2024-06-17T07:46:28.129Z

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Im letzten Jahr lief der TSV Bretzenheim (orange) auf dem heimischen Geläuf noch gegen den TuS Hackenheim II auf. Seit diesem Sommer muss die Mannschaft nach Langenlonsheim ausweichen.
Im letzten Jahr lief der TSV Bretzenheim (orange) auf dem heimischen Geläuf noch gegen den TuS Hackenheim II auf. Seit diesem Sommer muss die Mannschaft nach Langenlonsheim ausweichen. – Foto: Oliver Zimmermann (Archiv)

Das Warten auf den Bretzenheimer Kunstrasen hat kein Ende

Zwei Alternativen stehen zur Verfügung +++ Seit den hohen Temperaturen im Juli ist der Platz für den FSV unbespielbar

Bretzenheim. Der Kunstrasen des FSV Bretzenheim gibt es bereits seit 13 Jahren. In diesem Sommer sorgten die hohen Temperaturen jedoch für die Sperrung des Platzes. Grund hierfür war das Schmelzen der Granulat-Körner. Seitdem können die Trainer und Spieler, aufgrund der klebenden Körner an den Schuhen, den Platz nicht mehr betreten. Auch mit sinkenden Temperaturen ist der Platz immer noch nicht wieder bespielbar. Der Verein und die sportliche Leitung hoffen auf eine baldmögliche Lösung des Platzproblems.

Bretzenheim ist kein Einzelfall

Im Gegensatz zum Nachbarort Winzenheim erörtern die Verantwortlichen der Gemeinde Bretzenheim die genauen Pläne für die Lösung des Problems heute noch.

Mehr zu den Problemen mit dem Winzenheimer Kunstrasen erfahrt ihr hier.

Der sportliche Leiter des FSV, Kai Hoffmann, hofft auf eine baldige Lösung: "Der Verein präferiert die Lösung. Im schnellsten Falle könnte wir in vier Wochen wieder auf unseren Platz. Doch realistisch ist das nicht." Der Grund für die Zweifel an einer zeitnahen Lösung ist die Vertagung der Entscheidung durch den Gemeinderat. Der Bretzenheimer Bürgermeister Olaf Budde erläutert die andauernde Planung: "Wir müssen einen überschnellen Fehlschuss verhindern. Als Gemeinde können wir es uns nicht leisten, unüberlegt zu handeln und in zwei oder drei Jahren einen neuen Kunstrasen bauen zu müssen. Sobald das Architekten-Gutachten steht, fällt auch die Entscheidung."

Eine Frage des Geldes

Die Kosten für ein Absaugen und Absieben des beschädigten Granulats würde sich auf ungefähr 50.000 Euro belaufen. Sollte das Guthaben jedoch ergeben, dass der Platz spätestens in zwei Jahren sowieso erneuert werden müsse, würde die Gemeinde sofort den Bau eines neuen Kunstrasens in Auftrag geben. Die Kosten hierfür belaufen sich laut dem Bürgermeister auf circa 200.000 Euro. Die Begeisterung für einen neuen Platz hält sich beim FSV in Grenzen. "Diese Situation ist für den Verein bis Sommer nicht stemmbar. Ob man als Verein ohne Einnahmen durch Heimspiele überleben kann, halte ich für unrealistisch. Seit mittlerweile sieben Wochen gibt es nahezu kein Vereinsleben mehr", schildert der sportliche Leiter des FSV die brenzliche Situation.

Bis Dezember muss ein Lösung her

Zurzeit weichen sowohl die Herren- und als auch die Jugendmannschaften auf die beiden Plätze in Langenlonsheim aus. Doch ab Oktober könne der örtliche Naturrasen vermutlich nicht mehr genutzt werden. Eine Koordination von bis zu drei Mannschaften zur gleichen Zeit auf einem Platz sei laut Hoffmann nicht vertretbar. "Der Platz in Bretzenheim ist, abgesehen vom Granulat, trotz seines Alters von 13 Jahren, in einem einwandfreien Zustand. Laut dem Gutachter ist der Platz mindestens noch sieben Jahre haltbar. Wir halten eine rückstandslose Entfernung des Granulats für die beste Lösung."

Die sportliche Lage spitzt sich zu

"Der Druck steigt", erläutert Kai Hoffmann, "ich hoffe alle Verantwortliche haben den Ernst der Lage erkannt. Denn die sportliche Situation verschlimmert sich von Woche zu Woche." Seit Saisonstart hat der FSV Bretzenheim in der A-Klasse lediglich ein Heimspiel ausgetragen. Bei allen anderen Duellen wurde das Heimrecht getauscht. Doch spätestens ab Dezember sei das nicht mehr möglich. " Ende des Jahres können wir kein Heimrecht mehr tauschen und müssen zu Hause spielen. Wenn unser Platz nicht bespielbar ist, muss die Gemeinde für einen Ausweichort sorgen."

Aufrufe: 027.9.2022, 06:00 Uhr
Karim MathisAutor