2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
– Foto: Marcel Junghanns

Das ist kein Zufall

Fast ein Drittel der Regionalliga-Saison ist absolviert. Der Aufsteiger aus Erfurt steht auf Rang Drei - alles andere als ein Zufall.

Die junge Mannschaft von Fabian Gerber hat sich schnell in die Regionalliga „gearbeitet“, schnell gelernt und die richtigen Schlüsse aus den wenigen Niederlagen gezogen. Mit dem BFC Dynamo reist am Sonntag (LIVE ab 16 Uhr im FuPa-Ticker) der amtierende Meister ins Steigerwaldstadion. Die nächsten Härteprüfung für RWE…

„Sicher müssen wir wieder voll ans Limit gehen, um erfolgreich zu sein. Wir sind aber nicht mehr die grüne Mannschaft, die wir noch am Anfang der Saison waren. Der Reifeprozess ist im vollen Gange“, fasst Fabian Gerber die Entwicklung seines Teams zusammen. Der dritte Tabellenplatz ist sicher kein Zufallsprodukt mehr. Denn RWE hat schnell gelernt - ist stabil, robust, kämpferisch und körperlich besser geworden. Die Erfurter sind angekommen und jeder Gegner hat es schwer gegen sie. „Die Zeiten, wo uns ein Gegner zweimal auf den Füßen stand und wir dann keine Lust mehr hatten, wie teilweise in der Oberliga, sind vorbei“, weiß auch der Erfurter Trainer.

Die kämpferische Note wird wichtig

Dabei hat der 42-Jährige sicher auch den kommenden Gegner vom BFC Dynamo vor Augen. Deren Trainer Heiner Backhaus ist bekannt, dass er einen robusten, temposcharfen Männerfußball spielen lässt. Respekt haben die Erfurter - Angst sicher nicht. Beim BFC dauerte es einige Zeit bis der Schock des verpassten Aufstiegs in die 3. Liga verdaut wurde. Mittlerweile ist der Motor beim BFC am schnurren - sieben Ligaspiele in Folge ist der Klub aus Berlin-Hohenschönhausen schon ungeschlagen. „Sie sind eine sehr starke Mannschaft mit exzellenten Einzelspielern, die teilweise höherklassig Erfahrung haben. Mittlerweile sind sie stabil und haben viel Selbstvertrauen. Das wird eine extrem schwere Aufgabe. Sie wissen worauf es ankommt und sind abgezockt. Über den Kampf bearbeiten sie den Gegner“, so die Einschätzung Gerbers zum Gegner am Sonntag.

Doch all diese Faktoren versetzen die RWE-Elf nicht mehr in Angst oder Ehrfurcht. Denn das Vertrauen in die eigene Stärke ist mittlerweile immens. „Die Entwicklung unserer Spieler ist durchweg positiv. Wir sind eine junge, disziplinierte Mannschaft, die Freude am Fußball hat. Jeder ist gewillt sich zu verbessern, lernfähig und lernbereit. Sie saugen auf was wir ihnen sagen und setzen es um. Wir haben in allen Bereichen zugelegt: körperlich, läuferisch, taktisch und spielerisch. Wir sind in allen Bereichen auf einen sehr guten Weg und in allen Mannschaftsteilen stabiler. Wir lassen defensiv wenig zu und werden offensiv immer variabler. Das bringen wir aktuell Woche für Woche auf den Platz“, fasst Gerber die rasante Entwicklung seiner Mannschaft zusammen.

"Kein Grund zu fliegen"

Hört sich nach einem durchweg zufriedenen Trainer an - das ist Fabian Gerber auch. Doch wer ihn kennt, weiß auch, dass er sich auf den aktuell wachsenden Lorbeeren sicher nicht ausruht. „Im Umfeld fangen ja einige schon an zu fliegen. Aber Trainer, Staff, Mannschaft und Verein wissen wo wir herkommen. Wer mich kennt, weiß, das sich immer den Finger in die Wunde lege und versuche alles zu optimieren. Meine Kritik ist dabei immer gutgemeint und konstruktiv. Ich will jeden Spieler und uns als Mannschaft jeden Tag besser machen. Wir haben da noch viele Potentiale. In gewissen Spielphasen müssen wir noch ruhiger agieren, mehr Spielkontrolle haben. Wir müssen uns auch mal Verschnaufpausen erarbeiten, das Passspiel verbessern, den ersten Kontakt besser verarbeiten und durch einfache Ballverluste Gegenangriffe verhindern. Zudem vergeben wir noch viel aussichtsreiche Chancen. Da müssen wir noch konsequenter und effizienter werden“, macht Gerber klar, dass der eingeschlagene Weg noch lange nicht zu Ende ist.

Keine Startelf-Garantien

Und so heißt die nächste Aufgabe erstmal BFC Dynamo mit dem klaren Ziel: Heimsieg. Außer dem noch Rot gesperrten Erik Weinhauer kommen einige angeschlagenen Spieler zurück. Personell kann es wie jede Woche Veränderungen in der Startelf geben. Zuletzt war beispielsweise Kay Seidemann nach einer schwächeren Trainingswoche gegen TeBe erstmal nur Ersatz, stand gegen Greifswald dann wieder in der Startelf und zahlte prompt mit seinem fünftem Saisontor zurück. „Es geht nicht darum seinen Startelfplatz zu verteidigen, sondern ihn sich jede Woche aufs neue zu verdienen“, hat Gerber hier eine klare Philosophie. Und so darf der RWE-Anhänger gespannt sein, wer am Sonntag ab 16 Uhr auf dem Feld steht, um den nächsten Dreier einzutüten…

Aufrufe: 04.11.2022, 14:00 Uhr
André HofmannAutor