2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
– Foto: Bernhard Schramma

Eine gefühlte Niederlage

Was an diesem sonnigen Sonntag im November in Geisling passierte, hätte wohl niemand der anwesenden Spieler und Zuschauer für möglich gehalten. Geisling kämpft sich fulminant zurück und holt binnen 25 Minuten vier Tore auf. Aber der Reihe nach.

Thalmassing begann spielbestimmen, aber den ersten Knaller, und zwar an den Pfosten hatte Limmer für den TVG nach drei Minuten. Martinez schaffte es auf der Gegenseite, dass der Dreck vom Schuh weiter flog als der Ball, nachdem er aus 5m abzog. Doch Zelzer machte es im nächsten Augenblick besser. Seine makellose Bilanz gegen den TVG wertete er binnen vier Minuten auf zwei weitere Tore auf. Zunächst bedient durch Faltermeier überlupfte er Keeper Rederer. Beim zweiten Tor, bedient von Nöllgen, schob er gekonnt gegen die Laufrichtung des Keepers. Ein guter Start für Thalmassing. Die Roosters klar die spielbestimmende Mannschaft, Geilsing agierte mit langen Bällen auf die schnellen Außenspieler. Zimmermann zog nach 20 ab, fand seinen Meister aber in Keeper Reicherseder. Nöllgens Treffer, erneut ein schöner Heber, wurde vom Schiri Haller zurückgepfiffen. Abseits. Knapp, aber er wirds schon gesehen haben. Nach knapp einer halben Stunde traf auch Goalgetter Thomas Faltermeier. Martinez brachte den Ball vors Tor, drei Geislinger - inkl. Keeper Rederer - hauten am Ball vorbei. Kein Problem für Faltos. Im Gegenzug verzog Zimmermann von rechts. Der Ball ging knapp am Tor vorbei. Limmer machte es besser. Sein Schuss, nach einem Einwurf, ging an alle Mann vorbei, Reicherseder sah den Ball zu spät und konnte den Einschlag nicht mehr verhindern. Die Roosters dann mit dem Glück des Tüchitgen. Ein Geislinger hakte sich bei Danger ein, im Strafraum, hätte 11er geben können... Nun gut, so gehts verdient mit 1:3 in die Pause. In der Schlussphase haderten die Gäste mit der nicht konsequent stattfindenden Verteidigung, doch Geisling war vorm Tor (noch) zu harmlos.

Nach dem Pausentee machten zunächst die Roosters weiter, wie zu Beginn der Partie. Geisling agierte zu harmlos. Zunächst verpasste Faltermeier sein zweites Tor. Bedient von Nöllgen wird ihm der Ball in letzter Sekunden och vom Fuß gespitzelt. Wenig später erwischte es Martinez. Der Gegner trifft die Beine, nicht den Ball. Elfmeter. Klare Sache für Coach Dünz. Sicher verwandelt. Nun schien die Partie (fast) entschieden. Als Faltermeier in Minute 52 das 1:5 markierte, nach einer butterweichen Flanke von Zelzer, war der bekannte Drop gelutscht.... Denkste. Zunächst spielten die Roosters weiter spielbestimmend nach vorne, doch Geisling wurde mutiger. Zu verlieren gab es ja nichts mehr. Und langsam wurde die Heimelf belohnt. Rauscher vernascht auf der rechten Seite Larry und Sempre wie zwei Schulbuam, schießt, Dünzinger will klären und fälscht unglücklich ins kurze Eck ab. Das gab dem TVG Aufwind und nun wurde alles nach vorne geworfen. Ecke um Ecke hagelte es auf beiden Seiten. Auch das Fairplay kam nicht zu kurz. Scheidacker und Dünzinger gaben je eine Ecke zu, die Schiri Haller schon als Abstoß gepfiffen hatte. Nach einer weiteren Ecke für Geisling konnte Reicherseder im Zweikampf den Ball nicht festhalten, wurde im Nachgang im Gesicht getroffen, Gröschl köpfte aufs Tor und Froschhammer vertrat den gefoult und am Boden liegenden Reicherseder und klärte auf der Linie per Hand. Rot für Froschhammer. Doch dann das Kuriose. Der Geislinger Spieler, der Reicherseder foulte, teilte dies (fairerweise) Schiri Haller mit. Doch diesmal war wohl wurscht. Elfmeter. Die Thalmassinger konnten es nicht fassen. Aber gut. Kannst nix machen. Geisling nahm das an, Weigel traf ebenfalls sicher. Nun gabs nochmal richtig Aufwind für Geisling. Thalmassing mit einem Mann weniger und eine aggressiv spielende Geislinger Mannschaft erzwangen (erneut nach einer Ecke) durch Oldie Karl Gröschl das 5:4. Unglaublich. Aber es waren noch 8 Minuten auf der Uhr. Die Roosters kämpften verbissen, ebenfalls die Geislinger. Martinez hatte in der 84. Minute dann die Entscheidung auf dem Fuß. Er traf aus 5m aber nur den Pfosten. Das wärs gewesen. Es kam dann wie es kommen musste. Es wurden sechs Minuten nachgespielt und mit dem letzten Angriff schaffte Geisling den nicht für möglich gehaltenen Ausgleich. Allerdings kam das auch nicht von ungefähr. An diesem Tag leistete sich die Thalmassinger Hintermannschaft zu viele Fehler. Es wurde nicht klar und deutlich verteidigt. Kompromissloser hätte man zu Werke gehen müssen. So wurde es bei jeder Aktion gefährlich und das baute die Geislinger in 25 Minuten so auf, dass diese noch zum verdienten Ausgleich kamen.

Fazit: wenn du auswärts fünf Tore machst, und 5:1 führst, dann darfst du das Spiel nie und nimmer aus der Hand geben. Auch nicht in Unterzahl. Hier liegt auch diese Saison der Hund begrabe. Man kassiert schlichtweg zu viele Gegentore, oft aus eigenem Verschulden. Dies kostete in vielen Spielen wichtige Punkte, wie eben auch heute. Nächste Woche gastiert der Spitzenreiter aus Bach am Sauberg. Wenn Moral und Einstellung wieder stimmt und man es schafft kompromissloser und giftiger zu Werke zu gehen, sollte eine "Überraschung" möglich sein!

Aufrufe: 06.11.2022, 20:30 Uhr
Bernhard SchrammaAutor