Direkte Duelle in der Abstiegszone

1:0, 1:2, 4:2 – keineswegs geradlinig verlief der Weg des FV Neuthard zum Heimsieg gegen Schlusslicht Rheinhausen. „Das Spiel war von Anfang an in unserer Hand. Wir hatten mehr Ballbesitz und viele Torchancen doch der Schlussmann hat gut pariert. Irgendwann musste auch er sich geschlagen geben, wir gingen in Führung und alles schien nach einer mühelosen Aufgabe für uns auszusehen. Doch Rheinhausen ärgerte uns gegen Ende der ersten Halbzeit mit guten Kontern, die dann auch zu Toren geführt haben. Wir gingen mit 1:2 in die Halbzeitpause und keiner wusste so richtig, was gerade passiert war. Doch nach der Pause zeigten wir uns wenig beeindruckt, spielten unseren Stiefel weiter runter und drehten das Spiel. Unter dem Strich war es meines Erachtens verdient und, das möchte ich noch erwähnen, Emir Dokara hat mal wieder eine überragende Leistung gezeigt“, kommentierte Christian Viola die Partie.
Der nächste Gegner war vor wenigen Wochen noch im FVN-Verfolgerkreis, nun liegt Neuthard satte elf Punkte vor dem TSV Wiesental. Leicht wird die Aufgabe deshalb nicht, wie Viola mahnt: „Nächsten Sonntag erwartet uns ein spielerisch stärkerer Gegner. Auch wenn Wiesental momentan keine positiven Ergebnisse erzielen konnte, darf man den Gegner nicht unterschätzen. Wenn wir weiterhin oben mitmachen wollen, müssen wir diesen Spiel gewinnen.“

Die vierte Niederlage in den letzten fünf Spielen gab es für den TSV Wiesental gegen Karlsdorf. „Generell haben wir eine gute Leistung gezeigt - kaum was zugelassen und vorne uns gute Möglichkeiten erarbeitet. Leider fehlt weiterhin das Momentum auf unserer Seite“, berichtete Tim Ronecker vom 0:1.
Vor dem Gastspiel bei Tabellenführer Neuthard hat er die aktuell schlechten Ergebnisse durchaus im Blick: „Ich kann meinen Jungs kein Vorwurf machen, wir arbeiten gut im Training, haben eine gute Trainingsbeteiligung, das Engagement im Spiel passt auch. Wir kennen so eine Negativserie einfach nicht, deshalb ist momentan der Umgang damit ein wenig schwierig. Wir dürfen uns aber nicht an das Verlieren ‚gewöhnen‘ und wollen gegen den Tabellenführer alles raushauen.“

PROGNOSE:
Noch vor wenigen Wochen wäre dieses Spiel ein direktes Duell um die Ligaspitze gewesen, doch die vielen Punktverluste haben Wiesental aus dem Anwärterkreis gestoßen. Daher ist der TSV beim Tabellenführer nun auch eher Außenseiter.

Nach 0:1-Rückstand führte der TSV Rheinhausen zur Pause in Neuthard und schnupperte so an einer Überraschung. Warum daraus nichts wurde, erklärte Keven Becker in seiner Rückschau: „Am Sonntag haben wir eine sehr gute Halbzeit gespielt, ich war sehr zufrieden. Wenn wir unsere Angriffe besser ausgespielt hätten, dann hätte das Ergebnis zur Halbzeit auch höher stehen können. In der zweiten Halbzeit haben wir dann leider viele Fehler gemacht, die auch alle bestraft wurden.“
So rückt der Gang in die Kreisklasse A für Rheinhausen immer näher, doch ans Aufgeben denkt Becker deswegen nicht: „Für Sonntag gilt das gleiche Motto wie die letzten Wochen: Alles raushauen und schauen, wofür es langt.“

