2024-05-23T12:47:39.813Z

Ligavorschau
Bernd Öhler ist sehr glücklich über die neueste Einteilung und freut sich auf den Saisonstart.
Bernd Öhler ist sehr glücklich über die neueste Einteilung und freut sich auf den Saisonstart. – Foto: TSV Erling

Derby oder lange Fahrt – Zwiegespaltene Meinungen über Gruppeneinteilung und neues Ligamodell

Die Stimmen zur neuen Einteilung

Die neuen Gruppeneinteilungen sind bekannt geworden. Die Vereine haben unterschiedliche Meinungen darüber. Auch besteht immer noch Diskussionsbedarf über das neue Ligamodell.

Landkreis – Bernd Öhler kann den Saisonstart schon jetzt kaum abwarten. „Für eine solche Einteilung haben wir für dieses neue System mit Ja gestimmt. Ich bin voll glücklich“, schwärmt der Trainer des Kreisklassisten TSV Erling-Andechs. Die vorläufige neue Ligeneinteilung im Kreis Zugspitze bescherte dem Fußball-Team aus dem Klosterort eine reizvolle Gruppe, fast ausschließlich mit Mannschaften aus dem Landkreis.

„Das klingt nach sehr interessanten Spielen. Die Jungs sind richtig heiß“, berichtet Michael Möhwald, Abteilungsleiter des TSV Pentenried, einer der Gegner der Erlinger.

Auch der Gautinger SC, der TSV Oberalting-Seefeld, der TSV Perchting-Hadorf und Aufsteiger SF Breitbrunn sind nach aktuellem Stand in der Gruppe 2 vertreten. „Da kommen hoffentlich viele Zuschauer“, sagt Breitbrunns Vorstand Bernd Jahnke. Er freut sich besonders auf das Duell mit den Oberaltingern. „Die sind ja eigentlich in ganz anderen Sphären unterwegs als wir“, konstatiert Jahnke.

Neues Ligamodell stößt auf Ablehnung – SC-Pöcking-Trainer ist kein Freund von Modell

Was die Zukunft des neuen Ligenmodells mit Vorrunde und anschließender Meister- und Abstiegsrunde angeht, bleibt er jedoch skeptisch. „Wir haben zwar profitiert, aber sehr fair ist das Modell nicht“, urteilt der Vereinschef.

Ganz ähnlich sieht es Simon Gebhart. „Ich werde mit Sicherheit kein Freund mehr“, sagt der Trainer des SC Pöcking-Possenhofen. Sein Team landete in der vergangenen Saison in der Vorrunde knapp hinter dem ASV Habach und musste in die Abstiegsrunde. Kurzzeitig geriet sogar der Klassenerhalt in Gefahr. Die Habacher schafften dagegen den Aufstieg in die Bezirksliga.

Das neue Ligamodell aus Abstiegs- und Meisterrunde konnte Simon Gebhart nicht überzeugen.
Das neue Ligamodell aus Abstiegs- und Meisterrunde konnte Simon Gebhart nicht überzeugen. – Foto: SCPP

Auch das Thema kürzere Fahrten konnte ihn nicht überzeugen. Fuhren die Pöckinger vor einem Jahr zumindest noch zu Vereinen aus Gebharts Wohnortnähe Wolfratshausen, müssen sie künftig in andere Himmelsrichtungen starten. Die Gegner kommen nun aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck, dazu gesellen sich noch der SC Weßling und Aufsteiger TSV Gilching-Argelsried II. „Wir haben eine sehr starke Gruppe erwischt, in der wir von Beginn an voll da sein müssen“, analysiert Gebhart.

Sein Ex-Verein MTV Berg wurde in eine andere Gruppe eingeteilt. Deren Trainer Wolfgang Krebs kann mit der Einteilung gut leben. „Ich kann nicht verstehen, dass manche jetzt schon wieder schimpfen, dass wir längere Fahrten als in der Bezirksliga hätten. Das wäre beim alten Modell auch nicht anders“, stellt er fest.

Gerade im großen Kreis Zugspitze seien weitere Entfernungen besonders in der Kreisliga nicht zu vermeiden. So müssen die Berger unter anderem zum FC Real Kreuth an den Tegernsee reisen. Am nächsten liegen der SV Münsing-Ammerland, die DJK Waldram und TuS Geretsried II.

TSV-Feldafing-Abteilungsleiter Bletzinger will keine langen Fahrten mehr

Weite Fahrten musste in der abgelaufenen Runde auch der TSV Feldafing absolvieren. „Es war zwar auch sehr lehrreich, und man hat die eine oder andere schöne Überraschung erlebt. Ich werde bei der nächsten Abstimmung im Frühjahr aber definitiv dagegen stimmen, denn mehrmals in der B-Klasse nach Garmisch zu reisen, ist indiskutabel“, sagt Moritz Bletzinger, Abteilungsleiter des TSV Feldafing. Nach dem knapp verpassten Aufstieg freut er sich aber zumindest auf das Derby gegen den abgestiegenen TSV Tutzing.

Deutlich besser ist die Stimmung beim A-Klassisten SC Wörthsee. „Wir hatten in der vergangenen Saison kaum Gegner aus dem Landkreis. Umso größer ist jetzt die Vorfreude auf diese geile Gruppe“, sagt Trainer Josef „Peppi“ Wittenberger. Der Sportclub trifft in seiner sieben Mannschaften starken Gruppe ausschließlich auf Kontrahenten aus dem direkten Umkreis.

Neben dem FSV Eching sind die Landkreis-Teams SG Söcking/Starnberg, SC Pöcking-Possenhofen II, SV Inning, TSV Herrsching und TSV Hechendorf vertreten. „In Hechendorf spielt einer meiner Söhne. Das wird ein ganz besonders Duell“, freut sich Wittenberger.

TSV Herrsching erwartet schwere Gruppe – MTV Dießen mit vielen weiten Strecken

Weniger euphorisch sind die Herrschinger. „Wir sind zufrieden, was den Anfahrtsweg angeht. Ansonsten ist es aber keine leichte Gruppe, in der hitzige Duelle programmiert sind“, sagt Trainer Sandro Pasalic. Innings Abteilungsleiter Christian Ritzer sieht auch negative Aspekte der Gruppeneinteilung.

„Wir werden in der nächsten Saison wie in der Jugend mit der zweiten Mannschaft eine Spielgemeinschaft mit Eching und Wörthsee bilden. Da kann es jetzt für Spieler, die in der ersten Mannschaft aushelfen müssen, komisch werden“, sagt er. Beim Vorspiel noch in einer Mannschaft, könnten sie kurz darauf als Rivalen aufeinander treffen.

Pech mit der Einteilung hatte einmal mehr der MTV Dießen. Der Kreisliga-Neuling muss fast ausschließlich weite Fahrten absolvieren. Am nächsten liegt noch der SV Polling, die längste Reise geht zum Mitaufsteiger WSV Unterammergau. „Es ist schwierig einzuteilen. Es sind ja auch ein paar kürzere Wege und bekannte Gesichter dabei“, sagt Philipp Ropers. „Am Ende spielt es keine große Rolle und wir schauen sowieso nur auf uns“, sagt der MTV-Spielertrainer. (Tobias Huber)

Aufrufe: 019.6.2023, 06:25 Uhr
Tobias HuberAutor