2024-05-08T14:46:11.570Z

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Der VfR Warbeyen hat im Niederrheinpokal-Finale verloren.
Der VfR Warbeyen hat im Niederrheinpokal-Finale verloren. – Foto: Arno Wirths

Der VfR Warbeyen ist ein stolzer Verlierer

Der Titelverteidiger unterliegt im Finale des Niederrheinpokals der Frauen gegen den Regionalliga-Rivalen Borussia Bocholt vor 600 Zuschauern in der Eroglu-Arena mit 1:4. Doch die Enttäuschung darüber hält nicht lange an.

Die Enttäuschung war im ersten Moment groß, nachdem die Mission Titelverteidigung gescheitert war. Der VfR Warbeyen hat am Donnerstag vor 600 Zuschauern in der Klever Eroglu-Arena das Finale des Niederrheinpokals der Frauen gegen den Regionalliga-Kontrahenten Borussia Bocholt mit 1:4 (1:2) verloren. Der Traum vom erneuten Einzug in den DFB-Pokal, in dem es in Runde eins vor einigen Monaten an gleicher Stelle eine 1:2-Niederlage gegen Zweitliga-Absteiger Bocholt gegeben hat, ist geplatzt. Doch Spielerinnen und Verantwortliche des VfR schoben nicht allzu lange Frust.

Jolina Opladen, die mit ihrem Treffer zum 1:1 (39.) für kurze Zeit die Hoffnung hatte aufkeimen lassen, dass es mit der Pokalverteidigung klappen könnte, brachte die Stimmung in der Mannschaft auf den Punkt. „Natürlich ist es nicht schön, ein Finale zu verlieren. Doch wir können stolz auf das sein, was wir auch in dieser Saison in diesem Wettbewerb geschafft haben“, sagte Opladen, die im Sommer von Borussia Bocholt zum VfR gewechselt war und mit 18 Treffern an der Spitze der Torschützinnenliste der Regionalliga steht. Trainer Sandro Scuderi stieß nach der überraschend einseitigen Partie ins gleiche Horn. „Wir standen erneut im Finale, durften das Endspiel ausrichten, bei dem es eine große Kulisse und eine tolle Stimmung gab. Darauf kann der Verein stolz sein“,sagte Scuderi.

Die Zuversicht, den Zweitliga-Absteiger nach der Niederlage im DFB-Pokal und zwei Unentschieden in der Meisterschaft beim vierten Aufeinandertreffen in dieser Saison erstmals bezwingen zu können, wurde schnell getrübt. Der VfR war in den ersten Minuten noch gut im Spiel. Doch dann häuften sich plötzlich die Fehler, gingen Selbstvertrauen und die Ordnung bei der Abwehrarbeit gleichermaßen verloren. Der Bocholter Führungstreffer, den Franziska Wenzel nach einer halben Stunde erzielte, war längst überfällig. Und die Freude über das 1:1 von Opladen hielt nicht lange an, weil Wenzel (43.) kurz darauf für die Borussia traf. „Ich hatte gehofft, dass wir nach unserem Ausgleichstor aus dem Nichts mit einem 1:1 in die Kabine gehen könnten. Dann wäre vielleicht noch etwas möglich gewesen“, sagte Sandro Scuderi, während Jolina Opladen feststellte: „Das schnelle Tor nach unserem Ausgleich war ein Knackpunkt.“

Warbeyen nervös auf dem Platz

Das Geschehen auf dem Rasen änderte sich nach dem Wechsel auch deshalb nicht. Dem VfR Warbey­en fehlte weiter die Präzision in seinen Aktionen. „Wir waren lange Zeit zu nervös. Aber wir haben halt eine junge Mannschaft“, sagte Jolina Opladen. Beleg dafür war, dass der VfR erst gefälliger kombinierte und zielstrebiger agierte, als die Borussia durch weitere Treffer von Isabel Pfeiffer (62.) und Alina Angerer (73.) alle Spannung aus dem Finale genommen hatte. Opladen (83.) und Jule Dallmann (87.) besaßen noch die Chance, das Ergebnis etwas erträglicher zu gestalten – wenige Minuten später durfte der Gegner jubeln.

Die Spieler und Verantwortlichen der Borussia feierten den Erfolg aus gutem Grund besonders ausgelassen. „Das war ein toller Abschluss für uns“, sagte Borussia-Trainer Reymond Verboom. Das Team wird auseinanderfallen, die Mannschaft aus der Regionalliga zurückgezogen, an deren Spitze sie zwischenzeitlich gestanden hatte. Ein Grund ist, dass die Borussia vor Wochen keine Lizenz für die Zweite Liga beantragt hatte. „Das wird wohl erst einmal der letzte große Erfolg für den Verein gewesen sein“, so Verboom.

Der VfR hat für den Rest der Saison in der Regionalliga noch ein Ziel. „Wir wollen weiter nach vorne“, sagte Scuderi. Am Sonntag empfängt der Tabellenfünfte um 13 Uhr den Dritten Fortuna Köln in der Eroglu-Arena. Bei einem Erfolg würde der VfR Warbeyen nach Punkten mit dem Gegner gleichziehen.

Aufrufe: 019.5.2023, 22:00 Uhr
Joachim SchwenkAutor