Mit einem 4:0-Erfolg eroberte der TuS Mingolsheim den zweiten Platz zurück. Das Spiel war allerdings nicht so eindeutig, wie das Ergebnis insinuiert, sagte TuS-Coach Moritz Neuburger: „Zuerst sind wir froh, dass wir zuhause endlich mal wieder gewinnen und uns auch ein bisschen den Frust von der Seele schießen konnten. Wenn man sich allerdings die ersten 15 bis 20 Minuten anschaut, dann hatten wir ziemlich Glück, dass wir nicht in Rückstand geraten. Neudorf hatte zwei Aluminiumtreffer sowie eine hundertprozentige Chance. Im Anschluss sind wir aufgewacht und hatten das Spiel dann besser im Griff, sodass wir sehenswert mit 1:0 in Führung gingen. Per Elfmeter konnten wir auf 2:0 erhöhen. In der zweiten Halbzeit mussten wir noch eine Chance der Neudorf überstehen und hatten ansonsten alles unter Kontrolle, sodass wir schließ auf 4:0 erhöhen konnten. Unterm Strich ist der Heimsieg verdient, wenn auch das Ergebnis zu hoch ausgefallen ist.“
Mindestens den zweiten Rang will der TuS nun auch behalten. Deshalb peilt Neuburger in Rheinhausen einen Sieg an: „Nun reisen wir zum Schlusslicht nach Rheinhausen und müssen nachlegen. Wir brauchen nun einen Lauf und dürfen nicht mehr ausrutschen und Punkte liegen lassen. Wir fahren also mit breiter Brust nach Rheinhausen und wollen die drei Punkte mitnehmen sowie das schwache Remis aus der Vorrunde vergessen machen.“

PROGNOSE:
Zweiter gegen Letzter - die Rollen sind klar verteilt.

Auf den wichtigen Derbysieg in Ubstadt konnte der TSV Stettfeld keine weiteren Punkte folgen lassen. Die Mannschaft von Elvis Karam verlor in Philippsburg 0:2.
So belegt man auch weiterhin einen Platz, der in der Endabrechnung sehr wahrscheinlich nicht reichen wird. Umso wichtiger wäre es, das Punktekonto aufzustocken, doch wird das gegen Karlsdorf ein schweres Unterfangen. Hoffnung macht aber der Umstand, dass der TSV den FCK im Pokalfinale unlängst schlagen konnte.

Von Erfolg gekrönt war das gestrige Auswärtsspiel des FC Karlsdorf in Menzingen. „Ich muss einfach ein Riesenlob an meine Mannschaft aussprechen. Trotz weiter Anreise unter der Woche direkt nach Arbeit zeigte sie sich mental und körperlich fit. Wir waren von Beginn an gut in der Partie und waren die spielbestimmende Mannschaft. Daher ist für mich der Sieg absolut verdient“, zollte Maximilian Löchner seinem Team viel Anerkennung für das 3:0.
Auch am kommenden Sonntag ist der FCK auswärtsgefordert, dann in Stettfeld. „Am Wochenende führt unser Roadtrip (drittes Auswärtsspiel in Folge) nach Stettfeld. Jetzt gilt es wieder, bis zum Sonntag den Akku zu laden, an die Leistung der vergangenen zwei Spiele anzuknüpfen und die Neun-Punkte-Woche perfekt zu machen“, will Löchner weiter auf der Erfolgswelle surfen.

PROGNOSE:
Im Pokalfinale setzte sich Stettfeld durch, doch in der Liganeuauflage sind die Gäste aktuell favorisiert.

Eine überraschende Niederlage kassierte der FV Wiesental in Menzingen. „Die erste Halbzeit in Menzingen war leider eine Vollkatastrophe. Gegen den Ball keine Intensität, mit Ball ohne Mut und Bereitschaft. So gewinnt man gegen keinen Gegner in der Klasse. Die zweite Halbzeit war etwas besser, allerdings war es auf dem Platz schwierig, gegen einen tiefstehenden Gegner Chancen zu kreieren“, fand Dominik Feuerstein nach dem 1:2 deutliche Worte.
Für das Heimspiel gegen den SV Philippsburg nimmt Feuerstein seine Mannschaft in die Pflicht: „Wir wollen jetzt gegen Philippsburg zuhause eine Reaktion zeigen. Philippsburg spielt bisher eine gute Rückrunde und wird uns sicherlich einiges abverlangen. Wir müssen einfach wieder bereit sein, alles für ein gutes Spiel zu investieren. 70 bis 80 Prozent reichen einfach nicht…“

