2024-04-25T14:35:39.956Z

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Die Unterammergauer Elias Hartwig und David Bender sitzen enttäuscht auf dem Rasen.
Die Unterammergauer Elias Hartwig und David Bender sitzen enttäuscht auf dem Rasen. – Foto: Oliver Rabuser

WSV Unterammergau macht das Spiel, Waldram die Tore

Fußball-Relegation zur Kreisliga: WSV Unterammergau tritt auch nächste Saison in der Kreisklasse an

Platz eins in der Liga kurz vor Schluss verspielt, Relegationsduell Nummer eins verloren, und dasselbe gilt auch für die letzte Chance: Der WSV Unterammergau bleibt nach der 0:2-Niederlage gegen die DJK Waldram weiterhin Kreisklassist.

Benediktbeuern – Um 20.28 Uhr hatte die einwöchige Pein ein Ende. Aus der Pfeife von Schiedsrichter Michael Schmid ertönte der letzte Pfiff dieser XXL-Spielzeit, anschließend brachen bei den Kickern in den grünen Trikots alle Dämme. Grün ist die Farbe des WSV Unterammergau, war es aber nicht an diesem Abend. Die Ammertaler liefen in weinroten Leiberln auf, unterlagen der DJK Waldram mit 0:2 und verbringen somit ein weiteres Spieljahr in der Kreisklasse.

Josef Thiermeyer wirkte gefasst, ließ sämtliche Emotionen um sich herum kühl abtropfen. „Am Ende waren wir nicht fit genug. Das hat man die gesamte Rückrunde schon gemerkt.“ Das blieb auch dem Coach des ärgsten Ligarivalen nicht verborgen. „Unterammergau läuft ja total auf Reserve“, beobachtete Münsings Ralph Zahn. Doch das wirkte bis zur Pause nur so. Das Bemühen war stets erkennbar, und damit ist nicht die feine Umschreibung des Versagens in Zeugnissen gemeint. Nur setzte es auch diesmal gleich zu Beginn den Rückschlag. Ein Fangfehler von Marco Diroma sorgte für eine erste Spannungsentladung bei den Zuschauern. Passiert war zunächst nichts, doch resultierte daraus ein Eckball. Bei dem lief Waldrams Abdel Kabbaj mit gutem Timing ein, schraubte sich lehrbuchmäßig in die Senkrechte und beförderte den Ball ins lange Eck – 0:1.

Für Sicherheit beim Gegner sorgte der Vorsprung gleichwohl nicht. Robustes Einsteigen einiger DJK-Spieler hatte die ersten Verwarnungen zur Folge. Kapital schlagen konnte der WSV allerdings nicht aus den Standards. Denn Waldrams Abwehr war alles andere als klein gewachsen. Aus dem Spiel heraus war die Umsetzung indes zu kompliziert. „Uns fehlt auf einigen Positionen die Staffelung, so machen wir es uns selber eng“, urteilte Thiermeyer mit Blick auf die schlecht bespielten Räume. Zudem fehlte jene Selbstsicherheit, mit der Unterammergau in der ersten Saisonhälfte die Gegner noch dominierte.

Die Reaktion des WSV nach der Pause war dennoch aller Ehren wert. Thiermeyers Mannen mühten sich nach Kräften und versuchten alles, was die müden Knochen noch hergaben. Robin Reiter mit Freistoß auf die lange Torecke und starker Einzelaktion schürte die Hoffnungen. Ganz zum Ende legte Martin Grotz die Kugel noch einmal an Keeper Felix Schubert, aber auch am langen Pfosten vorbei.

Dazwischen aber fiel die Entscheidung. Der eingewechselte Luca Hessel verpasste zweimal knapp gegen Diroma das 0:2. Dann aber hatte Luca Faganello Raum für den Kunstschuss. Und Diroma und der WSV waren geschlagen. „Wir waren nicht abgebrüht genug, sind vor dem Tor zu harmlos“, konstatierte Thiermeyer. Nur wenige Meter neben ihm befand sich die Waldramer Horde in Ekstase.

Aufrufe: 08.6.2022, 20:28 Uhr
Oliver RabuserAutor