2024-05-16T14:13:28.083Z

Der Spieltag
Sascha Mölders nutzte einen Patzer von Schwaben-Keeper Kevin Schmidt zur 2:1-Führung. Der Jubel war anschließend groß, doch in der Nachspielzeit schlugen die Augsburger zurück.
Sascha Mölders nutzte einen Patzer von Schwaben-Keeper Kevin Schmidt zur 2:1-Führung. Der Jubel war anschließend groß, doch in der Nachspielzeit schlugen die Augsburger zurück. – Foto: Christian Rudnik

Der Landsberger Jubel verstummt in der Nachspielzeit

Bayernliga-Spitzenreiter Schwaben Augsburg sichert sich einen späten Punkt im Topspiel +++ Deisenhofen stoppt den Nördlinger Siegeszug +++ Sonthofen verlässt die Abstiegszone

Im Spitzenspiel der Bayernliga Süd trennten sich der Tabellenzweite TSV Landsberg und Spitzenreiter Schwaben Augsburg vor 1000 Fans 2:2. Keinen Profit konnte der TSV Nördlingen daraus schlagen, der dem Spitzenduo dicht auf den Fersen ist. Die Rieser unterlagen überraschend dem FC Deisenhofen mit 0:4. Im Tabellenkeller hat der 1. FC Sonthofen die Abstiegszone verlassen, während der FC Gundelfingen immer mehr in Bedrängnis gerät.

„Beide Mannschaften stehen zu Recht da oben“, resümierte Landsbergs Spielertrainer Sascha Mölders nach der Punkteteilung gegen den Spitzenreiter Schwaben Augsburg. Dass sein Team in der 93. Minute aber noch den Ausgleich kassierte, weil es nicht gelang, die Situation nach einer Ecke zu klären, wurmte ihn.
In der ersten Halbzeit lief Mölders in der Abwehr auf und verschuldete kurz vor der Pause einen Elfmeter an Simon Achatz. Den Strafstoß verwandelte Benedikt Krug souverän zum 0:1. „Das war eine dumme Aktion von mir und ein klarer Elfmeter“, sagte Landsbergs Spielertrainer nach dem Abpfiff.
In der ersten Hälfte war Augsburg die bessere Mannschaft, wirklich große Torchancen waren aber auf beiden Seiten Mangelware. Nach der Pause wechselte Mölders in den Angriff und war nach dem 1:1 von Amar Cekic für den Führungstreffer verantwortlich. Einen großen Anteil daran hatte aber auch Schwabens Torhüter Kevin Schmidt. Einen nicht sonderlich hart geschossenen Ball konnte er nicht festhalten und Mölders war zum 2:1 erfolgreich. Zum Dreier reichte es nicht, weil Rasmus Fackler-Stamm in der Nachspielzeit den Augsburgern einen Zähler rettete. (chm) Lokalsport LT
Schiedsrichter: Christopher Schwarzmann (Scheßlitz) - Zuschauer: 1000
Tore: 0:1 Benedikt Krug (44./Foulelfmeter), 1:1 Amar Cekic (77.), 2:1 Sascha Mölders (85.), 2:2 Rasmus Fackler-Stamm (90.+3)

Die Siegesserie des TSV Rain fand mit einer unerwarteten 0:3-Niederlage von 0:3 beim TSV Dachau 1965 ihr Ende. Trotz zwei herausragender Gelegenheiten im zweiten Durchgang gelang es den Blumenstädtern nicht, einen Treffer zu erzielen. John Haist mit seinen drei Treffern besiegte die Gäste fast im Alleingang.
Bis zur 40. Minute waren starke Regenfälle ein ständiger Begleiter, die das Spiel auf dem nassen Geläuf für beide Teams äußerst anspruchsvoll gestalteten – ein normales Spiel war kaum möglich. Die 65er kamen etwas besser mit den Witterungsbedingungen und dem tiefen Boden zurecht. Nach einer Ecke reagierte John Haist am schnellsten und traf zum 1:0. Die Rainer kamen mit mehr Entschlossenheit aus der Kabine und hatten durch Gabriel Hasenbichler die Möglichkeit zum Ausgleich (52.). Auch danach schien der Ausgleich greifbar nahe, doch ein Handspiel durch Benito Alisanovic führte zum Elfmeter für Dachau. John Haist verwandelte und machte mit seinem dritten Treffer wenig später alles klar. (gj) Lokalsport DW
Schiedsrichter: Leonhard Burghartswieser (Drachselsried) - Zuschauer: 100
Tore: 1:0 John Haist (19.), 2:0 John Haist (69./Handelfmeter), 3:0 John Haist (75.)

