2024-05-17T14:19:24.476Z

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Ugur „Jay“ Alkan übernahm im Juni 2022 das Traineramt bei Eintracht Karlsfeld.
Ugur „Jay“ Alkan übernahm im Juni 2022 das Traineramt bei Eintracht Karlsfeld. – Foto: Habenschaden

„Das Feuer nicht mehr gespürt“ – Alkan erlebte emotionalen Abschied in Karlsfeld

Einvernehmliche Trennung

Der TSV Eintracht Karlsfeld und Ugur Alkan gehen fortan getrennte Wege. Der Abschied von der Mannschaft fiel dem Trainer schwer.

München – Am Ende ging alles sehr schnell: Nach der 0:2-Niederlage gegen den VfL Kaufering fasste Ugur Alkan gemeinsam mit der sportlichen Leitung relativ schnell den Entschluss, die Zusammenarbeit zu beenden. Die Trennung kam nicht nur für Außenstehende überraschend, auch die Familie und die Mannschaft reagierten verblüfft.

„Sehr emotional“: Alkan verkündete am Dienstag seinen Abschied aus Karlsfeld

Vor dem Training am Dienstag trat Alkan vor seine Mannschaft und verkündete seinen Abschied. „Ich wollte mich bei jedem persönlich verabschieden“, sagt Alkan. „Ich habe jeden Spieler noch einmal umarmt. Das war sehr emotional.“ Doch damit war der Abschied nicht getan.

Nach dem Training nahmen einige Spieler nochmal Kontakt zu ihrem ehemaligen Coach auf, um die Hintergründe zu erfahren und sich für die gemeinsame Zeit zu bedanken. Selbst im Hause Alkan kam die Nachricht überraschend. „Sogar meine Frau war baff“, sagt Alkan. „Es war eine schnelle, aber trotzdem sehr durchdachte Entscheidung.“

Alkan hofft auf Turnaround in der Landesliga durch Trainerwechsel

Die Gründe für die Trennung sind vor allem sportlicher Natur, erklärt Alkan: „Die Mannschaft hat zwar immer Gas gegeben, aber irgendwie habe ich das Feuer nicht mehr gespürt.“ Als Trainer sei es zudem wichtig, den Moment selbst zu erkennen, wann Schluss ist, besonders wenn es dabei um den „Herzensverein“ geht.

Seinem Nachfolger, Florian Beutlhauser, wünscht er für die kommenden Aufgaben viel Glück. „Wir haben kurz gequatscht, aber ich will mich da nicht groß einmischen“, erklärt Alkan. „Ich hoffe, der neue Impuls kommt jetzt genau zum richtigen Zeitpunkt.“ Die Karlsfelder sind nach dem starken Saisonstart inzwischen auf Platz sieben abgerutscht. Der Abstand auf den Relegationsplatz beträgt inzwischen sieben Punkte – der Abstand auf die Abstiegsplätze hat sich derweil auf sechs Punkte verkleinert. Sportlich befindet sich Karlsfeld dennoch im Soll.

„Ich habe eine klare Philosophie, die aber zum Team und zu den Spielern passen muss.“

Ugur Alkan über eine mögliche schnelle Rückkehr als Cheftrainer.

Das Abschlussprogramm vor der Winterpause hat es nochmal in sich. Am Sonntag tritt Karlsfeld bei Tabellenführer Schwabmünchen an. Anschließend geht es zur Reserve der SpVgg Unterhaching, die inzwischen auf Platz Zwei geklettert sind. Im Winter wollen die Verantwortlichen die Situation nochmal neu bewerten.

Alkan selbst schließt eine schnelle Rückkehr an die Seitenlinie derweil nicht aus. Aber dafür müsse vieles zusammen. „Ich habe eine sehr klare Philosophie, die zum Team und zu den Spielern passen muss“, sagt Alkan. „Ansonsten mache ich erstmal lieber Pause.“ Dem Fußball bleibt der 41-Jährige ohnehin erhalten. Bei Türk Dachau kickt Alkan weiter in der Kreisklasse. (btfm)

Aufrufe: 017.11.2023, 17:30 Uhr
Boris ManzAutor