2024-05-10T08:19:16.237Z

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Normalerweise fürs Toreverhindern zuständig: Hassia-Keeper Kay Schotte brachte die Binger in Jägersburg in Führung.
Normalerweise fürs Toreverhindern zuständig: Hassia-Keeper Kay Schotte brachte die Binger in Jägersburg in Führung. – Foto: Edgar Daudistel

Hassias Kay Schotte feiert Torpremiere

Bingens Keeper verwandelt beim 1:4 in Jägersburg einen Elfmeter

JÄGERSBURG/BINGEN. Wieder geführt, wieder verloren. Mit einer 1:4 (1:3)-Niederlage im Gepäck trat Hassia Bingen die Heimreise vom vorletzten Auswärtsspiel gegen den FSV Jägersburg an. Besonders im Blick stand dabei Torhüter Kay Schotte, der wohl zum letzten Mal in einem Oberliga-Spiel das Tor hütete und dabei per Strafstoß seinen ersten Treffer erzielen durfte. Die Saarländer, die als Vorletzter in die Abstiegsrunde gegangen waren, sind mit dem Sieg dem Klassenerhalt ein großes Stück näher gekommen.

Gelungener Abschluss für den Hassia-Torhüter

Vierte Minute. Shai Neal spielt einen Steckpass in den Lauf von Luis Majchrzak, der im Strafraum von einem Verteidiger unglücklich gekreuzt wird. Klarer Fall, Elfmeter. „Ich hatte vor dem Spiel schon Ilker (Yüksel, die Red.) zur Seite geholt und gesagt, dass ich gerne schießen würde. Ein Oberliga-Tor würde für mich die Sache abrunden“, sagte Schotte rückblickend. Dass das schon so früh passieren sollte, „hat mich aber zum Überlegen gebracht.“ Zur Verwunderung der Mitspieler ging er nach vorne. „Schießt du jetzt?“ habe Yüksel kurz gefragt, und der 30-jährige, angehende Familienvater war sicher, „dass ich ihn dann halt schon beim 0:0 reinmache.“ Gesagt, getan. „Ehrlich gesagt hab ich links unten anvisiert“, musste der Keeper schmunzeln, denn das Leder flog unhaltbar genau in den oberen Knick. Trainer Thomas Eberhardt war klar, dass Schotte verwandeln würde: „Torhüter haben eigentlich die beste Schusstechnik“, erzählte der Coach lachend.

Zehn Minuten lang gab die Führung der bereits abgestiegenen Hassia Sicherheit. Dann schlug sich die Mannschaft wieder einmal selbst. Aus dem Nichts gelang Kristof Scherpf nach einem gewonnenen Zweikampf im Strafraum der Ausgleich (15.). Ein erster Bruch war in der Partie, in der die Gastgeber bis zur Pause noch von zwei fatalen Umschaltmomenten der Hassia nach Ballverlusten im Mittelfeld profitieren sollten. Frederic Ehrmann (28.) und Alexander Schmieden (44.) stellten auf 3:1, weil auch die Zuordnung der Binger nicht stimmte.

Trotz Überzahl kassiert Bingen das Gegentor

Nach dem Wechsel dominierte zunächst wieder die Hassia. „Wir haben die Gegentore mal wieder zu einfach bekommen. Wenn wir in der zweiten Hälfte aber den Anschluss geschafft hätten, wäre alles drin gewesen“, so Eberhardt. Allerdings: Statt von einer Gelb-Roten Karte für die Hausherren (68.) zu profitieren, folgte das genaue Gegenteil. Aus einem Offensiv-Standard der Binger entwickelte der FSV einen Konter, den Jan Reiplinger zum Endstand abschloss (70.).

Der ohnehin schon dünne Kader bei den Bingern wurde weiter geschwächt. Baris Yakut und Axel Neumann mussten in der Halbzeit mit Adduktorenproblemen ausgewechselt werden. Tobias Kreuznach aus der A-Jugend bekam 45 Minuten Spielzeit, erst auf der Sechs, dann im Abwehrzentrum, als Ersatzkeeper Ivan Tadic für Innenverteidiger Sebastian Platten kam und in den Sturm beordert wurde. „Tobi hat definitiv einen guten Auftritt abgeliefert“, zollte Eberhardt dem Youngster Lob.

Hassia Bingen: Schotte – Hohns, Tasci, Platten (74. Tadic) – Vassiliou, Yüksel (56. Bayir), Yakut (46. Ürel), Neal – Neumann (46. Kreuznach), Seo, Majchrzak.



Aufrufe: 015.5.2022, 20:00 Uhr
Jochen WernerAutor