2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Diese 15 Oberliga-Youngsters sollte man im Auge behalten

Es gibt eine Phalanx von jungen Spielern, die in der Oberliga Westfalen Woche für Woche zu den Leistungsträgern gehört. Eine Übersicht.

Ticha, Urban oder Amaimouni-Echghouyab - in der Oberliga Westfalen kicken reichlich vielversprechende Talente. Wir geben einen Überblick über die vermeintlich 15 talentiertesten Youngsters. Das westfälische Amateuroberhaus kann bekanntlich ein Sprungbrett in den Profifußball sein.

Ramon Büsken (21, Torwart, Eintracht Rheine)

Büsken (16 Einsätze) ist der jüngste Stammkeeper der Oberliga Westfalen. Am 5. Spieltag verdrängte er den damaligen Neuzugang Thijs Terhalle, der sich daraufhin im Winter verabschiedet hat. Nach einer durchwachsenen Hinrunde hat sich die ganze Rheiner Mannschaft unter Neu-Coach Christian Hebbeler stabilisiert, so dass Büsken seine Zu-Null-Partien innerhalb kürzester Zeit von zwei auf vier erhöht hat. Schon in der Vorsaison stand der junge Keeper in seiner Debüt-Saison in Rheine 22-mal zwischen den Pfosten, nachdem es ihn studienbedingt im Sommer 2022 aus Süddeutschland ins Münsterland gezogen hatte. Vereine wie Karlsruher SC, 1. FC Kaiserslautern und SV Sandhausen stehen in seiner Jugend-Vita. Der damalige Regionalligist FK Pirmasens war seine erste Seniorenstation, dort war er jedoch nur Keeper Nr. 3.

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Jubes Ticha (20, Abwehr, Sportfreunde Siegen)

Ticha (19 Einsätze) ist in Siegen auf Anhieb eingeschlagen. Der Innenverteidiger, der viele Jahre im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) von Fortuna Düsseldorf verbracht hat (2016-22), kam im Sommer aus der U19 des SC Preußen Münster und ist aus der Startelf nicht mehr wegzudenken.

Mehmet Kaya (19, Abwehr, Türkspor Dortmund)

Kaya (20 Einsätze) war erst im letzten Junioren-Jahr in einem NLZ (SC Paderborn 07) gelandet, nachdem er zuvor u. a. beim FC Iserlohn und der Hammer SpVg ausgebildet wurde. Obwohl im Winter ein weiterer Top-Defensivmann mit Ali Cirak vom SV Lippstadt 08 verpflichtet wurde, kommt TSD-Coach Sebastian Tyrala an Kaya nicht vorbei. Türkspor gehört eher zu den offensivstärksten Mannschaften der Liga, aber im Spitzenspiel gegen Lotte (1:0) bewiesen die Dortmunder, dass auch die Defensive um Kaya aufstiegsreif ist.

Denis Milic (19, Abwehr, TSG Sprockhövel)

Milic (18 Einsätze) kam erst Ende August am "Deadline-Day" zur TSG, nachdem er von 2012 bis 2023 beim FC Schalke 04 ausgebildet wurde. Seit dem 5. Spieltag steht er beim abstiegsgefährdeten Oberligisten immer in der Startelf. Im kommenden Sommer dürfte er sich erneut um ein Regionalliga-Engagement bemühen. Zum Schalke-Abgang sagte er im Juni: "Natürlich ist es auf der einen Seite traurig, wenn man einen Verein nach so einer langen Zeit verlässt. Ich bin Schalker durch und durch und hätte gerne hier den Durchbruch geschafft. Aber der Verein plant anders. Das muss man dann auch akzeptieren und respektieren. Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine neue. So sehe ich das und freue mich auf das, was kommen wird."

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Leon Tasov (19, Mittelfeld, SC Preußen Münster II)

Nicht Schalke, sondern Bochum war für längere Zeit die Ausbildungsstätte von Tasov (19 Einsätze). Beim VfL wurde der offensive Mittelfeldspieler von 2018 bis 2023 ausgebildet und fand im Sommer bei den Adlerträgern seine erste Seniorenstation. Mit elf Scorerpunkten belebt er deutlich die Offensive. Coach Kieran Schulze-Marmeling sagte im Oktober: „Einen großen Ausblick in die Zukunft kann ich noch nicht geben, jedoch ist das, was er bisher bei uns macht, wirklich super. Er ist ein toller Junge mit einer tollen Haltung, trainiert wie ein Verrückter und schiebt dazu noch zusätzliche Einheiten."