Mit 2:0 setzte sich der SV Philippsburg daheim gegen Stettfeld durch und machte dabei auch Spielertrainer Taylan Kurt glücklich: „Wir waren richtig gut drauf an diesem Tag. Ich muss meine Mannschaft loben für diese Leistung. Alles, was wir besprochen haben, wurde 1:1 eingehalten.“
Nun geht es zum FV Wiesental, gegen den der SVP in der Vorrunde verlor. Daran erinnert sich Kurt: „In der Vorrunde hat Wiesental gegen uns einen überragenden Fußball gespielt, Resul Polat hat mit seinem System uns das Leben schwer gemacht.“ Nun soll ein besseres Ergebnis herauskommen: „Wir wollen einen Offensivfußball in Wiesental spielen. Wir haben uns in dieser Runde vor keinem Gegner versteckt und das werden wir Sonntag auch nicht. Was am Ende für uns dann rausspringt, werden wir dann sehen.“

PROGNOSE:
Gegen gerade in der Rückrunde gut auftretende Philippsburger stehen die Zwölfer vor einem schweren Heimspiel. Die Favoritenrolle gehört den Gastgebern bestenfalls nur leicht.

Von einer aus seiner Sicht unglücklichen Derbyniederlage in Ubstadt sprach Weihers Trainer Matthias Örum: „Das Derby begann denkbar schlecht für uns, da wir das 0:1 schon nach drei Minuten kassierten. Meine Mannschaft hat ordentlich gespielt und wieder einmal die Torchancen nicht verwertet. Dann bekommst du das 0:2 wieder aus dem Nichts, eine Kopie des ersten Tores – eine Flanke, welche nicht mehr berührt wird und den Weg ins lange Eck findet... So ist es nun einmal, wenn man hinten drinsteht, da hat man auch das Glück nicht gerade auf seiner Seite. Letztendlich hat die glücklichere, aber nicht die bessere Mannschaft das Derby gewonnen.“
So bleibt der Abstand zum sicheren Rang zehn groß. Der derzeitige Inhaber Menzingen ist der nächste FCW-Gegner – ein wichtiges, aber auch schweres Spiel, wie Örum weiß: „Am Wochenende spielen wir gegen Menzingen, das seit der Winterpause eine überragende Form hat. Wir werden alles geben und versuchen, den letzten Strohhalm zu greifen, um noch in der Liga zu bleiben. Es wird mit Sicherheit ein ganz schweres Spiel für uns.“

Keine weiteren Punkte konnte der SV Menzingen im Nachholspiel gegen Karlsdorf sammeln. „Kurzes und knappes Fazit zum vergangenen Mittwoch - Glückwunsch nach Karlsdorf zum verdienten Sieg“, hielt sich Daniel Kaiser mit dem Spiel nicht lange auf.
Ausführlicher ist dagegen seine Vorschau auf den anstehenden Auftritt beim Vorletzten aus Weiher: „Jetzt wartet am nächsten Sonntag ein absolutes Highlight in Weiher auf uns. Wir haben von der Vorrunde noch etwas gut zu machen und versuchen, unsere gute Form dort unter Beweis zu stellen. Wir bereiten uns wieder gut auf den Gegner vor und versuchen, den Abstand auf die Abstiegsplätze zu vergrößern. Wenn jeder von meinen Spielern an die Leistungsgrenze geht, können wir einen weiteren, wichtigen Schritt in Richtung Nichtabstieg machen.“

PROGNOSE:
Viele Chancen hat der FC Weiher nicht, den Rückstand nochmal zu verkürzen, doch auch Menzingen braucht jeden Punkt. Momentan sollten die Kraichtaler die Nase leicht vorne haben.

Zum zweiten Mal binnen weniger Wochen gewann der FC Odenheim gegen Neudorf, nun feierte der FCO im Nachholspiel einen fulminanten 4:0-Heimsieg. „Das, was ich vor dem Spiel gesagt habe, dass wir als Mannschaft im Kollektiv gemeinsam agieren müssen, um zu gewinnen, haben wir sehr gut umgesetzt. Wir gehen nach 25 Minuten durch einen starken Spielzug in Führung. Außer in den zehn Minuten vor der Halbzeit haben wir alles Gefährliche von unserem Tor wegverteidigt bekommen, in der zweiten Halbzeit drei Tore nachgelegt und somit verdient gewonnen“, war Spielertrainer Luca Hodecker dementsprechend zufrieden.
Damit hat der FCO den Kontakt zu den sicheren Rängen wieder hergestellt. Mit einem weiteren Sieg würden man bis auf einen Punkt an den nächsten Gegner Ubstadt heranrücken. Zugleich will Hodecker auch Revanche für das Hinspiel: „Am Sonntag steht bereits das nächste Heimspiel für uns an. Im Hinrundenspiel gegen Ubstadt haben wir völlig verdient mit 0:3 verloren und wirklich eine sehr schwache Partie abgeliefert. Dass wir in der Rückrunde ein ganz anderes Gesicht zeigen, wollen wir auch am Sonntag wieder bestätigen. Die Ubstädter haben vor allem in der Offensive ein beeindruckendes Tempo, wo wir sehr wach und vorausschauend agieren müssen.“

