2024-05-24T11:28:31.627Z

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Fatlum Ahmeti ist einer der Garanten beim VfL Jüchen - und nicht nur dort.
Fatlum Ahmeti ist einer der Garanten beim VfL Jüchen - und nicht nur dort. – Foto: Sascha Köppen

Ein Stürmer mit zwei Leidenschaften beim VfL Jüchen

Fatlum Ahmeti ist Torgarant für den VfL Jüchen und für Furious Futsal. Sein Engagement für Furious kam allerdings über Umwege zustande. Sollten beide Klubs weiter Erfolg haben, hat Ahmeti wohlmöglich ein Problem.

Fatlum Ahmeti ist ein im Amateurbereich außergewöhnlicher Spieler. Welcher Stürmer kann von sich behaupten, im Durchschnitt pro Spieleinsatz ein Tor zu erzielen? Allerdings kommt diese bemerkenswerte Bilanz bei Ahmeti auch dadurch zustande, dass er nicht nur Fußball beim Landesligisten VfL Jüchen spielt, sondern nebenbei auch Futsal. Und da geht es meistens deutlich torreicher zu.

In der vergangenen Saison, als Jüchen noch in der Bezirksliga spielte, kam Ahmeti in 28 Spielen auf 37 Tore. Mit dem Aufstieg in die Landesliga waren dementsprechend die Verteidigungsreihen von Jüchens Gegner natürlich gewarnt. Trotzdem gelangen dem 31-Jährigen auch eine Spielklasse höher bislang sieben Tore in zwölf Spielen. Damit hat er großen Anteil daran, dass der Aufsteiger aktuell auf Platz sechs in der oberen Tabellenhälfte rangiert.

Deutlich mehr Tore erzielt Ahmeti allerdings für Furious Futsal in Mönchengladbach: In bislang 28 Partien auf dem Hallenboden kommt Ahmeti laut FuPa-Profil auf satte 119 Tore. Auf die Frage, ob es am Talent oder Training liegt, dass er so oft trifft, sagt er lapidar: „Darüber habe ich mir bisher keine Gedanken gemacht. Ich weiß es nicht. Anscheinend ahne ich schon im Voraus, wo der Ball hinkommen könnte und kann mich frühzeitig von den Gegenspielern lösen.“ Das wiederum ist eine Eigenschaft, die man nicht trainieren kann. „Vielleicht liegt es auch am Futsal, denn da hast du so gut wie keine Zeit nachzudenken. Natürlich kommt es auch hier auf deine Mitspieler an, wie sie dich einsetzen“, sagt er weiter.

In beiden Sportarten zu spielen, ist für Ahmeti natürlich eine Doppelbelastung. Viermal in der Woche Training mit Jüchen, dazu am Wochenende das Spiel – da muss seine zweite Liebe Futsal derzeit hintenanstehen. Eigentlich hatte er geplant, im Neuss-Grevenbroicher Raum ein neues Futsal-Team zu installieren. Spieler hatte er genügend beisammen. „Auch mit Hallentraining war die Stadt Neuss sehr entgegenkommend. Nur das ganze Drumherum mit Anmeldung, Eintragung ins Vereinsregister und so weiter hätte zu lange gedauert, als dass wir jetzt schon am Spielbetrieb hätten teilnehmen können“, so Ahmeti.

Daher kam das Angebot von Bünyamin Türkhan, dem Vorsitzenden von Furious Futsal, gerade richtig. „Er meinte, so lange das Administrative nicht geregelt ist, warum spielen wir nicht für FF07 und laufen als Reserve auf? Das wäre eine Win-win-Situation für alle. Wir hätten Spielzeit und Türkhan keine personellen Probleme in der Zweiten“, sagt Ahmeti.

Dann ging alles ganz schnell. Innerhalb von zwei Tagen seien alle Spieler angemeldet gewesen. Das erste Spiel gewann die neue Mannschaft auf Anhieb mit 35:1. Und wie es derzeit aussieht, scheint die Neu-Gründung eines Vereins aktuell vom Tisch – Ahmeti und seine Truppe werden wohl bei Furious bleiben. Bünyamin Türkhan ist er dankbar für die Unterstützung. „Ich habe ja mittlerweile feststellen können, wie aufwendig so ein Job im Verein sein kann“, sagt Ahmeti.

Das Ziel in dieser Saison ist der Aufstieg in die Niederrheinliga. Dann wäre Furious mit zwei Teams in der Spielklasse vertreten. „Aber für mich hat definitiv der Fußball Vorrang. Vielleicht schaffen wir es mit Jüchen ja in die Oberliga, das wäre eine neue Erfahrung für mich. Oder wir machen im Futsal den Durchmarsch in die Regionalliga“, sagt er lachend. Dann müsste er sich allerdings wohl entscheiden: Fußball oder Futsal. „Müsste ich mich heute entscheiden, ich wüsste nicht, wofür“, sagt Ahmeti.

So ganz verletzungsfrei blieb der Vollblutstürmer bislang aber nicht. „Ein Kreuzbandriss hat mich ein gutes Jahr gekostet. Und dann hatte ich auch noch einen Bänderanriss, da war ich für einige Wochen aus dem Verkehr gezogen“, sagt er und fügt an: „Fußball oder auch Futsal ist für mich nach einem Acht-Stunden-Tag im Büro eine willkommene Abwechslung. Ich will so lange wie möglich spielen. Wenn es für die Landesliga nicht mehr reichen sollte, dann spiele ich eben in einer Mannschaft aus der Kreisliga. Und Futsal geht irgendwie immer.“

Aufrufe: 018.10.2023, 08:00 Uhr
RP / Horst HöckendorfAutor