2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Starke Saisonfrühform - Zülpichs Luca Ohrem (li.) schiebt hier gegen Erft 01 zu 2:0 ein.
Starke Saisonfrühform - Zülpichs Luca Ohrem (li.) schiebt hier gegen Erft 01 zu 2:0 ein. – Foto: Marian Stanienda

Der Finaltag in Lommersum - Das Pokalendspiel im Kreis Euskirchen

Erftstadt-Lechenich gegen Zülpich im Finale - Schöneseiffen trifft im Spiel um Platz 3 auf Erft 01

ZappZarapp geht es im Fußballkreis Euskirchen. Gerade noch hat die Pokalsaison angefangen, schon steht der große Finalsonntag an. In der Pickelskuhl zu Lommersum wird er gefunden der Pokalsieger 2023. Im Endspiel stehen sich die beiden Sieger der letzten vier Jahre gegenüber. Landesligist SC Germania Erftstadt-Lechenich trifft auf den Bezirksligisten TuS Chlodwig Zülpich (So. 16 Uhr). Zuvor steht ab 13 Uhr das kleine Finale zwischen der JSG Erft 01 (BZL) und dem SV Schöneseiffen (KL-A) an.

Es ist zweifelsohne das Traumfinale im Fußballkreis Euskirchen. Der Cupverteidiger und Landesligist SC Germania Erftstadt-Lechenich trifft auf den Bezirksligisten TuS Chlodwig Zülpich. Die beiden kreisintern bestplatziertesten Mannschaften der letzten Saison treffen aufeinander.
Es ist aber auch das Duell der Pokalmannschaften der letzten vier Jahre schlechthin. Denn die Pokalsieger hießen TuS Zülpich (2019 und 2021) und Erftstadt-Lechenich (2020 und 2022). Tragisch ist hierbei durchaus die Rolle von Rhenania Bessenich zu erwähnen, denn der SV stand in den letzten drei Jahren immer im Pokalfinale und hat zumindest im Ansatz das Pokalgeschehen der jüngeren Vergangenheit entscheidend mitgeprägt.

Das ist der SC Germania Erftstadt-Lechenich

Der Fusionsklub stieg zur Saison 2012/2013 in die Mittelrheinliga auf, nachdem der FC Erftstadt in der Saison zuvor die Meisterschaft der Landesliga Staffel 2 errang. Der SC Germania Lechenich wurde in der gleichen Spielzeit Tabellensechster der Kreisliga A. In der Folge spielte der Klub drei Jahre lang in der Mittelrheinliga und seit dem Abstieg 2014/2015 geht die Germania in der Landesliga auf Torejagd. Jahrezehntelang prägte Trainerurgestein Paul Esser den Verein und somit ist der Erfolg des Klubs zweifelsohne mit ihm gleichzusetzen.
Das der Verein überhaupt im Fußballkreis Euskirchen antritt, obwohl er geografisch dem Rhein-Erft-Kreis zuzuschreiben ist, verdankt er seinem damaligen Vorstand. Die Erftstädter Vereine konnten im Zuge der Neuregelungen des Fußballverbandsgebiets und seiner angeschlossen Kreise wählen, welchem Fußballkreis sie beitreten wollen. Die Entscheidung fiel damals auf den Kreis Euskirchen.

Aktuell wird die Mannschaft von Karsten Kochems trainiert. Der 42-Jährige ist ebenfalls ein Erftstädter Urgestein, denn er schnürte jahrelang die Fußballschuhe unter Paul Esser. Kochems freundete sich zum Ende seiner eigenen Fußballerkarriere schnell mit dem Trainerjob an und wirkte zunächst unter Esser als Co-Trainer mit. Zudem trainierte er die II. Mannschaft sowie die U17 in der Bezirksliga, die er anschließend in die U19 überführte.

Die Mannschaft wird zur neuen Saison ein runderneuertes Gesicht haben, denn den 18 Abgängen stehen auch 18 Neuzugänge gegenüber. Das Herzstück der Mannschaft sind die beiden Routiniers Pascal Schiffer und Kapitän Christopher Fuhl. Sie sollen die vielen jungen Spieler an die Hand nehmen und sie führen.

Der Weg ins Finale: In der ersten Runde tat sich die Germania schwer und siegte erst nach Verlängerung mit 3:1 bei der SG Billig/Veytal. Danach gewann man bei Bessenich 2:1, in Ländchen-Sieberath 4:0 und im Halbfinale beim SV Schöneseiffen 3:0.

