2024-06-14T14:12:32.331Z

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Augen zu und durch: Anzings Kapitän (weiß) Peter Rauch will den Punktevorsprung ins Ziel retten, die Baldhamer (v.l.), Valentin Grusz und Daniel Winzer brauchen auf den letzten Metern noch ein Fußballwunder.
Augen zu und durch: Anzings Kapitän (weiß) Peter Rauch will den Punktevorsprung ins Ziel retten, die Baldhamer (v.l.), Valentin Grusz und Daniel Winzer brauchen auf den letzten Metern noch ein Fußballwunder. – Foto: Stefan Rossmann

Der Dreikampf um Platz zwei – „Fußball ohne Druck und mit viel Spaß“

Ein letztes Mal oben anklopfen

Am letzten Spieltag der Kreisliga 3 legen die Mannschaften am oberen Ende der Tabelle sich noch ein letztes Mal vor der Sommerpause ins Zeug. Kurz vor der Sommer-Pause drehen die Kicker auf.

TSV Oberpframmern – ATSV Kirchseeon

Abschied hüben, Abschied drüben. Sowohl für Pframmerns Spielertrainer Manu Lutz als auch ATSV-Coach Günther Lehner ist es der jeweils letzte Einsatz. Während sich der Kirchseeoner nach 25-jähriger Trainertätigkeit „auf freie Wochenenden“ freut, will Lutz seine Karriere um die Relegation zur Bezirksliga verlängern.

Doch dazu muss ein Dreier im „Abschiedsderby“, inklusive eines Ausrutschers des SV Anzing her. „Der Spielplan hat es gut gemeint“, so Manu Lutz, der mit einem Heimspiel den Schlussstrich unter mehr als zehn Jahre im Pframmerner Dress ziehen kann. Auch der Gegner hätte nicht besser gewählt sein können. „Kirchseeon hat uns jahrelang durch die Liga begleitet.“ Dass die Gäste den Klassenerhalt geschafft haben, komme nicht ungelegen, „auch wenn die uns nichts schenken werden.“

Beide Übungsleiter geben ihre Abschiedsvorstellung

Was Günther Lehner nur bestätigen kann: „So abschenken wie es der TSV Ottobrunn zuletzt bei uns gemacht hat, werden wir das Spiel sicher nicht.“ Einen „Kampf, als ginge es ums Überleben“, schließt Lehner aber auch aus. „Fußball ohne Druck und mit viel Spaß“, schwebt Lehner vor. „Klar wollen wir gewinnen, es wäre die Krönung der Saison“, sagt Lutz, der allerdings nicht seine beste Formation aufbieten kann. Torschützenkönig Stefan Lechner hat zwar trainiert, „ist aber nicht ganz fit“, Lukas Valbert „kommt eher nicht zum Einsatz“ und Toni Tristl „muss arbeiten“.

Dass das voraussichtlich letzte Spiel als Coach auch emotional schwer wird, hat Lutz bei seinem finalen Bericht fürs Pframmerner Stadionblattl gespürt. „Langsam wird das Aufhören Realität. Dem Günther dürfte es nicht anders gehen. Werden wir uns am Ende eben weinend in den Armen liegen“, scherzte der Spielertrainer. Spätestens wenn im Anschluss an die Partie ergebnisunabhängig die ersten Freibierchen und Grillwürste mit den Fans und Gästen im Rahmen der Saisonabschlussfeier geteilt werden, dürften die Trainer-Tränen getrocknet sein. hw

SC Baldham-Vaterstetten – N.K. Hajduk

Vor dem letzten Auftritt richtet sich der Blick des SC Baldham-Vaterstetten nicht etwa auf den Dreikampf um Relegationsplatz zwei. Sagt jedenfalls Übungsleiter Gediminas Sugzda: „Wir blicken schon voraus und hoffen, mit einem Jahr mehr Erfahrung, eine gute nächste Saison zu spielen.“ Zur Freude des SCBV-Trainers, der in der laufenden Amtsperiode bei den Rothosen gerade seine dritte Saisonvorbereitung vorantreibt, „bleibt die Mannschaft so zusammen, wie sie ist. Die meisten Jungs haben für nächste Saison zugesagt.“ Die wird sich laut Sugzda, bei allem Optimismus, ziemlich sicher wieder in der Kreisliga abspielen. Zu schwer wiege der Rückstand von drei Zählern auf Anzing sowie deren zwei auf Oberpframmern.