Im Derby gegen Weiher konnte der FV Ubstadt einen äußerst wichtigen Sieg erzielen. „Das Derby gegen Weiher und der daraus resultierende Sieg war für uns und unsere Truppe extrem wichtig, wobei es uns Weiher keinesfalls leicht gemacht hat und es durchaus zu einem Unentschieden hätte kommen können“, berichtete ein erleichterter Hendrik Gutekunst.
Doch aus dem Schneider ist der FVU deshalb noch nicht. Richtig Luft würde ein weiterer Sieg gegen Odenheim verschaffen. Der FVU-Verantwortliche Gutekunst blickt folgendermaßen auf die wichtige Partie: „Wieder müssen wir wohl oder übel die erste Elf umbauen und unsere Verletzten und gesperrten Spieler irgendwie kompensieren. Ohne es zu wissen, glaube ich, dass wir diese Runde noch nie mit der gleichen Formation begonnen haben. Hut ab vor unserer Mannschaft, die das prima auffängt. Gegen Odenheim ist für uns abermals ein wichtiges Spiel, um uns von den Abstiegsrängen abzusetzen. Unser Trainer Hartmut Kaufmann wird die Jungs wieder bestmöglich auf den Gegner einstellen und dann wollen wir in Odenheim drei Punkte entführen!“

PROGNOSE:
Für beide Mannschaften hat dieses Duell große Bedeutung, dementsprechend umkämpft dürfte die Partie auch werden. Wer den Schwung des jeweiligen letzten Sieges besser mitnimmt, wird drei Punkte holen.

Mit einer 0:4-Niederlage kehrte die FVgg Neudorf vom gestrigen Nachholspiel aus Odenheim zurück. Arif Saglam sah dabei einige Parallelen zu den Spielen davor: „Das Spiel gegen Odenheim haben wir die letzten zwei Spiele sehr gut angefangen, aber wir haben im Moment nicht das Glück, das Tor zu treffen. Wenn wir keine Tore machen, werden wir bestraft. So war das auch gestern, wir haben die drei Punkte liegen lassen.“
Nächster Gegner der FVgg ist Saglams früherer Verein Forst. „Ich habe jahrelang dort gespielt, das wird ein sehr wichtiges Spiel für uns. Wir müssen mal wieder zusammen mit der Mannschaft die drei Punkte zu Hause lassen. Es wird natürlich keine leichtes Spiel, aber wir haben die Potenzial, gegen jede Mannschaft zu gewinnen, und es wird auch Zeit, dass wir die drei Punkte behalten. Ich hoffe, dass es mit unseren Toren diesmal klappen wird, und hoffe auf ein gutes Spiel“, will Saglam punkten.

Den höchsten Sieg des letzten Spieltags erzielte der FC Forst mit dem 5:0 gegen Odenheim. Dementsprechend gut gelaunt war auch Patrick Stucke: „An das letzte Wochenende denke ich natürlich sehr gerne zurück. Im Heimspiel gegen den FC Odenheim konnten wir einen deutlichen Sieg einfahren. Die erste Hälfte würde ich als relativ ausgeglichen bezeichnen, hier hatten beide Teams ihre Möglichkeiten. In der zweiten Hälfte konnten wir dann mit einer starken Phase das Spiel eindeutig für uns entscheiden.“
Einen weiteren Sieg will Stucke nun in Neudorf holen: „Diesen Schwung aus dem Spiel wollen wir nun auch mit nach Neudorf nehmen und unsere Position als beste Auswärtsmannschaft der Liga weiter ausbauen. Die Spiele gegen Neudorf waren in der Vergangenheit immer sehr umkämpft und knapp, mit der richtigen Einstellung und der Leistung der vorangegangenen Wochen werden wir aber auch in Neudorf etwas mitnehmen können. Daher ist ein Auswärtssieg unser Ziel am Sonntag.“

PROGNOSE:
Mit Blick auf die jüngsten Ergebnisse ist mit einem FCF-Auswärtssieg in Neudorf zu rechnen.