2024-05-10T08:19:16.237Z

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Das Bayer-Trainerteam ist noch auf der Suche nach Verstärkungen für die U19.
Das Bayer-Trainerteam ist noch auf der Suche nach Verstärkungen für die U19. – Foto: Thomas Haesler

Bayer Leverkusen: „Dieses Jahr war Dortmund sehr weit voraus“

A-Junioren-Bundesliga West: Bayers Trainer spricht über die Ziele und die abgelaufene Saison.

Der Trainer von Bayers U19, Sven Hübscher, im Gespräch über die vergangene Saison, die Vorzüge der Youth League und intensivem Ballbesitzfußball.

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Herr Hübscher, Ihre erste komplette Saison bei Bayer 04 ist vorbei. Wie fällt Ihr Fazit aus?
Sven Hübscher: "Es war wichtig für die Entwicklung der Spieler, nach längerer Zeit mal wieder einen geregelten Spielbetrieb zu haben. Für uns war es unterm Strich eine durchaus erfolgreiche Saison."

Ihre Mannschaft hat die große Chance auf die Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft am letzten Spieltag verpasst. Sind Sie trotzdem zufrieden?
Hübscher: "Klar war das ärgerlich, weil wir es hergeschenkt haben. So ehrlich muss man sein. Wir brauchten aus den letzten zwei Partien einen Sieg, hatten auch die Möglichkeit dazu, aber haben es verpasst. Dennoch haben sich die Spieler weiterentwickelt und wir hatten mit Iker Bravo und Zidan Sertdemir zwei Talente, die bei den Profis debütiert haben. Das ist letztlich das Ziel, daher kann man am Ende schon von einer guten Saison sprechen."

In der vergangenen Runde war Ihre Startelf regelmäßig mit Spielern aus der U17 gespickt. Ist das auch für die Zukunft geplant?
Hübscher: "Das kann punktuell immer wieder vorkommen. Wir werden Spieler weiterhin nach ihren Qualitäten und ihrem Entwicklungspotenzial und nicht nur nach dem Jahrgang beurteilen."

Sehen Sie für die kommende Saison einen Vorteil, da der Großteil des Teams bereits eingespielt ist?
Hübscher: "Wir kriegen natürlich auch einige externe Spieler dazu, mit denen wir uns erstmal zusammenfinden müssen. Aber ich glaube schon, dass wir viele Spieler haben, die wissen, was auf sie zukommt und den Vorteil haben, dass sie auch als jüngerer Jahrgang viele Partien machen konnten. Das ist nicht bei allen Vereinen der Fall."

Suche nach Verstärkungen geht weiter

Sie haben vor der Sommerpause noch einige Testspiele durchgeführt, in denen sich Gastspieler beweisen konnten. Wird es bis zum Trainingsstart in einem Monat noch Zugänge geben?
Hübscher: "Aus den Testspielen hat sich nichts ergeben. Wir suchen zwar noch auf ein bis zwei Positionen, aber würden da auch nur was machen, wenn die Spieler eine ernsthafte Verstärkung für uns darstellen."

Nächstes Jahr steht für Ihr Team mit der Youth League ein absolutes Highlight an. Wie groß ist die Vorfreude?
Hübscher: "Es ist ein Wettbewerb von allerhöchstem Niveau, auf den wir uns extrem freuen. Für Spieler, Trainer und jeden, der dabei ist, wird jede Reise und jedes Spiel ein Erlebnis. Wir wollen den Verein auch auf internationaler Ebene so gut wie möglich repräsentieren. Über konkrete Ziele haben wir uns aber noch nicht ausgetauscht. Das wird sicherlich konkreter werden, wenn die Gruppen ausgelost sind."

Die Bundesliga-Saison startet am 14. August. Wie wird diese aussehen?
Hübscher: "Da im nächsten Jahr die U19-Eliterunde ansteht, werden wir fast alle Partien bereits in diesem Jahr austragen. Die Spielzeit wird entsprechend schon Anfang März zu Ende sein. Der DFB plant aber die Möglichkeit, Begegnungen im Nachgang der Saison zu ermöglichen."