Bester Pokaltorjäger ist der Sommerneuzugang vom SV Wachtberg Marvin Walther mit fünf Toren.

Das ist der TuS Chlodwig Zülpich

Der TuS Zülpich spielt in der siebten Saison in der Bezirksliga. In den letzten sechs Spielzeiten schloss man nie schlechter als Rang sechs ab. Der TuS kann ebenfalls auf eine lange Tradition auf Verbandsebene zurückschauen. Wenngleich sich der Verein auch immer wieder neu in den Niederungen des Kreisfußballs neu aufstellen musste. So kickte der Klub zwischen 2007 und 2009 nur in der C-Klasse. Nach dieser schwierigen Zeit ging es aber stets bergauf und neben den Pokalsiegen, schafften zuletzt auch die A-Junioren den doppelten Kreismeistertitel und auch die II. Mannschaft stieg in die A-Liga auf.

Auf der Trainerbank gab es in den letzten Jahren erstaunlich viel Bewegung, was angesichts der Erfolge so gar nicht in das florierende Gesamtbild des Vereins passt. Seit März diesen Jahres bekleidet David Sasse das Traineramt beim TuS. Sasse ist eine der schillerndsten Personen im Kreisfußball der letzten Jahre. Geliebt von Mitspielern und gehasst von Gegnern. Einer der polarisiert und einer der wohl nie aufhört die Fußballschuhe zu schnüren. Sasse hat es im Sommer geschafft einen qualitativ hochwertigen Kader zusammen zu stellen, der das Potenzial zum Aufstieg hat.

Vier Abgänge stehen sieben Neuzugänge gegenüber. Der TuS ist auf allen Positionen doppelt besetzt und kann Ausfälle im Handumdrehen auffangen. Die Truppe ist in sich gewachsen, denn ein rapider Umbruch war in der Vergangenheit nie möglich, da immer wieder neue Spieler integriert und der alte Stamm beisammen gehalten wurde.

Der Weg ins Finale: Auch Zülpich tat sich im ersten Spiel schwer. Beim B-Ligisten SG Rotbachtal/Strempt stand es am Ende knapp 2:1. Überzeugend waren dann die drei weiteren Spiele. In Dom-Esch stand ein 4:0, bei den Sportfreunden DHO gar ein 8:0 auf dem Spielbericht. Mit 3:1 wies man die JSG Erft 01 im Halbfinale in die Schranken.

Auch Zülpichs bester Torschütze im Wettbewerb kommt auf fünf Tore. Luca Ohrem, der in seine dritte Spielzeit bei den Römerstädtern geht steht zum im direkten Duell Marvin Walther gegenüber.

Die bisherigen Duelle

Da gab es in den letzten Jahren nur eine Partie, wo sich beide Mannschaften in einem Pflichtspiel gegenüber standen. Es war das Pokalfinale 2019. Damals siegte Zülpich in Wüschheim-Büllesheim mit 3:2.
Die Führung des TuS durch Marco Podolski (14.) drehten Noel Huschke (41.) und Jannik Straube (48.) kurz vor und nach der Pause um. Zülpichs Michael Denneborg (50.) schlug eiskalt zurück und Routinier David Kotter war es seinerzeit vorbehalten den 3:2 Siegtreffer zur erzielen (82.).

Die Schiedsrichterin

Lisa Reinecke aus Mechernich wird die große Ehre zuteil als erste Frau überhaupt ein Herrenpokalfinale im Kreis Euskirchen zu leiten. Die 21-Jährige wird unterstützt von Yannick Thomas und Jörg Piana.

Das kleine Finale

Im kleinen Finale um den dritten Platz stehen sich die JSG Erft 01 und der SV Schöneseiffen gegenüber. Die Favoritenrolle liegt beim Bezirksligisten Erft 01, da sie die bessere Spielanlage mit sich bringen. Für den SV Schöneseiffen wird es über Kampf und Einsatz gehen, wenngleich der Kunstrasenplatz in Lommersum eher der Truppe aus Kuchenheim liegen dürfte. Der Sieger dieser Partie wird neben den beiden Finalisten in den Verbandspokal einziehen.
Das Spiel steht unter der Leitung von Christian Kühlborn und seinen Assistenten Fabian Wolffs und Michael Schnitzler. Anstoß ist um 13 Uhr.

Aufrufe: 05.8.2023, 10:00 Uhr
rbAutor