„Es besteht schon noch eine Restchance“, spielt Sugzda auf den Fall von zwei Niederlagen der Konkurrenz an, „aber diese Chance ist schon sehr klein. Ich denke, Anzing und Oberpframmern werden das schon machen und ihre letzten Spiele beide für sich entscheiden.“

SCBV richtet Blick bereits auf nächste Kreisliga-Spielzeit

Ein Schelm, wer dem früheren Nationalspieler für Litauen dabei psychologische Kriegsführung unterstellen wollte. Denn diesem sei ein Blick auf die Kaderliste der Baldhamer empfohlen. „Weil wir schon ein paar Verletzte und Urlauber haben, werden wir ein paar A-Jugendspielern einsetzen.“ Eben auch: mit dem Baldhamer Blick in die Spielzeit 2024/25.

Ein Hintertürchen für den (Relegations-)Fall der Fälle lässt sich Sugzda dann aber doch noch offen. „Die letzten Saisonspiele haben immer freundschaftlichen Charakter. Es ist ganz klar, dass wir trotzdem ein gutes Spiel abliefern, uns mit einem Sieg verabschieden und weiter an uns glauben wollen.“ bj

FC Phönix – SV Anzing

Der SV Anzing steht vor dem letzten Kreisligaspieltag so gut wie noch nie da. Tabellenzweiter, mit einem Fuß in der Relegation zur Bezirksliga. Erwartet hatte das kaum jemand. Auch Trainer Christian Rauch nicht. Er wird bei der vielleicht vereinshistorischen Partie nicht live dabei sein. Denn diesen Erfolg hatte der SVA-Coach nicht auf dem Schirm.

Er buchte seinen Urlaub, als absehbar war, dass man nicht in die Relegation würde gehen müssen – wohlgemerkt die, die in der Kreisklasse münden könnte. Für Rauch kein Problem, aus Italien das Geschehen zu verfolgen. „Ich spiele ja nicht mit. Außerdem werde ich über die Vorgänge auf den relevanten Plätzen informiert.“

Anzing hätte Lust auf „ein paar Bonusspiele“

Dass die Mannschaft ihren Coach gerade in dieser Phase der Saison besonders benötige, glaubt Rauch nicht. „Die Spieler wissen genau, was zu tun ist.“ Außerdem sei mit Christian Rickhoff der spielende Co-Trainer mitten im Geschehen. Dass bereits jetzt („egal wie es ausgeht“) das Ziel nach dem Zusammenschluss mit dem FC Parsdorf übererfüllt ist, hält den SVA aber nicht ab, nach Höherem zu streben. „Es war eine tolle Saison. Alles, was jetzt kommt, ist Bonus“, sagt Rauch und hofft, „dass die Mannschaft bei Phönix nur nicht verkrampft“.

Denn noch haben auch Oberpframmern und Baldham ein Auge auf Rang zwei geworfen. „Und Phönix ist eine gute Mannschaft“, lobt der SVA-Trainer, „die werden es nochmal wissen wollen“. An mögliche Kontrahenten in der Relegation will Rauch noch keinen Gedanken verschwenden.

„Das ist in der Theorie relativ eindeutig“, sagt der 45-Jährige, es wären noch ein paar „Bonus-Spiele, auf die ich mich allerdings besonders freuen würde“. Die Kraft dafür holt er sich grade am Strand von Jesolo. Von dort mahnt Rauch: „Die volle Konzentration muss jetzt auf Phönix liegen.“ hw

Aufrufe: 025.5.2024, 14:40 Uhr
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