2024-06-06T14:35:26.441Z

Allgemeines
Straelen spielt ab Sommer wieder in der Oberliga.
Straelen spielt ab Sommer wieder in der Oberliga. – Foto: Ralph Görtz

Der Abstieg des SV Straelen ist offiziell

Regionalliga: Vor 430 unentwegten Zuschauern trennen sich Schlusslicht SV Straelen und der 1. FC Bocholt 0:0. Während sich der Gastgeber bereits mit dem Abstieg abgefunden hat, geht das große Zittern für den Gegner weiter.

Nicht Fisch, nicht Fleisch – 430 Zuschauer, darunter etwa 300 mitgereiste Anhänger aus dem Münsterland, sahen beim prestigeträchtigen Duell zwischen dem SV Straelen und dem 1. FC Bocholt weder einen Sieger noch Tore. Saisonpunkt Nummer 14 ändert für den SV Straelen nichts am Gang in die Oberliga. Mittlerweile gibt’s auch keine theoretischen Rechenspielchen mehr.

Der Abstieg ist hochoffiziell, da der Verein da­rauf verzichtet hat, beim Westdeutschen Fußball-Verband den Antrag auf eine Regionalliga-Lizenz zu stellen.

Für die Mannschaft vom Hünting geht die Zitterpartie hingegen in die nächste Runde. Da der 1. FC Kaan-Marienborn und der SV Straelen als Absteiger feststehen, dürfte der 1. FC Bocholt bei acht Punkten Vorsprung auf Wattenscheid 09 Platz 15 sicher haben. Dieser wird allerdings zum Abstiegsplatz, falls Borussia Dortmund II aus der Dritten Liga absteigen sollte. Aktuell beträgt der Vorsprung der Schwarz-Gelben auf die rote Zone gerade einmal zwei Punkte. Nicht ausgeschlossen also, dass es in der nächsten Saison eine Etage tiefer zur Neuauflage des Duells vom Samstag kommt.

„Ich denke, dass die Zuschauer heute ein sehr intensives Spiel gesehen haben, dass zur Halbzeit auch 2:2 hätte stehen können“, sagte SVS-Interimstrainer Kevin Wolze bei der Pressekonferenz. „Wir wussten, dass Bocholt zum Ende hin Körner lassen würde, weil die Mannschaft das anstrengende Pokalspiel gegen RW Essen in den Knochen hatte. Aber es hat sich einmal mehr gezeigt, woran es uns in der gesamten Saison gefehlt hat. Wir nutzen ganz einfach unsere Chancen nicht. Das ist unser großes Manko. Da fehlt uns die Cleverness, solche Spiele auch mal mit 1:0 zu gewinnen. Wille und Engagement kann ich meiner Männern nicht absprechen. Mit der gezeigten Leistung bin ich nicht unzufrieden“, so Wolze.

Keine Fußball-Kunst

Ähnlich sah es Gäste-Trainer Marcus John bei seiner Rückkehr an die Römerstraße: „Es war ein zerfahrenes Spiel mit großen Lücken auf beiden Seiten und leichten Vorteilen für den SV Straelen. Die englische Woche mit dem Pokalkampf gegen Rot-Weiss Essen über 120 Minuten hat natürlich Kraft gekostet. Trotzdem können wir mit dem einen Punkt gut leben, weil andere Mannschaften aus dem Tabellenkeller gepatzt haben.“

Verhaltener Beginn beider Mannschaften auf tiefem Geläuf im niederrheinischen Dauerregen. Nach einer guten Viertelstunde nahm die Partie Fahrt auf. Marvin Lorch vergab die große Chance zur Gästeführung, als er alleine vor SVS-Keeper Julius Paris auftauchte und den Ball links neben das Gehäuse setzte. Kaum drei Minuten später stand Flügelflitzer Ken Mata alleine vor Gästekeeper Sebastian Wickl, konnte sich die Ecke aussuchen, scheiterte aber kläglich.

Konfusion im Straelener Strafraum nach einem Eckball. Manasse Fionouke und Denis Schütte klärten auf der Linie. Im direkten Gegenzug die große Chance für Hirotaka Yamada, seine Mannschaft in Führung zu bringen. Ähnlich wie zuvor Mata fand auch er in Wickl seinen Meister. Torlos ging es in die Halbzeitpause.

Im zweiten Durchgang übernahm die Heimelf mehr und mehr die Spielkontrolle. Wiederum war es der an diesem Tag zu ballverliebte Ken Mata, der die große Möglichkeit zum Führungstreffer vergab. Die „Schwatten vom Hünting“ versteckten sich keineswegs und stellten zwischen der 69. und 73. Minute Paris ernsthaft auf die Probe. „Da hat uns ganz einfach die Frische und somit die Konzentration gefehlt, um in Führung zu gehen“, meinte John.

Kein Drive für den Sieg

Beide Teams ließen in der Schlussphase den letzten Willen vermissen, als Sieger den Platz zu verlassen und fanden sich frühzeitig mit einer Punkteteilung ab. Zittern mussten die Gäste noch einmal, als der eingewechselte Mitchi Huijsman das Kunststück fertigbrachte, aus fünf Metern Entfernung den Ball nicht über die Linie zu befördern, sondern den Gästetorwart anzuschießen.

Am kommenden Samstag setzt das Schlusslicht seine Abschiedstournee am Aachener Tivoli fort. Gastgeber Alemannia hat es sich im oberen Mittelfeld der Tabelle gemütlich eingerichtet und kann ganz entspannt die Saison zu Ende spielen.

Aufrufe: 02.4.2023, 19:30 Uhr
RP / Heinz SpützAutor