2024-05-16T14:13:28.083Z

Ligabericht
Vom Chefcoach zum Assistenten: „Louis van Gaal“, wie Stefan Krebs (Bildmitte) in Spielerkreisen genannt wird, tritt eine Stufe zurück auf der Trainerleiter.
Vom Chefcoach zum Assistenten: „Louis van Gaal“, wie Stefan Krebs (Bildmitte) in Spielerkreisen genannt wird, tritt eine Stufe zurück auf der Trainerleiter. – Foto: Dagmar Nachtigall

»Durchatmen und Luft holen«: Stefan Krebs wird Co-Trainer in Pirk

Nach intensiven, nervenaufreibenden Jahren als Chefcoach bei Kreisligist DJK Weiden geht der Übungsleiter einen Schritt zurück, um wieder Kräfte zu sammeln

Stefan Krebs blickt auf eine lange Karriere im Fußballgeschäft zurück. Als Aktiver spielte der heute 48-Jährige unter anderem beim legendären SV Weiden in der Bezirksliga, ansonsten weitgehend in der Bezirksliga. Trainer war er dagegen grundsätzlich nur bei der DJK Weiden, wo er zunächst die „Zweite“ und dann auch die A-Jugend coachte. Seit fünf Jahren nun ist Krebs Cheftrainer bei der ersten Herrenmannschaft der Elf vom Flutkanal in der Kreisliga Nord. Heute blickt er auf eine schöne, allerdings mental ungemein beanspruchende Zeit zurück. Als an der Seitenlinie ungemein aktiver und mitleidender Coach, bewertet er das Dasein als Chefcoach über viele Jahre als nervlich unglaublich anstrengend, was seine Mitstreiter in der Trainergilde sicherlich bestätigen können.

Dass er nun nach Ablauf dieser Spielzeit seine gewohnte Umgebung verlassen und das Traineramt niederlegen würde, hatte er mit den Vereinsverantwortlichen der DJK frühzeitig kommuniziert. Gespannt war man nun, ob und wo er seinem größten Hobby weiter nachgehen würde. Jetzt ist es klar: Ab der Saison 2024/25 nimmt er nun einen Gang heraus und geht eine Etage tiefer als Co-Trainer in die Kreisklasse. Angebote hätte es gegeben, die ihm aber nicht zusagten, sagt Krebs, der zukünftig bei der SpVgg Pirk dem dortigen Cheftrainer Eugenio Wild (38) in zweiter Reihe zur Seite stehen möchte.

„Ja, es ist schon länger her, da hat mich Eugenio gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, in Pirk gemeinsam den Trainerjob zu machen, auch weil er nicht jedes Training leiten könne. Da ich ihn schon lange kenne und wir uns gut verstehen, hab ich mich dafür entschieden, nun Co-Trainer zu werden. Dann hatte ich gute Gespräche mit den Verantwortlichen, die für unseren Plan auch das Okay gegeben haben. Ich muss nun auch nicht unbedingt die Hauptverantwortung haben, so im Hintergrund zu arbeiten, ist für mich dann gar nicht so schlecht, denn ich kann mal durchschnaufen und wieder Kräfte sammeln“, erklärt Stefan Krebs im Gespräch mit FuPa.

Eugenio Wild, Coach des Kreisklassisten, ist froh, dass die Idee, die er Krebs schon vor einem Jahr in der Winterpause vortrug, nun tatsächlich umgesetzt werden konnte. „Stefan kenne ich fast zwanzig Jahre, wir haben zusammen in der Bezirksoberliga beim SV Detag Weiden gespielt. Wir verstehen uns bestens und menschlich ist er top. Unsere Gedanken über ein gemeinsames Wirken haben wir nicht aus dem Kopf verloren und so haben wir uns im November letzten Jahres zusammengesetzt und alles besprochen. Obwohl er mehrere Optionen hatte, an anderer Stelle Trainer zu werden, hat er sich für die SpVgg Pirk entschieden. Ich bin sehr glücklich, ihn als Mensch und Trainer gewonnen zu haben, auch weil wir die selbe Sprache sprechen, was das Fußballgeschäft angeht. Mit Hans-Jürgen Zitzmann, Stefan und mir sind wir dann zu dritt im Team, stehen alle auf einer Stufe und werden das gemeinsam anpacken. Jeder hat seinen Aufgabenbereich, das haben wir in einer internen Sitzung alles geklärt. Wir haben natürlich Ziele und wollen diese Step by Step angehen“, so Wild, der sich auf die zukünftige Zusammenarbeit mit seinen zwei Kollegen ab Sommer freut, „weil es einfach passt untereinander“.

Dass sein Engagement auch mit den von Wild erwähnten ambitionierten Zielen des Vereins zusammenhängt, will der am Faschingsdienstag seinen 49. Geburtstag feiernde Krebs nicht verheimlichen. Die in der letzten A-Klassensaison landesweit für Furore sorgende SpVgg – sie gewann alle 26 Punktspiele – will nach dann zwei Jahren Kreisklasse spätestens in der kommenden Saison den Sprung in die Kreisliga schaffen. So ist das Saisonziel für 2024/25, nämlich der Aufstieg, quasi schon jetzt formuliert.

Bevor sich Stefan Krebs vermutlich im Juni seinen neuen Aufgabenbereich in Angriff nimmt, will er sich am Flutkanal selbst das schönste Abschiedsgeschenk machen: „Im Moment zählt nur die DJK. Ich werde bis zum Schluss alles geben, damit wir in der Endabrechnung über dem Strich stehen und den Klassenerhalt ohne Umwege schaffen“, so der im Sommer scheidende Coach. Nur zwei Punkte vor dem Relegationsplatz platziert, kommt noch ein hartes Stück Arbeit auf ihn und die Seinen zu.

Aufrufe: 08.2.2024, 14:30 Uhr
Werner SchaupertAutor