkgücü knapp mit 1:2 gegen Türkspor Augsburg. „Das ist ein Spiel, das du ganz locker gewinnst, wenn du nicht Letzter bist“, ärgert sich Elfinger. „Wir haben eigentlich gut gespielt, Vollgas gegeben – aber kriegen zwei Dreckstore. Ein Weitschuss, der zweimal abgefälscht wird, und ein Missverständnis zwischen Torwart und Innenverteidiger. Maximal unglücklich.“

Einstand missglückt: Elfinger dennoch zuversichtlich

Trotz der Niederlage sieht der neue Coach keine Anzeichen für Resignation. „Wenn du als Tabellenletzter reingehst, fängst du solche Tore. Wenn du oben stehst, gehen die vorbei – das ist einfach so.“ Mentalität und Einsatz will er daher in den Vordergrund stellen. „Die Jungs ziehen voll mit. Wir brauchen jetzt Punkte, egal wie. Ich hätte den Job nicht angenommen, wenn ich keine Chance gesehen hätte.“

Ein Blick auf den Spielplan zeigt allerdings, wie steinig der Weg werden dürfte. „Jetzt kommen nur Auswärtsspiele – Erlbach, Kirchanschöring – und dann noch Landsberg zuhause. Alles Bretterspiele“, so Elfinger. „Dazwischen haben wir auch noch ein spielfreies Wochenende, was mich ehrlich gesagt nervt. Aber wir müssen da jetzt durch.“

Elfinger will mit Türkgücü München bis zur Winterpause punkten und dann den Kader verstärken

Ein schneller Befreiungsschlag ist also unwahrscheinlich, aber der Trainer gibt sich kämpferisch. „Dass wir komplett rauskommen, ist illusorisch. Aber die Relegation ist absolut in Reichweite.“ Für den Winter plant er bereits mögliche Anpassungen: „Natürlich werden wir uns zusammensetzen und überlegen, wo wir uns verbessern können. Aber jetzt brauche ich jeden Spieler – deswegen sage ich dazu noch nichts Konkretes.“

Sein Ziel bis zur Winterpause ist klar: „Wir wollen auf keinen Fall mit sieben Punkten in die Winterpause gehen. Wir müssen eng zusammenrücken, taktisch clever sein und das Maximale rausholen. Und dann schauen wir weiter.“

Aufrufe: 04.11.2025, 16:55 Uhr
Benedict SchweigerAutor