2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der FV Flonheim (hier im Spiel gegen den TV Dautenheim) führt die Tabellen in Meisterschaft und Fairplay an.	Foto: Axel Schmitz / p-p
Der FV Flonheim (hier im Spiel gegen den TV Dautenheim) führt die Tabellen in Meisterschaft und Fairplay an. Foto: Axel Schmitz / p-p

B-Klasse Nord: Fairplay wird großgeschrieben

In der Liga pflegen die Fußballer in den Spielen einen ausgesprochen guten Umgang

ALZEY. Gleich drei der fünf Ansetzungen am vergangenen Wochenende in der B-Klasse Alzey-Worms Nord fielen aus. Auch das Spiel von Tabellenführer FV Flonheim/TV Lonsheim gegen die SG Wiesbachtal wurde abgesagt. Interessanterweise sind die Flonheimer auch in der Fairness-Tabelle Erster. Wie sich deren Trainer Jens Simon erklärt, dass seine Mannschaft in zwölf Spielen mit lediglich 13 Gelben Karten ausgekommen ist?

Erfolg und Fairness beim FV Flonheim Hand in Hand

„Wir versuchen, immer mit spielerischen und fairen Mitteln zum Erfolg zu kommen“, so der Coach. „Man muss ja eher Foul spielen, wenn man nicht den Ball hat.“ Auch er versuche, Fairplay während des Spiels vorzuleben, auch wenn er natürlich „nicht ganz regungslos“ sei. Insgesamt schätzt er das Fairplay-Verhalten in der Liga als „okay“ ein, „plumpe Fouls“ bringen ihn aber auf die Palme: „Da kann man Spieler verletzten, das toleriere ich nicht.“ Erfolg und Fairness gehen also bei den Flonheimern Hand in Hand.

Die SG Nieder-Wiesen/Oberwiesen/Erbes-Büdesheim indes kämpft auch um den Aufstieg, belegt aber in der Fairness-Tabelle nur Platz zehn mit 25 Gelben und einer Roten Karte bei elf Spielen. „Uns reißt die Rote Karte runter“, bemüht Trainer Roland Klein einen Erklärungsansatz. „Die war nicht wegen eines groben Fouls, sondern wegen Meckern.“ Generell verliefen die Spiele eher fair: „Wenn ich andere Vereine aus dem Kreis Wiesbaden sehe, ist es heftiger.“

Gefakte Spielabsagen sind ein Ärgernis

Über mangelhaftes Fairplay-Verhalten ärgere er sich in der Liga mehr neben dem Platz – „da gibt es welche, die nutzen das aus und lassen Spiele wegen nicht bespielbarer Plätze ausfallen, wenn sie ein oder zwei Verletzte haben.“ Wichtig sei auch das Verhalten gegenüber den Schiedsrichtern: „Ich bin froh, dass es noch genügend gibt, die das machen.“

In der Fairness-Wertung auf Platz vier steht die SG Weinheim/Heimersheim II mit 23 Gelben, einer Gelb-Roten und einer Roten Karte aus 15 Spielen. „Es macht mehr Spaß, wenn man ein Fußballspiel fair bestreitet“, sagt Daniel Feile, Trainer des Tabellensiebten. Noch keine Begegnung, die er in dieser Saison mitgemacht habe, sei unfair gewesen. Dass es auch Gelbe Karten gebe, passiere „in der B-Klasse auch aus Versehen. Schlechte Platzverhältnisse, man kommt aus dem Tritt und rennt einen über den Haufen.“

TV Sulzheim Fairplay-Dritter

17 Gelbe und eine Rote Karte hat der TV Sulzheim, der in der Liga nur Elfter ist, kassiert und ist in der Fairplay-Tabelle Dritter. „Es ist wichtig, fair zu spielen. Man muss aber auch mal ein taktisches Foul machen können und kommt manchmal zu spät, das ist Teil des Sports“, sagt Trainer Andreas Ivens. In der Fairplay-Tabelle möchte er weder ganz vorne noch ganz hinten stehen: „Weil die Jungs auf der einen Seite entweder zu lieb sind oder auf der anderen Seite entweder der Fokus falsch ist oder man ständig zu spät in die Zweikämpfe kommt.“ Zudem habe er selber in der Corona-Zeit die Schiedsrichter-Ausbildung gemacht und pfeife gelegentlich Jugendspiele. Das helfe ihm, die andere Seite „besser zu verstehen“.

Verantwortung für den guten Ruf des Vereins

René Novo, mit dem TuS Wörrstadt Fünfter in der Fairplay-Wertung, ist wichtig „den Verein gut zu repräsentieren. Karten gehören dazu, man sollte sie aber nicht wegen Dummheiten oder wegen Tätlichkeiten bekommen.“ Ganz hinten in der Fairness-Wertung steht die SG Wendelsheim/Kriegsfeld – mit nur zwölf Gelben, aber einer Gelb-Roten und einer Roten Karte in 14 Spielen. „Wenn wir mit dieser Bilanz Letzter sind, ist das eine faire Liga“, findet Trainer Patrick Zundel. Etliche Gelbe habe es wegen Meckerns gegeben. Nachteilig für den Tabellen-Zehnten sei auch der heimische Untergrund: „Auf unserem Hartplatz kriegt man schneller Gelbe Karten, weil die Spieler härter fallen und das dann schlimmer aussieht.“



Aufrufe: 030.3.2023, 08:00 Uhr
Alexander SchlögelAutor