Max Ritter (19, Mittelfeld, Sportfreunde Lotte)

Mit sechs Toren und zwei Assists gehört Ritter (19 Einsätze) zu den erfolgreichen Offensivkräften beim zuletzt schwächelnden Aufstiegsfavoriten. Der Mittelfeldspieler wurde in der U17 und U19 in den NLZ von Hannover 96 und dem VfL Osnabrück ausgebildet. Der auf der rechten Seite variabel einsetzbare Youngster ist "sehr robust und zweikampfstark" (O-Ton Coach Fabian Lübbers).

Jannik Urban (21, Mittelfeld, ASC 09 Dortmund)

Urban (20 Einsätze) wurde beim FC Iserlohn und dem Hombrucher SV ausgebildet und spielt beim ASC bereits seine vierte Oberliga-Saison. Mit 79 Einsätzen hat kein jüngerer Spieler mehr Partien im westfälischen Amateuroberhaus in seiner Vita stehen. „Er hat die Ruhe am Ball, ein gutes Passspiel, ist ein intelligenter Spieler, ein Arbeitstier. Er hat alles, was ein Sechser oder Achter braucht, er ist ein sehr kompletter Spieler", so der Sportliche Leiter Samir Habibovic über ihn. Marco Stiepermann, seit dieser Saison Aplerbecker Trainer, erkannte sein Talent sofort und sagte bereits im September: "Ich werde ihm dabei helfen, dass er irgendwann nicht mehr Oberliga spielt." Trotzdem hat der zentrale Mittelfeldspieler, zu dessen Stärken das Tempodribbling gehört, im Februar seinen Vertrag verlängert. Die Fertigstellung seiner Bachelorarbeit soll noch im ruhigen Umfeld des ASC stattfinden. Und wer weiß, vielleicht muss gar kein Wechsel erfolgen, um künftig in der Regionalliga zu kicken.

Eduard Renke (21, Mittelfeld, SG Watttenscheid 09)

Renke (16 Einsätze) ist ein talentierter Defensivmann, den die SGW schon zur Regionalliga-Zeit im Sommer 2022 in die Lohrheide gelotst hat. Damals kam der gebürtige Hattinger von der TSG Sprockhövel, wo er aus der eigenen U19 übernommen wurde und sofort Leistungsträger war. In der Regionalliga-Saison 2022/23 gehörte er mit 22 Einsätzen zum erweiterten Stamm. War er in der Vergangenheit Rechtsverteidiger, setzt ihn SGW-Coach Engin Yavuzaslan als Sechser ein: "Edi ist ein Terrier gegen den Ball und mit Ball ein echtes Genie. Er ist ein grandioser Straßenfußballer, der alles mitbringt." Eine Ende Februar erlittene Verletzung zwang ihn zur Pause im wichtigen Spiel gegen Brünninghausen, ab dem Wochenende steht er aber wieder zur Verfügung, so Yavuzaslan.

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Semin Kojic (19, Angriff, ASC 09 Dortmund)

Mit Kojic (5 Einsätze) ist den Aplerbeckern im Winter möglicherweise ein wichtiger Baustein für den Aufstieg in die Regionalliga ins Netz gegangen. Der langjährige Schalker Jugendspieler (2018-2023), der auch schon für die U18-Nationalmannschaft Deutschlands aufgelaufen ist, hatte es in der Hinrunde in der ersten bosnischen Liga bei NK GOSK Gabela versucht, war dort aber nicht glücklich geworden. Mit zwei Toren hat der gelernte Mittelstürmer in seiner kurzen Zeit bereits bewiesen, dass er die Offensive an der Seite von Top-Torjäger Maximilian Podehl deutlich belebt.

Ayoube Amaimouni-Echghouyab (19, Angriff, SpVgg Erkenschwick)

Amaimouni-Echghouyab, Spitzname "Jupp Jupp", ist in Erkenschwick wie eine Bombe eingeschlagen. Wie Milic wurde er am "Deadline Day" verpflichtet und hat seitdem nur wenige Oberliga-Minuten verpasst. Zwölf Tore und sechs Assists sind eine deutliche Sprache. An Selbstvertrauen fehlt es dem Deutsch-Spanier, der am liebsten über die rechte Außenbahn kommt, auch nicht. Als es am Sonntag noch torlos gegen den ASC 09 Dortmund stand, trat er kurz vor der Pause zum Elfer an und traf. Ausgebildet bei RW Essen (U13 bis U17) und dem DSC Arminia Bielefeld (U18/19) dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis seine Laufbahn in höheren Sphären weitergeht.

