Bezirksliga West: Die Tops & Flops zur Winterpause

Tops

FC Ergolding
Die Ergoldinger verblüffen alle. Vor der Saison hatte der FCE mit Kapitän Thomas Sigl, Christoph Konietzny und Kevin Treis drei schwerwiegende Abgänge zu kompensieren. Das Trio zählte in den letzten Jahren zu den absoluten Stützen bei den Landshuter Vorstädtern. Dadurch brach nicht nur sportliche Qualität weg, sondern es klaffte auch eine Lücke in Sachen Führungsstärke. Umso überraschender das bisherige Abschneiden. Coach und FCE-Urgestein Michael Heckner ist es in Windeseile gelungen, aus der jungen Truppe eine Bezirksliga-Topmannschaft zu formen!

FC Dingolfing
Der FCD hat im Frühsommer erneut den Sprung in die Landesliga verpasst. Zum zweiten Mal in Folge scheiterten die Isarstädter denkbar knapp in der Relegation. Das macht natürlich auch etwas mit Mannschaft und Verein. Ganz zu schweigen von den Nachwehen, die so eine physisch wie psychisch extrem anspruchsvolle Saisonverlängerung mit sich bringt: So gut wie keine Sommerpause, Ermüdungserscheinungen in der Folgesaison und daraus resultierende Verletzungsprobleme. Natürlich kann man nun sagen, dass die Dingolfinger mit Ben Kouame einen Spieler hinzubekommen haben, der für Bezirksliga-Verhältnisse ein Ausnahmekönner ist. Allerdings zog es Toptalent Jonas Hoffmann im Gegenzug weg vom FCD; er schloss sich Bayernligist Hankofen an und auch Ausnahmekeeper Bogdan Hodoroaba ging zurück in seine rumänische Heimat. Unterm Strich - und lässt man die erneut extrem kurze Pause im Sommer mit einfließen in die Bewertung - sind 40 Punkte zum Jahreswechsel sehr in Ordnung!

Die Aufsteiger TV Schierling, FC Walkertshofen & TSV Gangkofen
Drei Niederlagen in Folge im Endspurt des Jahres 2023 haben den sehr guten Eindruck beim TV Schierling ein wenig getrübt. Nichtsdestotrotz, die Schierlinger sind mit erfrischendem Offensivfußball ein belebendes Element für die Bezirksliga West. Gleiches gilt für den FC Walkertshofen um Spielertrainer Christian Brandl, der nichts von seiner Torgefahr eingebüßt hat im Herbst seiner Laufbahn und gerne stürmen lässt! Wäre jetzt schon Schluss, hätte auch der TSV Gangkofen den Klassenerhalt gepackt. Eine tolle Leistung, hatten doch die meisten die Rottaler als Absteiger Nummer eins gesehen. Der TSV schlägt sich aber bisher mit 23 eingespielten Punkten mehr als achtbar!

Flops

VfB Straubing
Freilich kann man anführen, dass sich der VfB nach dem Abstieg aus der Landesliga im Umbruch befindet, klar. Zu erwarten, dass die Straubinger gleich wieder vorne wegmarschieren, wäre vermessen gewesen. Allerdings hatte der Klub von Peterswöhrd selbst eine gewisse Erwartungshaltung geschürt: Die Verpflichtung des neuen Spielertrainer-Duos Maxi Zischler und Sebastian Schulik vom Nürnberger Vorstadtklub TSV Kornburg sorgte über Niederbayern hinaus für Aufsehen. Zischler war unter anderem für Pipinsried in der Regionalliga am Ball und ist im bayerischen Fußball ein bekannter Name, Stürmer Schulik traf in der vergangenen Saison noch zweistellig in der Bayernliga. Dazu ein Pavel Panafidin, ausgebildet beim 1. FC Nürnberg, dem FC Augsburg und dem SSV Jahn Regensburg. Auch der 25-Jährige bringt jede Menge Bayernliga-Erfahrung mit. Wer solche Transfers tätigt, legt die Messlatte automatisch höher - und kann dann unterm Strich nicht zufrieden sein, im Winter mit 25 Zählern nur zwei Pünktchen vor einem Abstiegs-Relegationsplatz zu liegen. Da ist noch viel Luft nach oben bei den Gäubodenstädtern!

FC Teisbach
Der Zuschauermagnet steckt in Abstiegsgefahr! Das war so nicht zu erwarten. Mit einem deutlichen 4:0-Heimsieg zum Abschluss gegen das Topteam aus Langquaid sorgten die Teisbacher zumindest für einen versöhnlichen Jahresabschluss und deuteten an, zu was sie eigentlich imstande wären zu leisten. Der Fingerzeig zum Kehraus war zudem enorm wichtig für die Stimmung, mit einer weiteren Niederlage und nur 15 Punkten auf dem Konto wäre die lange Winterpause sehr trist geworden.

Das Problem des FCT: Noch bekommen die Mannen um den ausgewiesenen Fachmann und Cheftrainer Florian Baumgartl keine Konstanz rein. Rätselhaft sind die teils heftigen Leistungsschwankungen: Auf fulminante Kantersiege wie dem 7:0 in Gangkofen folgen Niederlagen. 45 erzielte Tore sind ein Topwert, auf der anderen Seite haben sich die Teisbacher aber bereits 52 Gegentreffer gefangen - der schwächste Wert der Liga zusammen mit dem TSV Abensberg. Der FC muss in der Wintervorbereitung die Balance zwischen Offensive und Defensive finden, ansonsten könnte es im Frühjahr ein böses Erwachen geben!