2024-04-30T08:05:46.171Z

Relegation
Über 1700 Fans waren beim Spiel in Niederkorn
Über 1700 Fans waren beim Spiel in Niederkorn – Foto: Michel Jungbluth

Barrages: Käerjeng rettet sich, Perlé steigt auf

Jetzt mit Video! +++ Drama bei Bourscheid – Perlé (2-3) +++ Käerjeng – Bettemburg ebenfalls 3-2

Perlé verpasste eine frühe Führung, nachdem Richard einen Kopfball früh knapp über die Latte setzte. Nach einer Viertelstunde fand Zweitdivisionär Bourscheid besser ins Spiel, erarbeitete sich erste Chancen und ging schließlich durch einen wunderbaren Freistoß von Hasicic in Führung (1-0, 22.‘). Gillen bewahrte seine Farben in dieser Phase mehrfach vor weiteren Gegentreffern, beim 2-0 von Da Silva Freitas wurde er von seiner Abwehr regelrecht im Stich gelassen (33.‘). Kaum noch etwas deutete auf ein Perlé-Comeback hin, als Anthony Muller den Underdog mit einem schönen Schlenzer vor der Pause wieder ins Spiel brachte (2-1, 41.‘).

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Nach der Pause nahm sich der höherklassige Club dann nach und nach selber aus dem Spiel. Perlé erarbeitete sich ein Chancenplus und nach rund einer Stunde versenkte Anthony Muller einen wunderschönen Seitfallzieher zum 2-2 (63.‘). Keine zehn Minuten später sah Bourscheids Batista nach wiederholtem Foulspiel gelb-rot (71.‘) und in Überzahl staubte Anthony Muller nach einem schön heraus gespielten Angriff einen zweiten Versuch zu seinem Hattrick und zum 3-2 für Perlé ab (78.‘). Danach sah es nach einem Erfolg für den Drittdivisionär aus, bis deren Akteur Borges da Cruz ebenfalls eine völlig unnötige Ampelkarte sah (88.‘). Dies mobilisierte die letzten Bourscheider Kräfter, mit zehn gegen zehn startete man einen letzten Angriff, bei der ein Angreifer im Strafraum gefoult wurde. Dass der Gefoulte niemals selber zu einem Elfmeter antreten sollte, ist eine Floskel. Doch es war laut den Angaben seines Trainers der beste Elferschütze der Saison, doch er scheiterte an Gillen (90.‘+8) und ließ Perlé so am Ende jubeln!

„Verdienst der ganzen Mannschaft“

Neben Hattrick-Schütze Anthony Muller war Chris Gillen schließlich der Held des Tages: „Wenn du nach 96 Minuten einen Elfmeter gegen dich bekommst, gibt es keinen Platz für Gefühle. Nach meiner Parade war ich froh für die ganze Mannschaft und über das, was wir die ganze Saison über geleistet haben. Für mich persönlich war es eine enorme Leistung, dass wir von einem 0:2-Rückstand wieder zurückkamen. Und der Sieg ist nicht nur mein Verdienst, sondern der, der ganzen Mannschaft.“

„Ein Spiegelbild der gesamten Saison“

CSB-Trainer Ruben Brito war nach dem Spiel untröstlich und in Tränen aufgelöst, den Verein aus seinem Wohnort nicht in der 2.Division gehalten zu haben: „Die Jungs meckerten sich gegenseitig an und nahmen sich so selber aus dem Spiel. Dazu kommt dann diese gelb-rote Karte. Wir bestrafen uns die ganze Saison über immer wieder selber und das haben wir jetzt davon. (…) Bitterer geht es nicht, es war ein Spiegelbild der gesamten Saison, in der wir zu viele Spiele knapp wie heute verloren haben.“

Käerjeng hatte im insgesamt schwachen Duell gegen Bettemburg um einen Platz in der BGL Ligue zwar die ersten Halbchancen, in Führung ging aber der SCB als Frising sich nach einem eigenen Fehlpass nur noch mit einem Foul zu helfen wusste. Dauphin trat an und traf sicher zum 0-1 (11.‘). Frising hatte sich bei dieser Aktion verletzt und musste wenig später vom jungen Scheidweiler ersetzt werden (18.‘). Nach dem Rückstand wirkte Käerjeng unsicher, sollte aber quasi mit dem Pausenpfiff zurück ins Spiel finden: eine wunderbare Flanke segelte auf Rochas Kopf, der am regungslosen Bettemburger Keeper vorbei zum 1-1 traf (45.‘+5).

– Foto: Michel Jungbluth

Bettemburg kannte zu Beginn der 2.Halbzeit den etwas besseren Startv und hatte zwei Torchancen, Mitte dieses Spielabschnitts brachte Joker Neves den Ehrenpromotionär mit einem strammen Schuss aus rund 18 Metern zum zweiten Mal in Führung (1-2, 67.‘). Kaum zehn Minuten später schlug Käerjeng ein weiteres mal zurück: nach einer Sense im Strafraum trat Fostier vom Punkt an und machte souverän das 2-2 (74.‘ FE). Kurz vor Schluss machte es Mathias Jänisch einst mit Luxemburg gegen Nordirland und traf kurz vor Schluss zum entscheidenden 3-2 (84.‘), durch das Käerjeng nach einer schwierigen Saison und einem zerfahrenen Spiel am Ende doch noch die Klasse halten kann. Was folgte waren etliche unschöne Szenen, in deren Folge nach Spielschluss noch drei Platzverweise verteilt wurden.

Aufrufe: 028.5.2023, 10:30 Uhr
Paul KrierAutor