2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines

Czichos übernimmt die Westerholzer Damen

Verein zieht Frauenteam aus der Landesliga zurück

Große Veränderungen beim TuS Westerholz: Mit Patrik Czichos übernimmt ein neuer Trainer an der Seitenlinie. Mit dem Abstieg hatte das Team nichts zu tun, doch trotzdem ist man in der kommenden Spielzeit 2023/2024 Bezirksligist. Wir haben mit Patrik Czichos über die Situation beim TuS Westerholz gesprochen:

Der Verein hat seine 1. Frauenmannschaft aus der Landesliga Lüneburg zurückgezogen und ist in der Saison 2023/2024 somit Bezirksligist. Mit Patrik Czichos als Trainer soll es einen Neuanfang geben. Czichos ist in Westerholz kein Unbekannter, denn er trainierte die Damen bereits und feierte große Erfolge mit dem Team. Er könnte also genau der richtige für den Neustart sein. Gerne blickt man da auf die gemeinsame Meisterschaft und den Bezirkspokalsieg im Jahre 2020 zurück. Seinen Abschied hatte Czichos dem Verein seinerzeit bereits frühzeitig signalisiert. Nach zwei erfolgreichen Jahren hatte sich der Ottersberger mit den Worten „Neuaufbau erfolgreich abgeschlossen“ verabschiedet. Nun stellt er sich der erneuten Herausforderung "Mission Neustart".

Dabei musste der Verein keine großen Überredenskünste leisten. "Der Kontakt ist nie ganz abgerissen in den drei Jahren seitdem ich weg bin. Ob es mit Mark Wulfmeyer (TuS Westerholz Fußball-Spartenleiter) oder der ein oder anderen Spielerin war. Der Anruf kam kurzfristig und war auch für mich überraschend, denn ich hatte eigentlich schon andere Gedanken. Dann hat man sich ausgetauscht, zuerst mit Mark Wulfmeyer und anschließend kamen 48 Stunden danach sehr viele Gespräche zu stande. Schlussendlich haben mich Mark Wulfmeyer und der Mannschaftsrat davon überzeugt, wobei soviel Überzeugungsarbeit mussten sie nicht leisten.", berichtet Czichos im Gespräch mit FuPa.

Das Czichos die 1. Damenmannschaft dann in der Bezirksliga trainieren wird, dass wusste er. Die abgelaufene Saison hat der TuS Westerholz in der Landesliga Lüneburg auf dem 5. Tabellenplatz beendet. Die Gesamtanalyse hat dann jedoch ergeben, dass es zum Rückzug führt. "Das Ergebnis war zwangsläufig das wir gesagt haben wir müssen neu aufbauen. Dann stellten wir uns die Frage, ob wir das in der Landesliga können. Oder ob wir da jede Woche auf die Mütze kriegen, so wie es die Ergebnisse in den letzten Wochen bereits gezeigt haben.", so Czichos weiter. Er ergänzt aber auch: "Wir hatten zu dem Zeitpunkt sicherlich noch nicht alle Neuzugänge die wir jetzt haben, aber ob sich die Analyse dadurch verändert hätte, dass sieht und weiß er so nicht.".

Die Bezirksliga ist in der kommenden Spielzeit 2023/2024 mit Top-Mannschaften besetzt. Die Landesligateams vom TuS Westerholz, MTV Wohnste und der SG Anderlingen/Byhusen werden in der West-Staffel an den Start gehen. "Die Bezirksliga wird stark. Für alle abgestiegenen Mannschaften wird es sicherlich ein kleines Erwachen geben. Von daher haben wir uns für eine starke Liga gemeldet und wollen gucken das wir uns dort behaupten.", gibt Czichos einen Ausblick auf die neue Saison.

Der TuS Westerholz spielt damit seit langen Jahren wieder Bezirksliga und gehörte jahrelang zum großen Aushängeschild im Landkreis Rotenburg/Wümme. Einst wurde Doris Fitschen beim TuS ausgebildet. In jungen Jahren feierte Doris Fitschen als Spielerin des damaligen Landesligisten TuS Westerholz ihr Debüt in der Frauenfußball-Nationalmannschaft. Danach begann ihre Zeit in der Bundesliga und sie zählte zu den besten Spielerinnen Deutschlands. "Das ist Vergangenheit und natürlich ein Stück weit Tradition und DNA, aber die junge Generation hat sich geändert. Ob man denen nun erzählt, dass da mal Nationalspielerinnen aus dem Verein erwachsen sind oder das Westerholz mal ziemlich hoch gespielt hat, dass ist für die Bücher ganz schön, aber mehr auch nicht. Aber wenn man sich die Landesliga von vor drei oder vier Jahren anguckt, die bestimmenden Mannschaften haben nun alle ihre Probleme, drei davon steigen aus der Landesliga ab und eine aus der Oberliga.", so der neue Coach.

Mittlerweile spielt nur noch eine Mannschaft aus dem Landkreis Rotenburg/Wümme in der Landesliga: Der MTV Jeddingen. Ausgerechnet an den Nachbarn muss der TuS nun die Nummer eins im Landkreis abgeben. "Den MTV Jeddingen schätze ich, ich finde die richtig stark, dass ist eine starke Truppe. Wäre ich 2020 nicht aus Westerholz gegangen, dann hätte ich an mehr als nur eine Spielerin sehr großes Interesse gehabt. Auch die Trainer machen das super da, daher ist es auch keine Schande für uns die Nummer 1 abzugeben. Das ist verdient, denn Jeddingen hat eine super Arbeit gemacht.", so Czichos über den Nachbarverein. "Westerholz hingegen hat die letzten Jahren einen extremen Aderlass gehabt was die Führungsspielerinnen betrifft, vorallem in der Spitze, die nicht ersetzt wurde und dann gibt es irgendwann die Quittung. Das ist allerdings nicht nur bei uns so.", so Czichos abschließend.

Czichos ist beim TSV Ottersberg in den Jugendmannschaften groß geworden und durchlief anschließend auch alle Herrenteams. Seinerzeit absolvierte er die C-Lizenz, engagierte sich von 1998 bis 2015 ehrenamtlich bei seinem Heimatverein – unter anderem war er acht Jahre lang als Jugendkoordinator aktiv. 2007 hatte Czichos beim TSV Ottersberg die Sparte des Frauen- und Mädchenfußballs aus der Taufe gehoben und auch einige Erfolge feiern können. Nach seiner Station beim TuS Westerholz wechselte er als Coach in die Herren-Reservemannschaft des Rotenburger SV. Kurzzeitig betreute er die Frauenmannschaft des TV Sottrum.

Nun kehrt der 42-Jährige zum TuS Westerholz zurück und nimmt sich der Herausforderung "Neuaufbau" an. Diese Aufgabe hat er angenommen und bastelt bereits an der Kaderzusammenstellung für die Saison 2023/2024. Dann wird sich der TuS Westerholz übrigens voller Vorfeude auf die ebenfalls (sportlich) abgestiegenen Kreisduelle gegen den MTV Wohnste und die SG Anderlingen/Byhusen freuen.

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Aufrufe: 09.6.2023, 10:00 Uhr
FuPa Lüneburg FrauenAutor