2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
– Foto: paul@lsn.sarl (Archiv)

BGL Ligue: Saisonvorschau - Teil 1

Monnerich, Wiltz, Käerjeng, Etzella, Rosport, Petingen, Fola und Niederkorn unter der Lupe

Am Wochenende beginnt die Saison 2022-2023 in der BGL Ligue. Nach einem mit wenigen Ausnahmen schwachen Abschneiden im Europapokal stellt sich die Frage der Leistungsstärke der höchsten luxemburgischen Fußballliga. Einige Topteams werden wohl nicht mehr ganz oben mithalten können, unten stoßen zwei interessante Aufsteiger hinzu.

Monnerich

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Als Meister der Ehrenpromotion aufgestiegen, wurde in Monnerich nicht nur mächtig aufgerüstet, sondern auch der Trainer gewechselt. Auf Aufstiegscoach Angelo Fiorucci folgte Dinis De Sousa, dem quasi mehr als eine neue Startelf zur Verfügung stehen werden. Mehrere erfahrene Akteure haben den Club dagegen verlassen oder sind in die eigenen Reserven gewechselt. Diese Wechsel scheinen auch dahingehend sinnvoll, da die erwähnten älteren Spieler teilweise nach Monnerich gewechselt waren, um kürzer zu treten – mit einem Aufstieg als Ergebnis. Auf dem Transfermarkt sorgte der FCM mehrfach für Aufmerksamkeit. So geht Tom Laterza in seine Heimat zurück, Tarek Nouidra muss genauso wenig vorgestellt wie Alex Semedo. Die internationalen Neuzugänge werden das Salz in der Suppe einer neuen Mannschaft sein, die bei idealem Verlauf den Klassenerhalt eher schaffen kann, als man erwarten könnte.

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Progrès und Monnerich kann man interessante Rollen zuschreiben
Progrès und Monnerich kann man interessante Rollen zuschreiben – Foto: Marc Depienne

Wiltz

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Mit einem guten Kader fast abgestiegen : das Potenzial der letzten Saison und der Ertrag klafften im hohen Norden weit auseinander, weswegen man sich in Wiltz für die Spielzeit 2022-2023 äußerst vorsichtig gibt und den Klassenerhalt als klares Ziel ausgibt. Der Kader wurde einmal umgekrempelt, einige Stützen wir Cornet oder Kapitän Dachelet wurden abgegeben und auch der Versuch,Tiago Ferreira da Rocha in der BGL Ligue eine Chance zu geben, musste als gescheitert angesehen werden. Nicht umsonst vollzog man einen Trainerwechsel. David Vandenbroeck konnte erstmals als Hauptverantwortlicher die Vorbereitung und die Transfers vollumfänglich mitgestalten. Wie die zahlreichen Neuzugänge sich entwickeln, werden die ersten Spiele zeigen. Dabei ist man größtenteils seiner Linie treu geblieben und hat sich regional verstärkt, Ausnahmen bilden die Verteidiger Moise Ngwisani und Peter Guinari sowie die beiden Stürmer Mirza Jašarević und Benjamin Romeyns.

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Käerjeng

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Aufsteiger Käerjeng ist der erste Gegner von Wiltz und so kann der Saisonauftakt für beide Clubs gleich richtungsweisend werden. Nach einer verkorksten, aber zum Glück abgebrochenen Saison 2020-2021 wendete sich 2021-2022 das Blatt in Käerjeng obschon die Unterschiede zwischen den beiden Spielzeiten nur gering waren. Aus knappen Niederlagen wurden mit schöner Konstanz knappe Erfolge, so dass man trotz Schwächephase den Aufstieg schaffte, der den Club aber ebenfalls zwang, einen gewissen Umbruch einzuleiten. Neutrainer Marc Thomé lotste mit Mathieu Leroux z.B. eines seiner besten Pferde aus dem Rosporter Stall in die Brauereistadt im Südwesten, weiter stieß ein gesunder Mix aus Spielern aus der Region wie z.B. Mathias Jänisch zum Team vom „Dribbel“ und mit Stefan Lopes kehrt ein verlorener Sohn nach sechs Jahren zurück. Da der Kader auch in der Breite verstärkt wurde, wird Käerjeng sicher kein Kanonenfutter sein, wobei der Klassenerhalt das durchaus realistische Ziel ist und sein muss, in dem man sich selber mit fünf, sechs anderen Teams der BGL Ligue sieht.

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Etzella

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In Ettelbrück möchte man die vergangene Saison bestätigen und gibt Rang 9, also einen einstelligen Tabellenplatz, als Ziel aus. Ein schwieriges Unterfangen wie es scheint, da man am „Deich“ viele Abgänge hinnehmen musste und u.a. Topspieler wie Witte, Hemkemeier und Soares abgeben musste. Daneben werden einige Akteure künftig kürzer treten und in unteren Ligen auflaufen. Ob die Comebacks von Daniel da Mota oder auch Sven Kalisa die Verluste kompensieren können, muss sich zeigen. Mit dem maltesischen Nationaltorwart Jake Galea scheint man wenigstens für Witte starken Ersatz gefunden zu haben. In Ettelbrück erreichte man aber stets mit einer ruhigen Art und der mannschaftlichen Geschlossenheit viel, so dass einem auch aufgrund vernünftiger Testspielergebnisse der Klassenerhalt zugetraut werden kann.