Nach zuletzt überragenden Ergebnissen bekamen die Fußballer des TSV Nördlingen gegen den FC Deisenhofen ihre Grenzen aufgezeigt. Das 0:4 war die dritte Heimniederlage und gleichzeitig das erste Heimspiel ohne eigenen Torerfolg.
Große Diskussion gab es nach einer halben Stunde. Deisenhofens Torwart Moritz Knauf beging als letzter Mann außerhalb des Strafraums ein Handspiel, der insgesamt gute Schiedsrichter Sascha Voglgsang beließ es bei einer Gelben Karte. Wenig später durfte sich Knauf auch noch über den Führungstreffer des FCD freuen, den der vor dem Wechsel zum FC Pipinsried stehende Torjäger Michael Bachhuber erzielte.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit baute Yasin Yilmaz den Vorsprung aus. Nördlingen gab sich noch nicht geschlagen, Simon Gruber (61.) oder der eingewechselte Mirko Puscher (73.) verpassten den Anschluss. Insgesamt zeigte der TSV jedoch zu viele Stock- und Abspielfehler, mit dem 0:3 von Stephan Kopp war die Partie gelaufen. Wenig später stellte der eingewechselte Paul Schemat gar auf 0:4. (jais) Lokalsport RN
Schiedsrichter: Sascha Voglgsang (Reichenberg) - Zuschauer: 380
Tore: 0:1 Michael Bachhuber (40.), 0:2 Yasin Yilmaz (55.), 0:3 Stephan Kopp (82.), 0:4 Paul Schemat (88.)

Mit einer Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte hat der TSV Kottern die Partie gegen den Kirchheimer SC noch gedreht und mit 3:2 gewonnen. „Wir hatten in der ersten Halbzeit unsere Probleme ins Spiel zu kommen, haben uns aber in der zweiten Halbzeit gesteigert und Charakter gezeigt. Das zeichnet die Mannschaft aus und so hat sie sich am Ende doch noch mit drei Punkten belohnt“, meinte TSV-Coach Frank Wiblishauser später.
Mit einem verwandelten Elfmeter hatte Ex-Profi Roman Prokoph das Schlusslicht in Führung gebracht und kurz vor der Pause sogar auf 0:2 gestellt.
Die Ansprache in der Kotterner Kabine zeigte dann wirkung. Kapitän Matthias Jocham gelang nach Vorarbeit von Martin Dausch der Anschlusstreffer, mit einem Schuss von der Strafraumkante glich Tim Buchmann aus. Die Kirchheimer wussten nicht, wie ihnen geschah – die verloren auch noch den einen Punkt. In der Schlussphase war es wieder Dausch, der die Vorarbeit leistete und Jocham, der zum 3:2 vollendete. (beß)
Schiedsrichter: Marcel Klein (München) - Zuschauer: 200
Tore: 0:1 Roman Prokoph (9./Foulelfmeter), 0:2 Roman Prokoph (45.), 1:2 Matthias Jocham (56.), 2:2 Tim Buchmann (77.), 3:2 Matthias Jocham (88.)

Mit seinem Doppelpack brachte Andreas Hindelang (rechts) die Sonthofer auf Siegeskurs.
Mit seinem Doppelpack brachte Andreas Hindelang (rechts) die Sonthofer auf Siegeskurs. – Foto: Dieter Latzel

Der mutige Auftritt des 1. FC Sonthofen beim favorisierten SV Heimstetten wurde mit einem 3:1-Sieg belohnt. Die Oberallgäuer waren trotz des Pausenrückstands schon in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft. Heimstetten hatte zwar etwas mehr Ballbesitz, brauchte aber gegen die diszipliniert verteidigenden Sonthofer einen Elfmeter, um durch Lukas Riglewski in Führung zu gehen.
Nach dem Seitenwechsel wurde Sonthofen immer stärker. Mitte des zweiten Durchgangs löste FCS-Coach Benjamin Müller die Doppelsechs auf, brachte mit Marco Faller einen zusätzlichen Angreifer und ging damit ins Risiko. Eine Viertelstunde vor Ende gelang Andreas Hindelang das 1:1. Nach der Flanke von Kevin Haug köpfte Hindelang den FCS dann sogar in Führung. Kurz darauf brachte ein Heimstetter Eigentor von Sebastian Rosina die endgültige Entscheidung. (dl)
Schiedsrichter: Maximilian Riedel (Horgau) - Zuschauer: 180
Tore: 1:0 Lukas Riglewski (38./Foulelfmeter), 1:1 Andreas Hindelang (75.), 1:2 Andreas Hindelang (81.), 1:3 Sebastian Rosina (84./Eigentor)