Was halten Sie von dieser Idee und dem Modus, die nun anstehende Saison erneut per Einfachrunde auszutragen?
Hübscher: "Die Mannschaft wird zu dem Zeitpunkt unter Umständen ein Stück weit zerrissen sein. Zudem sind Meisterschaftsspiele dann doch noch einmal etwas anderes als Testspiele. Viele Trainer – und da gehöre ich dazu – hätten lieber eine Doppelrunde gehabt, um einen gewissen Rhythmus beizubehalten. Im ersten halben Jahr haben wir, wenn die Youth League ansteht, regelmäßig drei Begegnungen in einer Woche und 2023 nur drei Partien insgesamt. Immerhin haben wir durch die Youth League mindestens sechs Spiele mehr."

Spieler sollen Erfahrungen sammeln

Ist es nach dem bitteren Verpassen der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft in der vergangenen Saison nun das Ziel, sie unbedingt zu erreichen?
Hübscher: "Nein, das war vorher auch nicht das ultimative Ziel. Der Jugendfußball ist dafür auch zu wechselhaft, da man immer wieder Abgänge hat und Spieler häufig zu den Profis abgestellt werden. Das ist natürlich gut für unsere Talente und den Verein, macht eine Saison aber schwer berechenbar. Wir wollen weiter sehen, dass wir unseren Nachwuchs entwickeln und gute Platzierungen holen. Das bedingt sich gegenseitig. Wichtig ist mir, dass die Jungs aus den Erfahrungen lernen, die sie letztes Jahr gemacht haben und eine Reaktion zeigen."

Wo sehen Sie das größte Entwicklungspotenzial?
Hübscher: "Wir müssen erwachsener spielen. Das heißt nicht, dass wir nächstes Jahr keinen Punkt verschenken, aber wir sollten uns mehr dagegen stemmen, dass so etwas passieren kann. Wir müssen zum Beispiel unsere Torausbeute oder auch die Standardverteidigung verbessern. Am letzten Spieltag gegen Paderborn haben wir vier Hundertprozentige zur Entscheidung liegengelassen. Da musst du in der U19-Bundesliga einfach mindestens zwei von reinmachen. Das ist der Anspruch, den wir als Bayer 04 haben und dann holst du auch die Ergebnisse."

Wer ist für Sie der Favorit nächstes Jahr?
Hübscher: "Dieses Jahr waren die Dortmunder sehr weit voraus, aber ob das im kommenden Jahr wieder so sein wird, weiß ich noch nicht genau. Das muss man abwarten. Aber generell glaube ich, dass in der U19 vor allem die ersten vier, fünf Mannschaften auf Augenhöhe sind."

Vorbereitung startet im Juli

Was setzt Bayer 04 in der Jugendarbeit von anderen Vereinen ab?
Hübscher: "Die Arbeitsbedingungen sind wirklich gut. Man hat hier Möglichkeiten, die man in nur wenigen anderen Vereinen auffindet – wie zum Beispiel die Leistungsdiagnostik, die wir vor kurzem durchgeführt haben. Zudem haben wir ein überragendes Trainerteam, mit dem die Arbeit mit der Mannschaft einfach Spaß macht."

Wo sehen Sie Verbesserungspotenzial?
Hübscher: "Woran wir weiter arbeiten müssen, ist das Thema Intensität. Klar, Ballbesitzfußball ist gut, aber wir wollen auch intensiv Fußball spielen. Da ist in der U19 noch Luft nach oben. Der Auftrag ist ja letztendlich, unsere Talente an den Profifußball heranzuführen – und da gehört dieser Aspekt eben auch dazu."

Wie sieht die Planung für die Vorbereitung aus?
Hübscher: "Die Vorbereitung beginnt Mitte Juli und geht über fünf Wochen. Wir starten die Testphase mit einem Freundschaftsspiel in Nürnberg. Zudem ist vom 25. bis zum 31. Juli ein Trainingslager in den Niederlanden geplant, wo zwei weitere Testspiele auf dem Programm stehen. Unsere Generalprobe vor der neuen Saison führen wir gegen die U21 vom KAS Eupen durch."

Das Gespräch führte René Rekus.

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Aufrufe: 024.6.2022, 14:00 Uhr
RP / René RekusAutor