2024-05-02T16:12:49.858Z

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Veränderungen bei den Frauen von Bayer 04 Leverkusen.
Veränderungen bei den Frauen von Bayer 04 Leverkusen. – Foto: Rocco Bartsch

Niederländer übernimmt Bayers Frauen

Mit Robert de Pauw verpflichtet der Werksklub den Meistertrainer vom FC Twente Enschede zur neuen Saison. Der bisherige Chefcoach des Bundesliga-Siebten, Achim Feifel, wird neuer Sportlicher Leiter der Leverkusenerinnen.

Wenn Bayers Fußballerinnen am 4. Juli in die Vorbereitung auf die neue Spielzeit starten, werden sie sich umgewöhnen müssen. Denn die Einheiten leitet dann nicht mehr Achim Feifel. Er widmet sich künftig seiner neuen – und neugeschaffenen – Aufgabe als sportlicher Leiter.

Gleichzeitig mit der Umstrukturierung des Frauenfußballs unter dem Bayer-Kreuz stellte der Verein auch Feifels Nachfolger vor. Neuer Trainer wird der Niederländer Robert de Pauw, der einen Vertrag bis 2024 unterzeichnet hat.

In die Suche und Auswahl des neuen Übungsleiters war Feifel aktiv eingebunden. „Ich bin überzeugt von seiner Verpflichtung“, betont der künftige sportliche Leiter, unter dessen Regie sich die Leverkusenerinnen in drei Jahren vom Kellerkind zum Team ohne Abstiegssorgen und mit Ambitionen auf einen Platz im vorderen Mittelfeld der Liga gemausert haben.

Nächster Schritt unter dem Bayer-Kreuz

Diese Entwicklung soll unter de Pauw weitergehen. Dass er erfolgreich im Frauenfußball arbeiten kann, hat der 40-jährige Inhaber einer Uefa-A-Lizenz bereits unter Beweis gestellt. Er kommt als Meistertrainer an den Rhein. In der abgelaufenen Spielzeit führte er die Frauen des FC Twente Enschede zum Titel in der höchsten Spielklasse der Niederlande. Zuvor war er im Verband des Nachbarlands für verschiedene weibliche Nationalteams tätig – als Trainer der U17 sowie Co-Trainer der U23 und der U16. Zudem war er Assistent bei den Frauen des Erstligisten Achilles ‚29 und Akademie- sowie Nachwuchstrainer der NEC Nijmegen. Nicht schaden werden ihm in Leverkusen seine Sprachkenntnisse. Neben niederländisch spricht er auch deutsch, englisch, französisch und spanisch. Zudem ist er ausgebildeter Sozialarbeiter.

Überzeugt hat er die Verantwortlichen aber insbesondere mit seinen Qualitäten als Coach und Talententwickler. „Mit ihm haben wir einen ehrgeizigen und qualifizierten Trainer gefunden. Er bringt internationale Erfahrungen mit und weiß eine junge, hungrige Mannschaft zu formen und anzuleiten“, ist Bayers Leiter für den Nachwuchs- und Frauenbereich, Thomas Eichin, überzeugt.

Feifel ist der Abschied vom Trainerposten indes überraschend leicht gefallen. „Die Arbeit in den vergangenen Jahren hat mir viel Freude gemacht, aber auch Kraft gekostet – gerade während der Pandemie“, sagt er. Grundsätzlich war die aus seiner Sicht dringend notwendige Umstrukturierung in der der Frauen-Abteilung bereits länger angedacht.„Wir haben das diskutiert und sind gemeinsam zu dem Entschluss gekommen, dass wir das jetzt machen sollten. Ich glaube, das ist auch genau der richtige Zeitpunkt“, sagt der neue sportliche Leiter, der in ähnlicher Funktion schon einmal bei den Frauen des HSV gearbeitet hat – damals zusätzlich zu seiner Trainertätigkeit. „Das ist so aber heutzutage nicht mehr möglich“, betont er.

Feifel ist begeistert von seiner neuen Aufgabe, die ihn zum Bindeglied zwischen den Juniorinnen und dem Bundesliga-Team macht. Zuständig ist er auch für die Kaderplanung und -entwicklung sowie das Scouting. „Talente frühzeitig zu entdecken und gezielt zu entwickeln, ist enorm wichtig, um konkurrenzfähig zu sein und zu bleiben“, sagt er und formuliert die Ziele für Bayers Frauen: „Wir möchten uns im oberen Tabellendrittel etablieren.“

Bei zwölf Teams wäre das ein Platz unter den ersten Vier – und damit die Chance auf eine Teilnahme an der Champions League, für die sich die besten Drei qualifizieren.

Aufrufe: 016.6.2022, 09:00 Uhr
RP / Tobias KrellAutor