2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Späte Erlösung: Herringhausenes Yannik Greitschus (3. v. r.) wird von seinen Teamkameraden gefeiert. Er traf in der Nachspielzeit zum 4:3 gegen Dützen.
Späte Erlösung: Herringhausenes Yannik Greitschus (3. v. r.) wird von seinen Teamkameraden gefeiert. Er traf in der Nachspielzeit zum 4:3 gegen Dützen. – Foto: Yvonne Gottschlich

Ein Siegtreffer fällt erst in der Nachspielzeit

SG FA Herringhausen-Eickum schlägt die FT Dützen 4:3. BV Stift Quernheim feiert Kantersieg gegen Eisbergen. TuS Bruchmühlen holt die ersten Punkte. Holser Heimniederlage gegen clevere Vlothoer.

Last-Minute-Jubel in Herringhausen, Neun-Tore-Spektakel in Stift Quernheim: Am 3. Spieltag der Gruppe 1 der Bezirksliga sorgten die SG FA Herringhausen-Eickum mit dem 4:3 gegen Dützen und die „Stifte“ mit dem 8:1 gegen Eisbergen für die Highlights. Den ersten Saisonsieg hat der TuS Bruchmühlen eingetütet, Niederlagen gab es für Holsen gegen Vlotho und den SV Oetinghausen in Kutenhausen.

VfL Holsen – SC Vlotho 1:4 (0:1). Das Ergebnis geriet am Ende zur Nebensache, weil Holsens Verteidiger Fabian Becker bei einem Zweikampf unglücklich stürzte, sich das Handgelenk brach und mit dem Krankenwagen abgeholt werden musste. Becker muss operiert werden und fällt für unbestimmte Zeit aus. Schiedsrichter Stefan Lang pfiff das Spiel daraufhin ab – die zwei oder drei Minuten, die noch zu spielen gewesen wären, hätten am insgesamt verdienten Sieg der Gäste nichts mehr geändert.
„Wir sind an einer cleveren Mannschaft gescheitert, die ihre Standards gut genutzt hat, während wir diese schlecht verteidigt haben“, befand VfL-Trainer Marco Knigge. So war es nach einer ausgeglichenen Anfangsphase denn auch ein Freistoß aus dem linken Halbfeld, der die Vlothoer Führung brachte. Robin Bulut schlug den Ball an den langen Pfosten, wo ihn der freistehende Baver Deniz über die Linie drückte. In der 26. Minute hatte Holsen Glück, als Torwart Lasse Bäumer einen satten Schuss von Nils Brodziak mit den Fingerspitzen an die Latte lenkte. Anschließend kam Holsen besser ins Spiel und hatte Möglichkeiten durch Johann Bischof und Gewan Sürün. Doch nach der Halbzeitpause kam Vlotho deutlich wacher als die Gastgeber auf den Platz zurück. Nachdem zunächst Bulut noch an Bäumer gescheitert war (46.), schloss nur eine Minute später Justin Kopsieker mit einem Flachschuss in die kurze Ecke zum 0:2 ab. Und als in der 64. Minute Finn Heuermann mit einem abgefälschten Kopfball nach einem Freistoß auch noch das 0:3 erzielte, schien die Messe gelesen zu sein.
Doch Holsen steckte nicht auf und kam nur drei Minuten später zum 1:3 – Henry Steffen schloss einen schnellen Angriff über links mit einem Direktschuss in den linken Torwinkel ab. „Wir haben wohl das schönste Tor des Tages erzielt, aber dafür können wir uns nichts kaufen“, sagte Knigge. Mit dem 1:4 durch Bulut, nachdem zuvor Bäumer noch stark gegen Kopsieker pariert hatte, waren die Hoffnungen des VfL dahin (81.). „Das Gegentor nach der Pause war ein Nackenschlag. Wir treffen oft noch falsche Entscheidungen, da sind solche Spiele auch ein Lerneffekt“, meinte Knigge abschließend.

