2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Keine Anerkennung fand Dillingens Führungstreffer in Ziemetshausen nach fünf gespielten Minuten: Fisnik Lloqanaj (rechts im Bild) soll den Ball im Vorfeld regelwidrig mit der Hand gespielt haben.
Keine Anerkennung fand Dillingens Führungstreffer in Ziemetshausen nach fünf gespielten Minuten: Fisnik Lloqanaj (rechts im Bild) soll den Ball im Vorfeld regelwidrig mit der Hand gespielt haben. – Foto: Karl Aumiller (Donau Zeitung)

Dillingens Serie endet in der Nachspielzeit - Kritik an Referee Heider

"Jede Serie geht einmal zuende", lautet eine oftmals zitierte Phrase in der Sportberichterstattung. So erwischte es die SSV Dillingen nach neun Spielen in Folge ohne Niederlage in der Nachspielzeit beim Aufstiegsaspiranten TSV Ziemetshausen. Dabei mussten die Kreisstädter mehr als eine Halbzeit lang in Unterzahl agieren, hielten in einem intensiven, durchaus auch packenden Kampfspiel bis kurz vor Ende aufopferungsvoll dagegen und hätten sich den Auswärtspunkt durchaus verdient.

Genauso in Ordnung ging aber auch der "Dreier" für die Gastgeber, die zwar vor dem Tor lange Zeit nicht zwingend genug waren, aber dennoch alles in die Waagschale warfen, um weiterhin im Aufstiegsrennen zu bleiben - was ihnen letztendlich auch gelang. Keinen allzu guten Eindruck hinterließ jedoch das Schiedsrichterteam um Johannes Heider vom TSV Bissingen. Angesichts von aktuell rund 150 € Kosten pro Spiel in der Kreisliga West muss man sich bei der einen oder anderen sehr jugendlichen Assistenteneinteilung schon fragen, ob man deren Ausbildung wirklich in der Crunchtime einer Saison vornehmen muss. Ein eher ungewöhnlicher Vorgang ist es zudem, dass beide Linienrichterkids während der gesamten Spielzeit kein einziges Mal eine Abseitsposition anzeigten...

Aber auch der Hauptschiedsrichter stand seitens der SSV in der Kritik: Grenzwertig war es bereits nach fünf Minuten, als der Dillinger Führungstreffer durch Fisnik Lloqanaj wegen eines vermeintlichen Handspiels keine Anerkennung erfuhr. Der Kosovare schwor nach dem Spiel Stein und Bein, dass kein Handkontakt vorgelegen habe. Auch in Halbzeit zwei wurde hier ein gestrecktes Bein gegen Michael Hildmann übersehen, da blieb ein hanebüchener Schwalbenversuch des TSV Ziemetshausen ungeahndet und dort wurde selbst eine auf der Tribüne klar wahrzunehmende Gegenspielerbeleidigung gegen den starken Felix-Adrian Körber ignoriert. Eine unkluge Vorteilsauslegung brachte den eigentlich erfahrenen Referee in der 39. Spielminute unter Zugzwang: Tarik Music kam im Laufduell mit Marcel Hander zwar ins Straucheln, konnte aber dennoch kontrolliert abschließen und die vermeintliche Ziemetshausener Führung erzielen - doch weit gefehlt: Hander sah die Rote Karte, obwohl eigentlich Schiedsrichter Heider höchstselbst die klare Torchance durch einen zu frühen Pfiff verhindert hatte und Music scheiterte mit dem folgenden Foulelfmeter am wiedergenesenen SSV-Keeper Körber, der sicher parieren konnte. So gab es auf beiden Seiten unzufriedene Gesichter...

TSV-Coach Siegfried Kolb wechselte am Ende den Sieg ein: Felix Glockner flankte auf Tobias Hillenbrand, der in der Nachspielzeit zum vielumjubelten Siegtreffer für seine Farben einköpfte (90.+3).

Ziemetshausen Fußball-Abteilungsleiter Georg Stötter attestierte Aufsteiger SSV zwar nach dem Spiel, dass sich die Mannschaft gegenüber der 1:3-Hinspielniederlage Mitte September 2023 erheblich gesteigert habe, dennoch musste Dillingen die Rückreise an die Donau mit leeren Händen antreten.

Aufrufe: 014.4.2024, 23:40 Uhr
Christoph NowakAutor