2024-04-29T14:34:45.518Z

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Der Dörbacher Kunstrasen ist ganz schön in die Jahre gekommen. Nun wird er ausgetauscht.
Der Dörbacher Kunstrasen ist ganz schön in die Jahre gekommen. Nun wird er ausgetauscht. – Foto: Marvin Knopp

Ein Abschied, der nicht schwerfällt​

Nach über 20 Jahren hat der alte Kunstrasenbelag in Dörbach ausgedient. Wie der SV Eintracht 66 das Viertelmillion-Projekt stemmt und was sich sonst im Verein tut.​

Das 2024er Auftaktmatch des SV Eintracht 66 Dörbach in der Kreisliga A 8 am Samstag ab 18 Uhr auf der heimischen Sportanlage am Waldrand gegen die SG Mont Royal Kröv ist gleichzeitig auch ein Abschiedsspiel: Es wird die letzte Partie auf dem mittlerweile gut 20 Jahre alten Kunstrasen sein. Vorsitzender Simon Berg ist sehr froh, einen konkreten Zeitplan für die Erneuerung des künstlichen Geläufs nennen zu können. Demnach soll eine Spezialfirma aus den Niederlanden (jene, die vor knapp zwei Jahren auch den Kunstrasen in Salmrohr erneuert hat) den alten Belag ab Montag, 18. März, abtragen und je nach Bedarf noch den Untergrund ausbessern. Die Verlegung des neuen synthetischen Spielfelds ist in der Woche danach vorgesehen. Ab Dienstag, 2. April, soll die Anlage – dann mit Quarzsand und Kork statt des nicht mehr bezuschussten schwarzen Gummigranulats befüllt – wieder bespielbar sein.​

„Wenn man in der Vergangenheit mit dem einen oder anderen potenziellen Neuzugang gesprochen hat, war der alte, in die Jahre gekommene Kunstrasen immer mal wieder das Thema. Von daher gehe ich davon aus, dass wir jetzt zusätzlich an Attraktivität gewinnen“, betont Berg. Nur eine Partie der ersten Mannschaft müsse in der Bauzeit verlegt werden: Am Samstag, 23. März, 18 Uhr, weicht man für die Begegnung mit der SG Leiwen-Köwerich/Neumagen-Dhron/Trittenheim voraussichtlich auf den Kunstrasen in Salmrohr aus.​

Die Finanzierung des 250.000-Euro-Projekts stehe auf sicheren Füßen, wie Berg unterstreicht. 75 Prozent und damit knapp 190.000 Euro erhalte man an öffentlichen Zuschüssen. Den Rest steuert der SV Dörbach aus eigenen Mitteln bei. Etwa die Hälfte davon stammt aus den vom Weltverband Fifa festgelegten Solidaritätszahlungen: An den Wechseln des in jungen Jahren in Dörbach ausgebildeten Robin Koch 2020 vom SC Freiburg zu Leeds United und 2023 (zunächst auf Leihbasis) zu Eintracht Frankfurt habe man mit insgesamt rund 35.000 Euro partizipiert, berichtet Berg. Zusätzliches Geld will der Verein durch den symbolischen Verkauf von Kunstrasenflächen generieren, so der Vorsitzende. Bereits vor drei Jahren wurde ein modernes LED-Flutlicht auf der Sportanlage installiert.​

Die offizielle Eröffnung des neuen Kunstrasens ist für Sonntag, 21. Juli, geplant. Im Mittelpunkt soll dabei ein Traditionsspiel stehen. Frühere Dörbacher Größen wie die beiden Ex-Trainer Friedhelm Rach und Harry Koch werden dann noch einmal an ihrer früheren Wirkungsstätte erwartet.

Parallel zur Infrastruktur ist Berg mit seinen Vorstandskollegen auch dabei, sportlich voranzukommen – in kleinen, aber festen Schritten. Als Aufsteiger überwinterten die Salmtaler auf einem starken vierten Platz. Die Abstände nach ganz oben und unten sind immens. „Die aktuelle Position wollen wir nicht mehr hergeben. Außerdem würden wir gerne mal den Kreispokal nach Dörbach holen“, skizziert Berg die Ziele für die kommenden Monate. Im Halbfinale kommt es zum Gastspiel beim klassentieferen SV Blankenrath. Der Sieger trifft am Freitag, 7. Juni, in Hetzerath auf die SG Altrich/Wengerohr-Bombogen (setzte sich am Mittwoch mit 1:0 gegen die FV Hunsrückhöhe Morbach II durch) oder den SV Wittlich. Beide Partien sind für Mittwoch, 20. März, 20 Uhr, angesetzt.

Zählten die Dörbacher bis zu ihrem Abstieg 2017 in die A-Klasse zum Inventar der überkreislichen Ligen, ist der Weg zurück auf diese Bühne „allenfalls langfristig ein Thema“, betont Berg.

Kontinuität und nachhaltiges Handeln ist ihnen beim SV Eintracht 66 sehr wichtig. So wurde die Zusammenarbeit mit Trainer Tobias Niehl und dessen mitspielendem Kollegen Jannik Scheit über den Sommer hinaus verlängert. Die meisten Akteure hätten ebenfalls schon ihre Zusage für die 2024/25er Runde gegeben, so Berg, der zudem nach vier, fünf gezielten Verstärkungen Ausschau hält.​

Mittelfristig habe er die Gründung einer zweiten Mannschaft im Blick. „Dazu brauchst du aber jemanden, der sich richtig darum kümmert. Nach so jemandem sind wir noch auf der Suche.“ Enorm sei der Zulauf bei den Mädchen und Frauen. Die erste Garnitur unter Trainer Thomas Schäfer kämpft derzeit um den Aufstieg in die Rheinlandliga. Die Zweite belegt in der Kreisklasse einen Platz im Mittelfeld. Ferner seien rund 50 Jugendspielerinnen für Dörbach aktiv, berichtet Berg stolz. Im Jungenbereich sieht er derzeit aber keine Möglichkeit, wieder selbst etwas auf die Beine zu stellen.​

Das neue künstliche Grün könnte den SV Dörbach aber vielleicht auch hier noch mal voranbringen …

Aufrufe: 08.3.2024, 11:30 Uhr
Andreas Arens Autor