2024-05-08T14:46:11.570Z

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Schützenwertes Gut: Es werden immer weniger Schiedsrichter. Deshalb: Pfleglich umgehen mit den Referees! Die Fußballer aus Hörlkofen und Walpertskirchen machen das im Bild vorbildlich vor.
Schützenwertes Gut: Es werden immer weniger Schiedsrichter. Deshalb: Pfleglich umgehen mit den Referees! Die Fußballer aus Hörlkofen und Walpertskirchen machen das im Bild vorbildlich vor. – Foto: Christian Riedel / fotografie-ri

Einsatz in mehreren Mannschaften, Ordnungsdienst, … – Klubs begehren auf: Mehr Realismus, bitte!

BFV-Veranstaltung

Ordnungsdienst, Sperrfristen: Fußballvereine wollen zurück zu früheren Lösungen

Erding/Schweitenkirchen – Wie viele Spieler aus der Ersten dürfen in der Zweiten oder Dritten spielen? Das diskutierten die Vereinsvertreter bei einer BFV-Veranstaltung, zu der Kreisvorsitzende Elisabeth Bauer nach Schweitenkirchen eingeladen hatte. Dabei wurde ersichtlich, dass die Amateurvereine mit den Veränderungen des § 34 der Spielordnung ihre Probleme haben.

Dieser Paragraf regelt den Einsatz in verschiedenen Mannschaften. Bisher durften drei Spieler aus höherklassigen Teams ohne Beschränkungen auch in unterklassigen Teams der B- und C-Klassen spielen. Seit dieser Saison wurde die Anzahl auf einen Spieler reduziert.

Kreisspielleiter Ludwig Schmidt ist sich des Problems bewusst, wirbt aber in diesem Zusammenhang für den Flex-Spielbetrieb mit reduzierter Spielerzahl (9:9), der aktuell von zwölf Vereinen schon aktiv genutzt wird. Dieser Hinweis beschwichtigte die Funktionäre aber nur am Rande, und es wurden Verbesserungsvorschläge für diesen Paragrafen genannt. So solle die Sperrfrist von 15 auf zehn Tage reduziert werden. Zudem würde die Entbindung von Torhütern von diesen Vorschriften für eine Verbesserung sorgen.

Eine hitzige Diskussion musste Elisabeth Bauer moderieren. Die Vorsitzende des Fußballkreises Donau/Isar hatte die Vereinsvertreter zur Tagung eingeladen.
Eine hitzige Diskussion musste Elisabeth Bauer moderieren. Die Vorsitzende des Fußballkreises Donau/Isar hatte die Vereinsvertreter zur Tagung eingeladen. – Foto: anh

BFV-Vizepräsident Robert Schraudner machte klar, dass Veränderungen aktuell nicht möglich seien, „aber ihr könnt eure Vorschläge beim Kreistag einreichen. Bei Zustimmung könnten den veränderten Regelungen beim Verbandstag 2026 zur Abstimmung kommen“.

Ferner wurden die Vereine informiert, dass der Leiter des Ordnungsdienstes keine andere Funktion ausüben darf, was vor allem in unterklassigen Mannschaften bei Auswärtsspielen zu Schwierigkeiten führt. „Wie sollen wir das bewerkstelligen, wenn kein einziger Fan auswärts dabei ist?“, war mehrfach zu vernehmen. Schmidt lenkte ein und räumte Vereinen ein, dass „Trainer bei Auswärtsspielen in der B- und C-Klasse eine Doppelfunktion übernehmen können“.

Der Kreisspielleiter warf schon einen Blick in die Zukunft und erwähnte, dass der Saisonstart bei Ligen mit 16 Mannschaften für das Wochenende 29./30. Juli geplant ist, während 14er-Ligen eine Woche später starten.

Birgit Schauer freut sich über großen Zulauf von weiblichen Fußballern. In ihrem Spielkreis war der Mädchenfußball wegen enormer Fahrstrecken schwierig, doch ein Projekt mit zehn Vereinen brachte eine Lösung. „Innerhalb weniger Monate gibt es nun genug Teams, um einen geregelten Spielbetrieb durchzuführen“, berichtete die Kreisbeauftragte des Frauen- und Mädchenfußballs und appellierte an andere Vereine, „Mut zu finden, um Mädchen mit solchen Projekten eine geeignete Plattform zu bieten“.

Von einer solchen Situation kann Kreis-Schiedsrichterobmann Hans Kroll nur träumen, da er von großem Schiedsrichtermangel berichten musste. „Nun wird dieser Schwund auch bei den Vereinen spürbar, denn ab sofort können wir die Spiele der D-Jugend-Gruppe nicht mehr besetzen.“

Um dieser Entwicklung gegenzusteuern, richtete Kroll einen Appell an die Vereinsfunktionäre. „Ihr müsst vor allem die Nachwuchsschiedsrichter schützen und bei Beschimpfungen und Beleidigungen aktiv eingreifen, weil wir sonst diese jungen Kameraden verlieren.“

Der neue Senioren-Spielgruppenleiter Stephan Fox „will im AH-Fußball wieder für neuen Schwung sorgen“ und beabsichtigt zeitnah wieder einen geregelten Spielbetrieb anbieten, „wobei wir hier natürlich auch auf eure Unterstützung angewiesen sind“. Als erste Maßnahme ist für kommenden April der Ü 40-Cup geplant. „Die Vereinsmitgliedschaft reicht für das Spielrecht.“

Kreis-Jugend-Spielleiter Stefan Erl kündigt für die kommenden Monate Workshops an, denn mit Ende der Saison 2024/25 endet die dreijährige Pilotphase, die die Altersabsenkung im Kreis Donau/Isar regelt. „Die unterschiedlichen Regelungen in den Kreisen hat einige Vereine, die auch im Bezirk agieren, vor größere Schwierigkeiten gestellt, aber nach drei Jahren hat nun jeder seine Erfahrungen gesammelt. Dies wollen wir nutzen, um dann neu zu entscheiden“, so Erl. Er stehe auch einer Rückkehr zur alten Altersstruktur offen gegenüber.

Aufrufe: 02.2.2023, 08:47 Uhr
Andreas Heilmaier - freier MitarbeiterAutor