Luis Frieling (21, Angriff, SpVgg Vreden)

Frieling (19 Einsätze, 9 Tore, 4 Assists) gehört zu den absoluten Leistungsträgern bei den Münsterländern. Im Sommer 2022 kehrte er zu seinem Jugendverein (C- und B-Jugend) zurück, nachdem er zuvor beim SC Preußen Münster die U17, die U19 und die U21 durchlaufen hatte. Mit neun Toren und vier Assists spielt der 74-fache Oberliga-Spieler seine beste Saison.

Dilhan Demir (20, Angriff, SV Schermbeck)

Demir (19 Einsätze) spielt in seinem jungen Alter bereits beim dritten Oberligisten. Mit bereits 18 Jahren schaffte er bei der TSG Sprockhövel den Durchbruch und hatte großen Anteil am damaligen Klassenerhalt in der Abstiegsrunde (10 Einsätze, 8 Tore). Im Jahr des Regionalliga-Aufstiegs des SC Paderborn 07 II kam er zu 24 Partien, stand aber mit lediglich sieben Startelf-Einsätzen etwas hinten dran und wurde nicht weiter verpflichtet. Der Weg führte im vergangenen Sommer zum SVS. Der Sportliche Leiter Cem Kaya sagte: "Dilhan kann in der Offensive wirklich alles spielen. Links, rechts, vorne im Sturm, er bringt alles mit, ist ein schneller Linksfuß und hat einen guten Abschluss. So jemand hat uns noch gefehlt." Damit hat Kaya durchaus recht gehabt. Mit drei Toren, sechs Assists und der fünftmeisten Einsatzzeit im Kader gehört er zu den absoluten Leistungsträgern des Tabellenzweiten. Erneut winkt also eine Aufstiegsfeier für Demir.

Bernie Lennemann (20, Angriff, SG Finnentrop/Bamenohl)

Ein Offensivjuwel, das seinen Durchbruch in der vergangenen Saison mit 15 Toren beim Westfalenligisten FC Lennestadt, gleichzeitig sein langjähriger Jugendverein, feierte. Lennemann (18 Einsätze, 10 Tore, 6 Assists) ist aus der SG-Offensive nicht wegzudenken. Wann es zu seinen nächsten Einsätzen kommt, ist aber fraglich. Der Mittelstürmer zog sich am 10. Februar einen Bänderriss zu, der ihn seitdem zur Pause zwingt. Der Sportliche Leiter Simon Machula hofft auf ein baldiges Comeback: "Wir hoffen, dass er in zwei bis drei Wochen das Training wieder aufnehmen kann."

Koray Dag (20, Angriff, Türkspor Dortmund)

Ausgebildet beim SC Paderborn 07 (U15 bis U19) hatte der Mittelstürmer im Sommer 2022 sogar schon einen Profivertrag beim Drittligisten SC Verl in der Tasche. Der Durchbruch gelang nicht. Dag konnte lediglich in der U21 des SC Verl überzeugen (15 Westfalenliga-Einsätze, 12 Tore) und wechselt nach einem halben Jahr zurück zum SC Paderborn 07 in die U21. Mit 15 Partien in der Rückrunde hatte er seinen Anteil am Regionalliga-Aufstieg. Wie Demir wurde er jedoch nicht weiterverpflichtet und fand im vergangenen Sommer sein neues Zuhause bei Türkspor Dortmund (18 Einsätze). Mit Auftritten bei "Find the Pro" oder der "Baller League" lässt der Youngster nichts unversucht, um sich für höhere Aufgaben zu empfehlen.

Marvin Schulz (19, Angriff, SG Finnentrop/Bamenohl, steht beim SC Paderborn 07 unter Vertrag)

Ein Top-Talent, das derzeit schon bei einem Profiverein unter Vertrag steht, geht seit Anfang des Jahres für die SG Finnentrop/Bamenohl auf Torejagd. Bis 2025 steht er noch beim SC Paderborn 07 unter Vertrag, der ihn Anfang 2022 vom FC Lennestadt verpflichtete, als Schulz mit 18 Jahren zehn Tore in 15 Westfalenliga-Partien erzielte. Nach zuletzt einem eher verlorenen Halbjahr bei den Sportfreunde Siegen soll nun viel Spielpraxis die Weiterentwicklung des im April 20 Jahre alt werdenden Stürmers wieder stärker voranbringen.

Aufrufe: 05.3.2024, 18:00 Uhr
redAutor