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Rosport

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Ein großer Umbruch fand im Sommer in Rosport statt. Auf Marc Thomé folgte der ehemalige Profi aus der zweiten deutschen Bundesliga, Martin Forkel, der zuvor in Berburg aktiv war. Bereits in der abgelaufenen Spielzeit am Limit, wenn die Personaldecke dünn wurde, ist die „Lebensversicherung“ Jordy Soladio weg, genau wie Mathieu Leroux (Käerjeng, s.o.), Brian Moding und andere Spieler, die ihren Platz fast sicher im Victoria-Team hatten. Mit Jiang und Zoundi kommen zwei gestandene Spieler aus der Region und aus der Ehrenpromotion, doch ob das reicht, um das angestrebte Ziel zu erreichen, bleibt fraglich. Eher kann man Yan Bouché eine wichtige Rolle zutrauen, wie dagegen die weiteren Neuzugänge sich schlagen werden, bleibt ein weiteres Fragezeichen. Man wird auf alte Rosporter Tugenden setzen, will heißen Kampfgeist und mannschaftliche Geschlossenheit, um im Abstiegskampf zu bestehen und dabei werden vor allem die gebliebenen und gestandenen Spieler eine wichtige Rolle übernehmen.

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Petingen

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Durchaus vergleichbar mit der Personalsituation in Rosport ist die der Union Titus Petingen. Eine ganze Liste an Schlüsselspielern ist weg, sei es Jeck, Schaus oder auch Silaj um nur einige, wenige hervorzuheben. Die Neuzugänge haben mit zwei Ausnahmen alle kaum bekannte Namen, sind weniger zahlreich als die Abgänge und der Kader ist auch relativ jung. Ob der zum Cheftrainer beförderte Interim aus der Schlussphase der vergangenen Saison, Yannick Kakoko, beide Enden nach einer bereits schweren Spielzeit 21-22 zusammenbekommen wird, ist die große Frage. Mit dem Transfer des ehemaligen Dortmunder Champions-League-Spielers Marian Sarr ist einem der erste Coup gelungen, und Kempes Tekielas Rückkehr nach Luxemburg ist der zweite. Doch diese alleine werden Petingen nicht in den internationalen Wettbewerb schießen. So wird sich für den Fusionsverein eine weitere schwere Saison mit ungewissem Ausgang eröffnen.

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Fola

Fola geht in eine Saison des Umbruchs
Fola geht in eine Saison des Umbruchs – Foto: paul@lsn.sarl (Archiv)

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Fola Esch musste einen Aderlass hinnehmen, den man aufgrund von Budgetkürzungen nicht vermeiden konnte. Doch Fola wäre nicht Fola, wenn man diesen Umbruch nicht ohne große Nebengeräusche vollzogen hätte. Mal wieder besinnt man sich auf die eigenen Tugenden und den eigenen Nachwuchs, auch wenn man dabei in Kauf nehmen musste, in der Qualifikation zur Conference League historische Negativschlagzeilen zu schreiben. In keinem der vergangenen fünf Jahre war man in der BGL Ligue schlechter als auf Rang 3 platziert. Man ist sich aber bewusst, dass eine Bestätigung dieser Topplatzierungen in der neuen Saison kaum möglich sein dürfte. Man möchte einen guten Start hinlegen um schnell in ruhiges Fahrwasser zu kommen, um dann zu schauen, was geht. Die „Doyenne“ ist mit den Abgängen der starken Lucas Correia, Mustafic, Ouassiero, Grisez und Frere auf dem erwähnten Konsolidierungskurs. Bei den Ankünften stechen hauptsächlich Ben Runser und Rückkehrer Diogo Pimentel hervor, gespannt sein darf man aber auch auf Orville und Ekeberg. Als Trainer fungiert der zum Chef beförderte Miguel Correia, der seine Truppe in- und auswendig kennen dürfte, um das Leistungsvermögen der Eigengewächse richtig einzuschätzen. Und um die „alten Hasen“ Klein, Bensi, Cabral und Co herum, kann man im Idealfall die Großen ärgern, für eine Spitzenplatzierung wird es in der neuen Spielzeit aber kaum mehr reichen.

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Niederkorn

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Als Anwärter auf dem Meistertitel wird der FC Progrès Niederkorn in dieser Saison nicht gehandelt werden und in dieser Rolle sieht man sich auch selber nicht. Für die Niederkorner sind Düdelingen, Hesperingen, Differdingen und Racing die Favoriten auf den Titel. Und wo bleibt dann der FC Progrès? Das selbst gesteckte Ziel ist der internationale Wettbewerb, der mit der immer stärker werdenden Konkurrenz und den eben erwähnten vier Teams schwerer als in den vergangenen Jahren zu erreichen sein wird. Weswegen man in Niederkorn auch vorgibt, im Pokal so weit wie möglich kommen zu wollen. Mit Jeff Strasser wurde ein ambitionierter und erfahrener Coach geholt, der stets das Maximum aus seinen Teams herauszuholen weiß. Auf dem Transfermarkt stechen mehr namhafte Abgänge als Zugänge hervor, was dennoch kein Nachteil sein muss. Doch um die eigenen Ziele zu erreichen, muss alles perfekt klappen und man muss zudem zur Stelle sein, wenn die Konkurrenz patzen sollte.

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Teil 2 unserer Vorschau folgt am Donnerstag hier auf FuPa.

Aufrufe: 03.8.2022, 07:50 Uhr
Paul KrierAutor