2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
– Foto: Benjamin Büschenfeld

Ein trister Kick

Torwart Mats Petzold rettet seinem VfL Mennighüffen im Derby bei TuRa Löhne beim 1:1 einen Punkt.

Tolle Kulisse, trister Kick, und ein Ergebnis, das für das Kellerkind TuRa Löhne viel zu wenig ist. Vor knapp 170 Zuschauern rettete der Torwart Mats Petzold vom VfL Mennighüffen in der Schlussphase entscheidend den wichtigen Auswärtszähler seiner Elf beim 1:1(1:0)-Derby in der Fußball-Bezirksliga zwischen TuRa und dem VfL. In einem Derby von arg überschaubarem Niveau hatte TuRa die besseren der wenigen klaren Chancen und wird sich über den elften Saisonpunkt kaum freuen können. In der fehlerhaften Partie wurde das Tempo allzu oft verschleppt, ungenaue Pässe prägten den Aufbau. Der böige Wind tat sein Übriges, viele Zuschauer auf der Tribüne sprachen von „Not gegen Elend“ am Ostermontag am Obernfeld. Harte Kost!

Dem VfL Mennighüffen wird es egal sein, ohne seine Leistungsträger Wellpott, Stickdorn und Schöneberg wurde immerhin der 30. Saisonpunkt erobert. VfL-Trainer Andre Beeck sah es pragmatisch: „Der eine Punkt hilft uns sicher mehr als den TuRanern, aber mit so einer Leistung wird es auch für uns schwer, die Klasse sicher zu halten. Wir sind recht ordentlich in die ersten 30 Minuten reingekommen, können dann allerdings froh sein dass wir zur Pause nur 0:1 zurückliegen. Nach der Pause wurde es immerhin etwas besser. Es war heute Abstiegskrampf pur.“ Das bestätigte auch TuRa-Trainer Michel Ciomber: „Das war sehr, sehr schlechtes Niveau heute. Kein schönes Spiel, in dem wir aber irgendwie den Sieg eher verdient gehabt hätten, vor der Pause und nach der Pause hatten wir jeweils zwei exzellente Chancen für mehr Tore.“ Ciomber wird TuRa Löhne zum Saisonende verlassen, und ab der kommenden Saison die A-Junioren des SV Rödinghausen trainieren, zusammen mit einem Trainerteam. Der neue Coach der Löhner (die NW berichtete aktuell) steht schon fest, und sein Start wird aller Wahrscheinlichkeit in der A-Liga Herford 2023/24 stattfinden.
Die Gegenwart beim Derby sah einen verhaltenen Auftakt, der VfL schnupperte von zwei fehlerhaft agierenden Teams eher an der Führung. Doch eine gute Freistoßposition (20. Minute) wurde genau so wenig genutzt wie eine Zufallschance für Mert Mace, dessen Schuss kurz vor der Linie noch abgefangen wurde. In der 30. Minute meldete sich TuRa dann offensiv an, als der fleißige Lucas Kölling aus zwölf Metern frei vor VfL-Torwart Mats Petzold an dessen Fußabwehr scheiterte. In der 39. Minute musste Diar Mohammad dann frei vor Petzold auf 1:0 stellen, fand aber in Petzold seinen Meister. Die fällige Führung glückte dann Jonas Glowatz für TuRa (44.), dessen Freistoß auf die kurze Ecke zur Überraschung der VfL-Anhänger zum 1:0 einschlug.

Nach dem Seitenwechsel agierte Mennighüffen endlich etwas entschlossener, doch Moritz Büscher (56.) wusste mit einer Chance im Fünfmeterraum nichts anzufangen, bevor dann der aufgerückte Nikolas Schierholz (63.) nach einer Flanke von Büscher per Kopfball-Bogenlampe zum 1:1 traf. Filusch (74., freistehend noch geblockt ) hatte die zweite VfL-Chance auf dem Schlapen, bevor in der Schlussphase zunächst Michele Tomea-Mallorqiun (80., aus 12 Metern drüber) und dann Emrah Bingöl (82., frei durch, scheiterte an Petzold) das 2:1 für TuRa hätten erzielen müssen. So blieb es beim tristen 1:1.

Aufrufe: 012.4.2023, 15:00 Uhr
Wolfgang DöbberAutor