2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines

Die Sicht eines Freundes

Roger Fritzsch verliert seinen Co-Trainer beim FSV Schleiz mitten in der Saison. Was auf den ersten Blick wie ein Verlust klingt, ist bei genauem Hinsehen aber ein Freundschaftsdienst.

Denn der Schleizer Trainer legte seinem Freund und Assistenztrainer Christian Feig keine Steine in den Weg als der eine Anfrage aus Bad Lobenstein erhielt. Dort wird der 33-Jährige bis zum Saisonende an der Seitenlinie stehen. Dann steht für ihn eine Pause vom Fußballgeschäft an.

Besondere Umstände

Bereits seit dem Spätherbst 2023 war für Christian Feig klar, dass er nach der Saison eine Auszeit vom Trainergeschäft braucht. „Ich denke ich werde mich mindestens zwei Jahre aus dem aktiven Fußball zurückziehen. Es lässt sich zeitlich nicht mehr mit meinem Privat- und Berufsleben vereinbaren“, so Christian Feig. Dass sich nun nochmal die Option als Cheftrainer im Koseltal ergab, ändert nichts an dieser Planung. „Ich hatte es in Schleiz bereits so kommuniziert, dass nach der Saison ein neuer Co-Trainer für die Verbandsliga-Mannschaft benötigt wird“, sagt er weiter.

Als sich der VfR nach dem Rücktritt von Johannes Liebmann auf Trainersuche begab, folgte die Anfrage an Feig. „Ich habe dort meine persönliche Situation Martin Wirth, dem ersten Vorstand, mitgeteilt. Trotz der Umstände hat er mir signalisiert, dass er mich gern als Trainer der Landesklasse-Mannschaft sehen würde“, beschreibt Christian Feig die Kontaktaufnahme. Feig suchte darauffolgend den Austausch mit seinem Freund und Trainerkollegen Roger Fritzsch in Schleiz. „Ich wollte ihn mitten in der Saison nicht einfach im Stich lassen. Dennoch war es für mich reizvoll, vor meiner anstehenden Pause nochmal selbst als hauptverantwortlicher Trainer ein gutes, ambitioniertes Team, in einem tollen und gut geführten Umfeld, trainieren zu können“, beschreibt Feig die Zerrissenheit bei dem Thema.

Grünes Licht – Trainer-Lücke in Schleiz geschlossen

Bei Roger Fritzsch stieß Christian Feig jedenfalls auf Verständnis für seine Situation. „Er gab mir grünes Licht für den Wechsel. Auch wenn die Gefahr bestand, dass vielleicht nicht gleich ein neuer Co-Trainer an seiner Seite gefunden wird. Vielen Dank hierfür auch nochmal an Roger und den FSV Schleiz“, sagt der neue VfR-Trainer. „Ich habe ihm dazu zwei verschiedene Meinungen mitgeteilt. Einmal, die aus Sicht eines Freundes und einmal die als FSV-Coach“, geht Schleiz-Trainer Fritzsch auf den Abschied seines Co-Trainers ein.

Fritzsch selber hatte das Glück, dass mit Daniel Micklich (zuletzt Trainer beim FC Rehau, Bezirksliga Oberfranken) bereits sein eigener Stuff erweitert wurde. So entsteht mit dem Abgang von Feig keine ganz große Lücke im Schleizer Trainerteam. „Daniel hat sehr schnell Gefallen an unserer Mannschaft und unserem Vereinsleben gefunden. Deshalb gab es natürlich bereits frühzeitig Gespräche, ob er sich ab Sommer den Posten als Co-Trainer vorstellen könnte. Kurioserweise erhielt aber auch er fast zeitgleich zu Christian zwei Cheftrainer-Angebote aus Sachsen. Laut seiner eigenen Aussage war aber der Draht zu unseren Spielern und zu unserem Umfeld einfach schon zu tiefgründig, um etwas anderes anzunehmen. Chapeau dafür! Er ist bereits seit letzter Woche im Amt und wird sicherlich zeitnah noch vorgestellt“, sagt Roger Fritzsch zu seinem neuen Co-Trainer.

Feigs‘ Ziel heißt Stabilisierung

Sportlich geht es für die Schleizer am Wochenende im Derby gegen Neustadt/Orla. Christian Feig erlebt seine Trainerpremiere für den VfR Bad Lobenstein mit dem schweren Auswärtsspiel in Greiz am Samstag. „Das Training am Dienstag hat mir bereits gezeigt, dass sich die Mannschaft prinzipiell auf einem sehr ordentlichen Niveau bewegt. Gerade was die Leistungen in dieser Saison angehen, muss unser Ziel sein, diese auf ein konstant gutes Niveau zu bringen. Hier waren zumindest die Ergebnisse bis jetzt doch sehr schwankend. Das Team muss sich zukünftig in jedem Spiel stabil und gefestigt präsentieren, auch wenn wir zeitgleich versuchen werden, den ein oder anderen jungen Spielern Chancen zu geben“, sagt der neue VfR-Tainer zu seinen Zielen bis Saisonende.

Aufrufe: 021.3.2024, 09:51 Uhr
André HofmannAutor