2024-04-25T14:35:39.956Z

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Der frühere Unterhachinger Jochen Seitz wird als Kandidat für das Traineramt beim TSV 1860 gehandelt. Seitz traut sich die Aufgabe beim TSV 1860 zu
Der frühere Unterhachinger Jochen Seitz wird als Kandidat für das Traineramt beim TSV 1860 gehandelt. Seitz traut sich die Aufgabe beim TSV 1860 zu – Foto: SVVA

Ein Ex-Hachinger für 1860 München? „Er hat das drauf“

„Ich trau’s mir zu“

Jochen Seitz ist beim TSV 1860 für den vakanten Cheftrainerposten im Gespräch. Sein Lehrmeister traut dem Ex-Spieler der SpVgg Unterhaching den Job zu.

Unterhaching – Ehemalige „Löwen“ bei der SpVgg Unterhaching - davon gibt’s und gab’s jede Menge. Das geht bei Präsident Manni Schwabl los – und geht weiter über Junior Markus, Mathias Fetsch, Basti Maier aus dem aktuellen Kader, einst Torben Hoffmann, Necat Aygün, Dominik Stahl, Peter Zeiler und Albert Gröber, bis zu Keeper Gerhard Tremmel und natürlich Meister-Löwe Peter Grosser, dem im März 2021 verstorbenen, langjährigen SpVgg-Vize-Präsidenten.

Vorteil Seitz? Ex-Bundesliga-Stürmer hat bereits die Lizenz für die 3. Liga

Ehemalige Hachinger bei 1860 München sind dagegen etwas rarer gesät. Danny Schwarz (jetzt Coach bei Regionalligist FC 08 Homburg) war in der Saison 2007/2008 Kapitän der Blauen, Stefan Buck und Max Nicu und trugen einst Blau und später Rot-Blau, Jürgen Wittmann hielt in der Reserve, war bis 2013 Torwarttrainer und arbeitet seit Jahren im Nachwuchs-Leistungszentrum an der Grünwalder Straße und Frank Schmöller ist seit viereinhalb Jahren Coach der zweiten Mannschaft.

Der 57-jährige Ex-Bundesliga-Profi hat nach dem Rauswurf von Cheftrainer Maurizio Jacobacci am Montag die erste Mannschaft des TSV 1860 als Interimscoach bis zur Winterpause übernommen. Schmöller, 1987 Deutscher Vizemeister und DFB-Pokalsieger mit dem Hamburger SV, kam 1995 von Fortuna Köln nach Unterhaching und bestritt bis 1997 42 Zweitligaspiele für die SpVgg, erzielte dabei elf Tore. Nach höchst erfolgreichen Trainerstationen in Ismaning, Heimstetten und Pullach landete er 2019 bei 1860.

Da der ehemalige Hachinger ohne Fußballlehrer-Lizenz in der 3. Liga nur 15 Tage als Chef trainieren darf, muss bei den Löwen zur Rückrunde ein neuer Mann her. Und da ploppte jetzt mit Jochen Seitz (47) als Kandidat ein Mann auf, der zu den Bundesliga-Helden der SpVgg gehörte. Schnappen sich die Löwen einen Hachinger „Meistermacher“?

„Die 3. Liga wäre der nächste Schritt für mich. Ich freue mich, dass ich bei 1860 im Gespräch bin.“

Jochen Seitz über einen mögliche Anstellung beim TSV 1860 München.

In die rot-blauen Geschichtsbücher trug sich der vierfache deutsche A2-Nationalspieler an jenem 20. Mai 2000, dem letzten Spieltag der Bundesliga-Saison 1999/2000, ein. Da schlug der Mittelfranke jene Flanke, die Markus Oberleitner zum 2:0-Entstand gegen Bayer Leverkusen einköpfte. Womit die kleinen Hachinger in ihrem ersten Bundesligajahr die großen Bayern zum Meister gemacht hatten. Seitz bestritt 87 Spiele für die SpVgg, stürmte dann ab Sommer 2000 u.a. für den VfB Stuttgart, Schalke 04, Kaiserslautern und Hoffenheim.

Nach zwei Jahren in Burgas (Bulgarien) ging’s 2011 zurück in die Heimat, wo der zweifache Vater (Emma/20 und Patrick/17) erfolgreich als Trainer arbeitete. Erst bei Bayern Alzenau, dann von 2016 bis 2023 beim SV Viktoria Aschaffenburg, mit dem er 2018 in die Regionalliga aufstieg. Im Sommer 2023 war nach sieben Jahren und Platz 5 Schluss – für das große Ziel: „Ich habe vor zweieinhalb Jahren den Fußball-Lehrer gemacht, um wieder im Profi-Bereich arbeiten zu können. Außerdem sind meine Kinder jetzt erwachsen, da ist es kein Problem mehr für mich und meine Frau Anna, umzuziehen.“

Seitz ist „für alles offen“. Und er sagt: „Die 3. Liga wäre der nächste Schritt für mich. Ich freue mich, dass ich offenbar bei 1860 im Gespräch bin – das wäre natürlich eine große Geschichte und ich bin mir sicher, dass man bei den Löwen etwas entwickeln könnte. Ich trau’s mir zu“, sagt er selbstbewusst. Das sieht auch sein einstiger, großer Lehrmeister so: „Er hat das drauf, da gibt’s gar nichts zu überlegen“, ist sich Lorenz Köstner (72) sicher. Der hatte den 20-jährigen Seitz 1997 vom HSV in den Sportpark geholt und ihn zum Bundesliga-Stürmer geformt. Die Hachinger Trainer-Legende: „Der Jochen ist ehrgeizig, unverbraucht und er lebt für sein großes Ziel. Damit hat er die besten Voraussetzungen.“ (Thomas Ernstberger)

Aufrufe: 08.12.2023, 07:45 Uhr
Thomas ErnstbergerAutor