2024-05-02T16:12:49.858Z

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Hat nun in der Bundesliga gespielt: Jan Olschowsky.
Hat nun in der Bundesliga gespielt: Jan Olschowsky. – Foto: Heiko van der Velden

Aus Glehn auf die Bundesliga-Bühne

Der Glehner Jan Olschowsky feiert für Borussia Mönchengladbach im Spiel beim VfL Bochum seine Premiere im deutschen Oberhaus. Seine fußballerischen Anfänge erlebte der 20 Jahre alte Torwart beim SV Glehn im Rhein-Kreis.

Ein Fluchtlichtspiel beim VfL Bochum ist wahrlich etwas Einzigartiges, Grönemeyers „Bochum“ und die leidenschaftlichen Fans schaffen eine ganz besondere Atmosphäre im Ruhrstadion. Für einen jungen Mann aus Glehn war der Dienstagbend ein unvergesslicher:

Jan Olschowsky, der zwischen 2006 und 2009 in der Jugend beim SV Glehn kickte, rückte kurzfristig ins Tor der Gladbacher, da sowohl Yann Sommer als auch Stellvertreter Tobias Sippel verletzungsbedingt nicht zur Verfügung standen.

Der 20 Jahre alte Schlussmann, eigentlich Stammtorhüter der U23 der Borussia und etatmäßige Nummer drei bei den Profis, musste direkt in seinem Bundesliga-Debüt allerdings schon bis zur zwölfen Minuten zwei Mal hinter sich greifen. Gladbachs Hintermannschaft wirkte anfällig und Nico Elvedi legte Bochums Hofmann mit einem katastrophalen Rückpass auf Olschowsky das 2:0 auf. Ein denkbar schlechter Start für den 20-jährigen und die Borussia, die schließlich 1:2 unterlag und auch im siebten Auswärtsspiel dieser Saison sieglos blieb.

Glehn ist stolz

„Es war eine sehr schwierige Aufgabe in diesem emotionalisierten Stadion. Leider sind wir gar nicht gut ins Spiel reingekommen, es war ein bescheidener Start für uns alle“, sagte der Keeper. Olschowsky erkannte allerdings auch Positives: „Ich finde aber, dass wir in der zweiten Halbzeit eine gute Reaktion gezeigt haben. Trotzdem hat es am Ende leider nicht gereicht. Die Enttäuschung über diese Niederlage ist jetzt erst einmal groß. Mit ein bisschen Abstand werde ich mich aber wahrscheinlich dennoch über das Spiel freuen, weil es mein Debüt war“, stellte er nach dem Spiel mit gemischten Gefühlen fest.

Freude kam natürlich auch bei seinem Heimatverein SV Glehn auf: „Wir sind furchtbar stolz, dass es Jan bis in die Bundesliga geschafft hat“, sagt Glehns Vorstandsvorsitzender Norbert Jurczyk. „Leider hatte er keine wirkliche Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Trotzdem hat er es in einem voll besetzten Bochumer Ruhrstadion mit großer Emotionalität trotz der Niederlage ganz gut gemacht“, fasste Jurczyk zusammen.

Das Potenzial, langfristig einen Stammplatz als Nummer eins bei der Borussia oder bei einem anderen Verein in den höheren Ligen zu bekommen, sieht der SV Glehn in Olschowsky allemal: „Und ich bin mir sicher, dass es bei seiner Klasse nicht der einzige Einsatz bleiben wird “, so Jurzcyk weiter.

Lob vom Cheftrainer

Gladbach-Trainer Daniel Farke war auf der Pressekonferenz nach dem Spiel vom Torhüter-Neuling angetan. Er lobte Olschowsky für ein gutes Debüt in einem Hexenkessel. „Er war an beiden Gegentoren überhaupt nicht beteiligt und hat Ruhe ausgestrahlt“, ergänzte Farke. Der 46-jährige Trainer „hätte gar kein Problem damit, Jan gegen Dortmund im Tor stehen zu haben“, falls Sommer und Sippel weiterhin passen müssten.

Als zweiter Bundesliga-Spieler mit Glehner Vergangenheit nach Stephan-Schulz-Winge widmet Olschowsky sein Debüt seinem Jugendverein mit einer tollen Geste: „Jan hat uns bei der Unterzeichnung seines Profivertrages das Trikot seines ersten Bundesliga-Spiels versprochen, das wird dann in unserem Vereinsheim einen Ehrenplatz erhalten.“ Möglicherweise könnte da die Borussia aber sogleich dazwischenfunken, da es festeTradition ist, dass Debütanten aus dem eigenen Nachwuchs ihr Trikot im Kabinengang im Borussia-Park verewigen und damit Teil der Geschichte des Traditionsklubs werden.

Aufrufe: 011.11.2022, 11:00 Uhr
RP / Christian StevensAutor