SG FA Herringhausen-Eickum – FT Dützen 4:3 (2:1). Das war nichts für schwache Nerven! In einer sehr temporeichen und sehenswerten Partie musste FAH-Trainer Ümüt Gözlükcü lange leiden, weil sein Team allerbeste Chancen vergab und Dützen zurück in Spiel kommen ließ. Erst in der Nachspielzeit stellte Yannik Greitschus mit seinem Freistoßtreffer auf 4:3. Aber vorn vorne: Levin Güzelel nutzte die erste Gelegenheit um sein Team mit 1:0 (2.) in Führung zu schießen. Die Gastgeber bestimmten die Partie und es ging nur in eine Richtung. Luigi Di-Bella scheiterte mehrfach. Auch Aziz Cakmak brachte den Ball aus aussichtsreicher Position nicht im Netz unter. „Da müssen wir schon ganz klar in Führung liegen“, raufte sich Gözlükcü die Haare. In der 45. Minute war Di-Bella dann doch noch erfolgreich und schob zum 2:0 ein. Statt mit dieser Führung in die Pause zu gehen, kassierten sie im Gegenzug durch Moveno Siedler noch den Anschlusstreffer. Auch in der zweiten Hälfte dominierte Herringhausen die Partie, wobei die Gäste gefährliche Konter spielten. Di-Bella traf per Foulelfmeter zum 3:1 (60.) nachdem Aziz Cakmak gefoult worden war. Ein Fehlpass im Mittelfeld eröffnete Felix Werner den Konter, den er zum 3:2 (62.) abschloss. Bei Jan-Henrik Giessmanns Schuss in der 69. Minute war viel Pech dabei, der Ball wurde abgefälscht und landete unhaltbar im Tor zum 3:3. Herringhausen machte viel Druck und belohnte sich mit Greischus’ Treffer in der Nachspielzeit. „Wir müssen es aber viel eher klar machen“, schimpfte Gözlükcü. Dennoch freute er sich über den „Lucky Punch“ und den Sieg.


SV Kutenhausen-Todtenhausen – SV Oetinghausen 5:0 (2:0). Der derzeit im Urlaub weilende SVO-Trainer Marcel Rieso hatte sich unmittelbar nach dem Spiel bei Torwarttrainer Matthias Krebs, der ihn diesmal an der Linie vertrat, über die Partie informiert. „Er hat mir klar gesagt, dass die Niederlage sowohl von der Höhe als auch vom Spielverlauf her verdient war“, berichtete Rieso. Im Mindener Norden sorgten die Gastgeber durch Tore von Lennard Springer (20.), Jannis Springer (33. und 46.), Jan Rekling (51.) und Kevin Dickhof (74.) für klare Verhältnisse. „Ein 0:5 ist natürlich ernüchternd. Aber der SVKT gehört sicherlich zu den besten drei Teams der Liga, dort werden auch noch andere verlieren. Wir müssen uns nach dem schweren Auftaktprogramm fangen und dann auch anfangen zu punkten“, richtet Rieso den Blick nach vorne auf die kommende Woche anstehende Heimaufgabe gegen den BSC Blasheim.


BV Stift Quernheim – FSC Eisbergen 8:1 (5:1). Das Tor zum zwischenzeitlichen 2:0 freute Trainer Sebastian Numrich besonders. Frei vor Eisbergens Torhüter legte Marvin Babienek quer auf Christian Fahrnow, der nur noch ins leere Tor schieben musste. „Die Tore haben wir allesamt sehr gut und mannschaftsdienlich herausgespielt. Auch die Mentalität, mit der wir uns den Dreier verdienen wollten, war sofort da. An dem Auftritt gibt es fast nichts zu mäkeln“, so Numrich nach dem dritten Sieg im dritten Spiel. Seine Spieler liefen die Gäste früh an und erzwangen Fehler, diese nutzten die effektiven Hausherren bereits in den ersten 45 Minuten zu fünf Toren durch Christian Fahrnow (14. und 18.), Florian Laege (23.), Fabian Ebeling (34.) und Maximilian Laege (38.). Einziger Schönheitsfehler das Gegentor zum 1:5 (45.) durch Fehrmann. Fahrnow mit seinem dritten Treffer (50.), Maxi Laege (64.) und Daniel Wehmeier (67.) erhöhten auf 8:1 und beließen es dabei. Schließlich geht es für Stift Quernheim schon am Donnerstag im Kreispokal beim SV Löhne-Obernbeck weiter.


TuS Bruchmühlen – Preußen Espelkamp II 3:0 (1:0). Aufatmen in der Fichten-Arena. „Der erste Dreier musste einfach her“, stellte Benjamin Rentz nach der einseitigen Partie gegen die mit nur elf Mann angereisten Espelkamper heraus. Er und seine Mannen blieben zunächst geduldig, legten sich den Gegner zurecht und gingen in der 30. Minute durch Dennis Krätzig in Führung. Als Niklas Dröger und Mats Niemann Anfang der zweiten Halbzeit auf 2:0 (50.) und 3:0 (57.) erhöhten, waren die Weichen gestellt. „Das Ergebnis hätte höher ausfallen können und müssen, doch wir haben einige Situationen nicht sauber zu Ende gespielt oder der gute Espelkamper Torwart hat pariert“, berichtete Rentz. Am kommenden Sonntag ist Bruchmühlen spielfrei, danach kommt Mennighüffen.

Aufrufe: 029.8.2022, 18:15 Uhr
Thomas Vogelsang,Yvonne Gottschlich, Andreas GerthAutor