2024-05-08T14:46:11.570Z

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Spielen auch im kommenden Jahr in der Oberliga: die Damen der DJK Schlichthorst.
Spielen auch im kommenden Jahr in der Oberliga: die Damen der DJK Schlichthorst. – Foto: Wolfgang Grosspietsch

15 Punkte reichen zum Ligaverbleib

Oberliga Damen: DJK beweist Moral

Schlichthorst Eine schwierige Saison liegt hinter den Fußballerinnen der DJK Schlichthorst. Erst am letzten Oberliga-Spieltag wurde das Ticket für die Serie 2022/23 gebucht.

„Trotz aller Schwierigkeiten war das eine tolle Leistung“, sagt DJK-Trainer Henrik Meyer zugleich mahnend und stolz. „Wären wir etwas cleverer gewesen, hätten wir in einer starken Oberliga durchaus sechs Zähler mehr holen können.“

Gemeint sind die Partien bei Suddendorf-Samern am ersten Spieltag (2:3) und später im tristen November unter katastrophalen äußeren Platzverhältnissen bei Eintracht Lüneburg, wo Kapitänin Carolin Gertken und Co. das klar bessere Team waren. Bei der Lüneburger „Rutschpartie“ fingen sich die Gäste nach umstrittener Freistoßentscheidung das bittere 0:1 durch einen Sonntagsschuss aus gut und gerne 30 Metern.

Von einer Spielzeit in der „Komfortzone“ kann nicht die Rede sein. Vor der Winterpause gestaltete sich die Lage zunehmend bedrohlich. Drei Pünktchen betrug die Ausbeute des damaligen Vorletzten. Verantwortlich dafür war das 2:1-Derbyglanzlicht beim SV Heidekraut Andervenne.

Nach der Winterpause bliesen die Schwarz-Weißen kräftig zur Aufholjagd. Dank der Siege über Meppen (3:1 und 1:0), Lüneburg (2:1) und schließlich Suddendorf-Samern (3:2) setzten die DJK-Kickerinnen den Blinker zum Überholvorgang und eroberten sich kurzfristig gar den sechsten Platz.

Die fordernden, teilweise ruppig geführten Auseinandersetzungen gingen indes an die Substanz. „Zu Saisonbeginn starteten wir mit einem 20 Spielerinnen umfassenden Kader. Am Ende war gerade einmal knapp die Hälfe dieser Belegschaft noch an Bord. Und wir konnten noch nicht einmal richtig über die Ziellinie rutschen“, spielt der Coach auf das wegen akuter Personalknappheit abgesagte letzte Spiel beim FC Geestland an.

Ein derartiges Verletzungspech könne ein so kleiner Verein nicht kompensieren, beklagt Meyer. Der ständige Personalmangel habe das Team fast den Klassenerhalt gekostet. „Dass wir am Ende die Liga halten konnten, grenzt im Grunde an ein Wunder“, ist der DJK-Trainer stolz auf die Energieleistung der Schwalben.

15 Zähler sollten am Ende für Platz sieben reichen. Ein Sonderlob aus dem Trainermund strichen dabei die zuverlässigen Dauerbrennerinnen Pia Gerbus und Sarah Lindenthal ein.
Inzwischen hat die Aufarbeitung der komplizierten Spielzeit begonnen. Fraglich ist, ob die eine oder andere vom Verletzungspech verfolgte Akteurin nach schwerer Kreuzbandverletzung einen Comebackversuch starten wird. Zudem zeichnet sich der Verlust wichtiger Spielerinnen ab. Die Gründe sind unterschiedlicher Natur. Dringend zur Verstärkung benötigte externe Neuzugänge für eine vermutlich erneut unter dem Motto „Abstiegskampf“ stehende Serie 22/23 sind bisher noch nicht in Sicht.

Aufrufe: 08.6.2022, 14:00 Uhr
Jürgen SchinkeAutor