2024-04-30T13:48:59.170Z

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Für Eva Hilsenberg wird ein Traum wahr.
Für Eva Hilsenberg wird ein Traum wahr. – Foto: SV Budberg

Budbergerin erfüllt sich Kindheitstraum

Eva Hilsenberg läuft ab sofort für ihren Herzensverein MSV Duisburg auf. Die 16-jährige U-Nationalspielerin soll zunächst in der Reserve Spielpraxis sammeln. Zum Bundesliga-Debüt könnte es trotzdem schon in der kommenden Spielzeit kommen.

Seit der vergangenen Woche rollt der Ball bei der Frauenfußball-Europameisterschaft in England. Eva Hilsenberg hat sich das deutsche Auftaktspiel gegen Dänemark am Freitag (4:0) mit viel Freude angeschaut. „Das war schon ordentlich. Ich traue ihnen auf jeden Fall einiges zu“, blickt die 16-Jährige voraus.

Einige Spielerinnen, die mit der DFB-Elf von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg im Juli um die europäische Krone kämpfen, könnten schon bald ihre Gegnerinnen sein. Denn Anfang der Woche wurde der Wechsel der gebürtigen Moerserin zum Bundesligisten MSV Duisburg bekannt.

Ein Traum wird wahr

Für die glühende MSV-Anhängerin geht damit ein Kindheitstraum in Erfüllung. Schon im Alter von zwei Jahren bekam sie ihr erstes Zebra-Trikot geschenkt. „Es ist schon etwas Besonderes für mich, für den MSV zu spielen und jetzt richtig dabei zu sein“, sagt die Schülerin, die in den vergangenen zwölf Monaten schon einmal wöchentlich beim Zweitliga-Team der Duisburgerinnen mittrainierte.

Aufgelaufen war Hilsenberg bis zuletzt als einziges Mädchen für die C-Junioren ihres Heimatvereins SV Budberg. Mit guten Leistungen überzeugte die gebürtige Moerserin die MSV-Verantwortlichen, die sich nach den positiven Eindrücken letztlich für eine Verpflichtung entschieden. „Eva hat bei jeder Einheit 110 Prozent gegeben. Wir bekommen eine junge Spielerin aus der Region mit sehr viel Perspektive. Unser Ziel ist es, sie erstmal heranzuführen. Der Schritt in die Bundesliga ist groß, aber wir wollen sie fördern und fordern“, wird Teamchef Nico Schneck auf der Vereinshomepage zitiert.

Dem hohen Leistungsgefälle ist sich die dreifache U16-Nationalspielerin ebenfalls bewusst. Um langsam bei ihrem neuen Klub anzukommen und die nötige Spielzeit zu sammeln, wird Hilsenberg zunächst vorrangig in der zweiten Mannschaft der MSV-Frauen eingesetzt, die in der Niederrheinliga um Punkte kämpft. Trainieren wird die Mittelfeldspielerin durchgehend mit der Erstliga-Mannschaft. In beiden Teams ist sie mit 16 Jahren die jüngste Spielerin. Gut möglich ist schon jetzt, dass Hilsenberg in der kommenden Saison bereits zum ersten Mal in der Frauen-Bundesliga auf dem Rasen stehen wird. Die meisten ihrer Mitspielerinnen, die Ende Mai die direkte Rückkehr ins Oberhaus feierten, kennt die Rheinbergerin schon. „Das Team ist fast komplett zusammengeblieben. Alle sind mega nett. Ich fühle mich richtig wohl beim MSV.“

In der Liga bleiben

Die Zielsetzung des Aufsteigers ist klar: „Es geht nur um den Klassenerhalt. Das wird schwer genug, weil der Niveau-Unterschied zwischen zweiter und erster Liga schon sehr groß ist.“ Wenn es die Zeit zulässt, möchte Hilsenberg auch in der kommenden Saison einige Drittiga-Heimspiele der Männer verfolgen – in der Hoffnung, dass die Meidericher alle Abstiegssorgen möglichst schnell beseitigen.

Nach den Sommerferien beginnt für Eva Hilsenberg dann schon die Vorbereitung auf das Abitur. In zwei Jahren macht die Elftklässlerin des Amplonius-Gymasiums in Rheinberg ihren Abschluss. Bis dahin könnte die Fußballerin, die künftig die Rückennummer 18 tragen wird, schon ein gutes Stück weiter sein. Der nächste Schritt auf dem Weg nach oben ist mit dem Wechsel an die Wedau getan.

Doch Hilsenberg lässt es weiterhin ruhig angehen. Das gilt auch mit Blick auf ihre Laufbahn in der Nationalmannschaft. Im November hatte die damals 15-Jährige ihr Länderspieldebüt bei den U16-Mädchen gefeiert. Ende Juni nahm sie in Frankfurt an einem Sichtungslehrgang für das neue U17-Team teil. „Ich weiß noch nicht, ob ich dabei bin“, sagt Hilsenberg. Weitere internationale Erfahrungen würden ihrer weiteren Entwicklung jedenfalls guttun.

Aufrufe: 013.7.2022, 18:00 Uhr
Fabian Kleintges-TopollAutor