2024-05-08T14:46:11.570Z

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Dominik Ahlbach überzeugt in der Vorbereitung als Abwehrchef. Gegen Hannover kommt viel Arbeit auf ihn zu. 	Archivfoto: hbz/Henkel
Dominik Ahlbach überzeugt in der Vorbereitung als Abwehrchef. Gegen Hannover kommt viel Arbeit auf ihn zu. Archivfoto: hbz/Henkel

DFB-Pokal: TSV Schott arbeitet an einem "Stadion in Blau"

Oberligist hat für das Pokalspiel gegen Hannover 96 bisher rund 3000 Tickets verkauft +++ Viele Spieler empfehlen sich in Vorbereitung

Mainz. Größere Außenseiter gibt es nicht in diesem Wettbewerb. Als einer von sechs Oberligisten geht der TSV Schott Mainz am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) gegen Zweitligist Hannover 96 in seine DFB-Pokal-Premiere. Das Interesse ist enorm. ARD und Sky hatten sich zum Dreh für Vorberichte angekündigt, rund 3000 Tickets waren zu Wochenbeginn weg. Trainer Aydin Ay und Manager Till Pleuger glauben an die Minimalchance des Underdogs – wohl wissend, dass selbst ein bis zum Ende offenes Spiel schon eine Sensation wäre.

Werbung für Partie auf vielen Wegen

1000 Karten sind für den Gästebereich bereits verkauft. Dass in Sachen Fans und Stimmung die Amateure die Oberhand haben, dafür wirft sich der Verein mächtig ins Zeug. Mitarbeiter und Praktikanten klappern die lokalen Geschäfte ab, um Plakate aufzuhängen. In den Sozialen Netzwerken wird getrommelt, was das Zeug hält, und mit einer Banner-Malaktion soll für ein blau-weißes Stadion gesorgt werden. Schließlich dominiert am Bruchweg ansonsten das eher den 96ern vertraute Rot der 05er. 7100 Plätze stehen zur Verfügung, in etwa gleich verteilt auf beiden Tribünen. „Wir hoffen, dass bis zur Tageskasse noch viele Zuschauer hinzukommen“, sagt Pleuger. Einen, wenn auch überschaubaren, Gewinn wird es für den Club so oder so geben. Und dass es eine Rekordkulisse für die Amateurfußballer wird, steht auch schon fest.

"Vorfreude ist riesig"

„Die Vorfreude ist riesig“, sagt Pleuger. „Wir haben im Verein Erfahrung mit Großveranstaltungen, aber DFB-Pokal mit TV-Millionenpublikum ist noch einmal eine andere Kategorie, auch vom Medienaufkommen her.“ Erst ins Traditionsstadion, dann nebenan im Caipiranha die Partie der 05er in Aue (18 Uhr) gucken, lautet der Vorschlag des Vorstandsmitglieds an die Fans. Mit Caterer Gauls ist vereinbart, dass auch der TSV einen Getränkestand aufbaut. Petra Senftlebens von den Heimspielen bekanntes Ehrenamtsteam kümmert sich um den VIP-Raum, Stadionsprecher Robert Skarupke wird in der Halbzeit ein, zwei Protagonisten des Verbandspokalsiegs zum Interview begrüßen.

Hermanns Testspiel-Einsatz sorgt für Gänsehaut

Zur Vorbereitung auf den Naturrasen zog der TSV Schott diese Woche nach Bretzenheim um, zum Abschlusstraining schließt der FSV ausnahmsweise das Bruchwegstadion auf. Pleuger freut sich über viel Hilfsbereitschaft. Und Ay über eine volle Kapelle. Einzig Eigengewächs Raul Centeno (Kreuzbandriss) fällt aus. Für manche kommt ein (Startelf-)Einsatz zu früh, beispielsweise für Lars Hermann, der ein halbes Jahr nach seinem schweren Verkehrsunfall jüngst im Testspiel beim FSV Fernwald (2:2) aufs Feld zurückkehrte – ein Gänsehaut-Moment. Doch Ay hat die Qual der Wahl. Keine Spiele gegen Aufbaugegner wollte der neue Chefcoach, um sein Team auf Herz und Nieren zu überprüfen. Heraus kam unter anderem ein bemerkenswert dominant gewonnenes Turnier in Waldalgesheim. Der neue Knipser Pierre Merkel sorgt mit Toren und Anlaufverhalten bei Ay ebenso für Freude wie Dominik Ahlbach, der in seiner Rolle als Abwehrchef aufgeht, oder der topfitte Routinier Manuel Schneider auf der Sechserposition. Der 26-Mann-Kader steht, und er hat Oberliga-Premiumniveau.

Darüber hinaus hat der TSV seine Personalplanungen abgeschlossen. Mehr dazu lest ihr hier.

„Die Liga ist unser täglich Brot, Hannover ein Bonusspiel“, sagt Ay, der ebenfalls von einer „Riesen-Vorfreude“ spricht: „Die Jungs haben sich diese Aufmerksamkeit verdient. Und manchmal gewinnt David ja gegen Goliath.“ Kompromisslos verteidigen, entschlossen anlaufen und den Gegner auch mal defensiv fordern, lautet der Plan. „Wir müssen versuchen, die großen Unterschiede zwischen beiden Mannschaften so klein wie möglich zu machen.“

Aufrufe: 029.7.2022, 15:00 Uhr
Torben SchröderAutor