Die ersten Tore in diesem Jahr und dann auch gleich noch der erste Sieg 2024: Der FC Pipinsried holte mit einem 4:1 daheim gegen den SV Kirchanschöring zum ersten Mal seit dem 4. November alle drei Punkte in einem Spiel.
Die magere Kulisse von 155 Zuschauern brauchte nicht lange zu zittern, die Ilmtaler legten schnell vor. Daniel Gerstmayer hatte seinen neunten Saisontreffer erzielt, Fabian Benko stellte das 2:0 her. Die übrigen Tore kamen erst in der Schlussphase zustande. Benedikt Wiegert erhöhte für den FCP auf 3:0 und stellte auch den Endstand her, dazwischen unterlief seinem Teamkollegen Ludwig Räuber ein Eigentor, das aber von keiner großen Bedeutung mehr war. (jeb) Lokalsport AN
Schiedsrichter: Florian Ziegler (Hohenpeißenberg) - Zuschauer: 155
Tore: 1:0 Daniel Gerstmayer (9.), 2:0 Fabian Benko (24.), 3:0 Benedikt Wiegert (84.), 3:1 Ludwig Räuber (90./Eigentor), 4:1 Benedikt Wiegert (90.+4)

Spieltext Gundelfingen - SV Erlbach

Während die Kicker des SV Erlbach zusammen mit ihren Fans den nächsten Auswärtsdreier feierten, standen die Fußballer des FC Gundelfingen ziemlich ratlos da. Sinnbildlich für die aktuellen Unterschiede zwischen den Richtung Abstiegsplätze torkelnden Gundelfingern und den immer weiter an den Aufstiegsrängen schnuppernden Erlbacher waren die Geschehnisse rund um den Siegtreffer. In der 84. Minute erreichte ein Zuspiel von Patrick Högg den kurz zuvor eingewechselten Paul Neubieser, der den Ball gekonnte mitnahm und im Erlbacher Tor versenkte. Doch die Freude darüber war schnell verflogen, Referee Michael Krug hatte ein Signal seines Assistenten erhalten und auf Abseits entschieden. Eine Fehleinschätzung, wie das Video zeigt.
Statt 1:0 für den FCG hieß es wenig später 0:1, weil bei einer Ecke der Ball durch den Gundelfinger Strafraum flog – und im Netz landete. Zuvor war die Kugel noch am Schienbein des gerade erst eingewechselten Jonas Schneider gelandet, den das Eigentor sichtlich mitnahm. Ansonsten war es eine Partie auf überschaubarem Niveau.
Schiedsrichter: Michael Krug (München) - Zuschauer: 210
Tor: 0:1 Jonas Schneider (86./Eigentor)

Türkspor Augsburg hat ein unterhaltsames Spiel gegen 1860 München II mit 3:2 für sich entschieden und ist nach der Winterpause noch ungeschlagen. „Das war ein Wechselbad der Gefühle. Die Jungs leben momentan und lassen sich auch von Rückschlägen nicht beeindrucken“, sagte ein zufriedener Türkspor-Coach Ajet Abazi.
Seine Mannschaft ging durch einen Elfmeter seines Sohnes Jeton Abazi in Führung. Die Augsburger hatten sogar die Möglichkeit, mit zwei Großchancen die Führung auszubauen. Stattdessen kassierte Türkspor vor der Pause das 1:1 durch ein Traumtor von Zimmermann, der nach einer geklärten Ecke den Ball direkt aus 18 Metern ins Tor hämmerte. Nach der Pause der nächste Rückschlag: Die Münchner trafen – erneut nach einer Ecke – zum 2:1. Neziri schob am zweiten Pfosten den Ball über die Linie (56.). Die Reaktion seines Teams darauf gefiel Abazi: „Davon haben wir uns nicht beeindrucken lassen, wir haben weiter gekämpft. Der Sieg war deswegen verdient.“ Cakin drückte eine verlängerte Flanke zum 2:2 ins Tor, den Siegtreffer besorgte Fidan per Kopfball. (fka)
Schiedsrichter: Ilirjan Morina (Landau/Isar) - Zuschauer: 140
Tore: 1:0 Jeton Abazi (5./Foulelfmeter), 1:1 Marc Zimmermann (37.), 1:2 Samir Neziri (56.), 2:2 Kerem Cakin (66.), 3:2 Mehmet Ali Fidan (85.)

Aufrufe: 017.3.2024, 19:16 Uhr
Walter BruggerAutor