Die Rheingau-Connection im DFB-Pokal

Ahlbach wurde vom neuen Trainer Aydin Ay unlängst zum neuen Abwehrchef ausgerufen. Mit Linksverteidiger und TSV-Urgestein Nicklas Schlosser sowie Stammkeeper Tim Hansen bildet der 26-Jährige in der Startelf die Rheingau-Connection, zu der auch Lars Hermann zählt. Der Abwehrspieler hat sich nach seinem schweren Autounfall im Januar in der Vorbereitung zu den ersten Kurzeinsätzen zurückgekämpft.

Einen ausführlichen Text über Lars Hermann und dessen Vergangenheit im Nachwuchsleistungszentrum lest ihr hier.

Schlosser, der vor neun Jahren aus der eigenen Jugend kam, hat die bemerkenswerte Erfolgsgeschichte des TSV komplett mitbekommen.

Durchmarsch aus der Kreisliga

2008 noch Kreisligist, schwang sich der Verein zunächst dank üppiger Unterstützung durch die Schott AG zum Serienaufsteiger auf und marschierte bis in die Verbandsliga durch. Schrittweise strich das Glaswerk dann seine Zuwendungen zusammen, was im Umfeld des Clubs Kräfte freisetzte. 2017 gelang unter Trainer Sascha Meeth der erstmalige Sprung in die Regionalliga, drei Jahre später die Rückkehr.

Regionalliga-Abstieg und Verbandspokalsieg

Als krasser Etat-Underdog schaffte es der TSV immer wieder, die Großen zu ärgern und immer häufiger auf Augenhöhe mitzumischen. Zwar musste das Team im Sommer, nachdem auch durch eine coronabedingte Verringerung der Absteigerzahl 2021 noch der Ligaverbleib geglückt war, zurück in die Fünftklassigkeit. Doch erstmals gelang es, den Verbandspokal zu gewinnen, mit einem hoch verdienten 3:0-Finalsieg gegen Mitabsteiger FK Pirmasens.

Trainer Ay verspürt Vorfreude

Damit war der Einzug in den DFB-Pokal geschafft. Aydin Ay, der zuvor erfolgreich beim SV Gonsenheim, Wormatia Worms II und Alemannia Waldalgesheim gearbeitet hatte, heißt der neue Chefcoach. Der 39-Jährige stand vor 13 Jahren mit auf dem Feld, als Eintracht Trier in der ersten Pokal-Runde Hannover 96 rauswarf. Genauso wie Ahlbach, verspürt Ay in Training und Kabine eine „Riesen-Vorfreude“ auf das Großereignis: „Die Jungs haben sich die Aufmerksamkeit verdient. Wir müssen versuchen, die großen Unterschiede möglichst klein zu halten. Manchmal besiegt der David den Goliath.“

Bruchweg als Stadion für besondere Spiele

Für gewöhnlich spielt der TSV auf der Bezirkssportanlage nahe des Clubgeländes. Am Bruchweg, wo der FSV Mainz vor dem Umzug in die neue Arena seine ersten Schritte in der Bundesliga ging, steht die Ersatzspielstätte für besondere Partien. Gut 7100 Zuschauer sind aktuell zugelassen. Für so manchen auf Haupttribüne und Gegengerade dürfte es ein nostalgischer Nachmittag werden, lieferten sich 96 und 05 doch einst in gern verklärten Zweitligazeiten eine Vielzahl Duelle an Ort und Stelle. Aber auch im TSV-Umfeld hat sich was getan, beim Verbandspokalfinale stellten die Fahnen schwenkenden und Trommeln schlagenden Fans gegen den pfälzischen Traditionsverein jedenfalls die deutlich lautere und aktivere Hälfte des Publikums.

So soll es auch am Sonntag sein, der Verein legt sich mit Werbekampagnen und Plakat-Malaktion im Vorfeld jedenfalls kräftig ins Zeug. Und die Mannschaft? Ist verletzungsfrei, wird nach dem täglichen Training von den Physios gepflegt. Und fiebert dem Anpfiff entgegen.