Für Bayers Bundesliga-Fußballerinnen geht es am Sonntag ins landschaftlich reizvolle Emsland. Doch anders als andere Besucher der Region ist es kein Ausflug, sondern harte Arbeit, die das Team von Trainer Robert de Pauw dorthin führt.
Mit dem Auswärtsspiel beim Aufsteiger SV Meppen (16 Uhr, Hänsch-Arena) wartet eine Aufgabe, die weitaus anspruchsvoller ist, als es ein Duell mit einem Liga-Neuling üblicherweise ist.
„Meppen hat es in dieser Saison bisher sehr gut gemacht. Sie haben eine Mannschaft, die kämpft, die Räume eng macht und versucht, in Kontersituationen zu gelangen. Das machen sie mit ihren Qualitäten ziemlich gut“, betont der Leverkusener Trainer. Gewarnt sind seine Schützlinge zur Genüge – und das gleich doppelt. Erstens liegt Meppen als Tabellennachbar nur drei Zähler hinter Bayer, zweitens haben sie das Hinspiel im Oktober noch bestens im Gedächtnis. Das gewann der bis dahin noch punktlose Letzte mit 1:0 – durch einen Strafstoß von Lia-Marie Weiss.
Neben den Spielerinnen hat auch der Trainer noch eine Rechnung offen mit den Emsländerinnen. Im direkten Vergleich mit Carin Bakhuis führt de Pauws einstige Assistentin (aus der Zeit in Enschede), die seit dem Sommer den SVM betreut. „Wir kennen einander gut und demnach auch unsere Denkweisen. Aber am Sonntag macht es für mich keinen Unterschied, dass es gegen Carins Team geht, denn wir möchten jedes Spiel gewinnen“, versichert der niederländische Coach.
Dazu müssen sich die Gäste vom Rheindeutlich besser präsentieren als im ersten Aufeinandertreffen. Wichtig wird nach Einschätzung de Pauws sein, Zweikämpfe zu gewinnen und im eigenen Ballbesitz das Spiel gut zu verlagern. „Wir müssen die Räume zwischen den Linien finden und versuchen, hinter die Kette des Gegners kommen.“
Während Meppen voll im Soll liegt, hinken die Leverkusenerinnen dem eigenen Anspruch deutlich hinterher. Derzeit ist der Vorsprung auf einen Abstiegsplatz ebenso groß wie der Rückstand auf den SC Freiburg, der den ursprünglich anvisierten fünften Tabellenplatz belegt. Bayer könnte ohne die beiden Ausrutscher in Heimspielen gegen die Kellerkinder Mainz und Bremen punktgleich mit den Breisgauerinnen sein. Noch hat der Tabellensiebte die Hoffnung nicht ganz aufgegeben, den SCF noch einholen zu können. Dazu dürfen sie sich freilich keine weiteren Patzer gegen vermeintlich einfachere Gegner erlauben und sollten am Sonntag drei Punkte aus dem Emsland mitbringen.
Auf Caroline Siems müssen die Gäste verzichten. Und obwohl Milena Nikolic und Ivana Ferreira Fuso wieder am Mannschaftstraining teilnehmen, kommt das Spiel in Meppen für die beiden Offensivkräfte noch zu früh. Das gilt auch für Verena Wieder. Etwas mehr als ein Jahr ist seit dem Kreuzbandriss der Stürmerin vergangen und die schwerste Zeit für die Allgäuerin ist vorbei. Seit Monatsanfang trainiert sie wieder voll mit. Nun soll sie nach der langen Zwangspause langsam wieder herangeführt werden.