2024-05-08T14:46:11.570Z

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Harte Arbeit zahlt sich aus: Thorsten Hermes sorgt bei der SG Waldkönigen für einen Höhenflug.
Harte Arbeit zahlt sich aus: Thorsten Hermes sorgt bei der SG Waldkönigen für einen Höhenflug. – Foto: FuPa/Verein

Disziplin ist für Thorsten Hermes (fast) alles ​

B 8: Der neue Trainer hat bei der SG Waldkönigen/Bongard/Brück-Dreis sehr gut Fuß gefasst und den Vize-Titel im Visier.​

Die Spielkassenreform hat für einige Vereine aus dem Dauner Land zur Folge, dass sie nun gegen etliche zuvor unbekannte Teams, vor allem aus dem Spielkreis Rhein-Ahr, antreten. Eine Mannschaft, die nach ihrem Wiederaufstieg 2022 im Vorjahr noch in unteren Mittelfeldregionen der damaligen B-I-Liga zu finden war, ist die SG Waldkönigen/Bongard/Brück-Dreis. Doch seit Thorsten Hermes im Sommer das Ruder übernommen hat, läuft es besser. Nicht nur die Ergebnisse passen, sondern auch die Art und Weise, wie die SG auftritt, beeindruckt. Zuletzt blieb das Team in fünf Partien in Folge ungeschlagen, holte dabei elf Punkte. ​

Lohn der positiven Entwicklung nach der Winterpause ist Platz zwei. „Wir haben seit Wochen zwar einen kleinen Kader und effektiv nur 15 Leute dabei, doch jeder von diesen 15 Jungs besucht regelmäßig das Training und reißt sich in den Spielen den Hintern auf. Wir haben hier ein super Gemeinschaftsgefühl und sind ein echter Haufen“, schwärmt Hermes, der zuvor den TuS Ahbach gecoacht hat und nach vierjähriger Auszeit im Sommer nach Waldkönigen kam.

„In dieser Mannschaft spielen 15 Kumpels zusammen, die sich seit Jahren in- und auswendig kennen. Oft fahren wir nur mit drei Ersatzspielern raus, doch ich gebe allen das Gefühl, dass sie gebraucht werden.“ Hermes gilt als Disziplin-Fanatiker, der nichts durchgehen lässt. „Jeder Spieler hat pünktlich in der entsprechenden Kleiderordnung zum Training zu erscheinen. Jeder hat seine spezielle Aufgabe zu erfüllen und ist auch außerhalb des Platzes zu festen Diensten eingeteilt.“

Der 34-Jährige bevorzugt das schnelle, direkte Kurzpassspiel. „Oft geht es mit nur drei, vier Kontakten nach vorn. In dieser Hinsicht haben die Spieler einen Riesensprung gemacht.“ Der Fokus lag vor dieser Saison auf der Defensive. „Auch da können wir im Gegensatz zur vorigen Saison, als wir ein Torverhältnis von 66:64 hatten, eine Verbesserung vermelden, denn bislang haben wir erst 36 Gegentore kassiert.“ Hermes involviert die Spieler mehr in taktische Überlegungen, fördert so das Mitdenken und das Verantwortungsbewusstsein.

„Lange Bälle sehe ich nicht gern, wir wollen spielerische Lösungen finden. Mit jedem Sieg, mit jedem Punkt, den wir holen, wächst unser Selbstvertrauen. Und mit diesem Wissen und dieser Qualität wollen wir auch die restlichen Spiele bestreiten“, lässt er durchblicken. „Wir wollten mehr Punkte holen als im Vorjahr, wollten mehr Tore schießen, weniger Gegentore kassieren und besser abschneiden als Platz acht. Bis auf die Torausbeute haben wir alles geschafft. Wir sind zufrieden und absolut im Soll.“

Personell sieht es zudem richtig gut aus: Bis auf Kapitän Nico Müller, der an einem Fußbruch laboriert, sind alle Spieler einsatzfähig. Zuletzt tat sich das Team gegen den Vorletzten SV Neunkirchen-Steinborn II ziemlich schwer, denn erst in der Schlussphase erzielten Frederic Elsen und Torjäger Matthias Kröffges die entscheidenden Treffer zum 3:1-Erfolg. Hermes warnt seine Schützlinge vor der Partie am Sonntag, 12.30 Uhr, bei Schlusslicht SG Vordereifel Laubach II: „Spiele gegen die Teams, die ganz unten stehen, sind oft die schwierigsten. Das ist reine Kopfsache, die Einstellung muss stimmen.“

Hermes macht über den Sommer hinaus mit seinem mitspielenden, derzeit aber an der Bandscheibe verletzten Co-Trainer Simon Hennen weiter. Zudem sind Verstärkungen in Sicht: „Für die neue Saison haben wir bereits fünf, sechs Spieler an der Angel, fix ist aber noch nichts.“

So schön die Vizemeisterschaft für die SG Waldkönigen wäre: In der Annahme, dass es wohl acht oder neun von rheinlandweit 15 B-Liga-Vizemeistern packen und dann der Punktequotient entscheidet, würden Hermes und seine Mannschaft mit dem aktuellen Schnitt von 1,83 Zählern pro Spiel durchs Raster fallen und könnten nicht in die A-Klasse aufsteigen.

Aufrufe: 027.4.2024, 13:00 Uhr
Lutz SchinköthAutor