2024-05-10T08:19:16.237Z

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€Trainer Sandro Wagner nimmt mit Haching die Aufstiegsspiele in Angriff. dpa
€Trainer Sandro Wagner nimmt mit Haching die Aufstiegsspiele in Angriff. dpa – Foto: Sven Leifer

„Fristgerecht gemeldet“ – SpVgg Unterhaching tritt zu Aufstiegsspielen an

Relegation gegen Energie Cottbus

Seit gestern ist es offiziell: Die SpVgg Unterhaching tritt zu den Aufstiegsspielen gegen Energie Cottbus an und nimmt die 3. Liga in Angriff.

Unterhaching – Bei der 1:2 (0:0)-Niederlage im letzten Punktspiel der Saison beim FC Schweinfurt zeigt die Mannschaft indes ungewohnte Schwächen. Die SpVgg Unterhaching wird als Meister der Fußball-Regionalliga Bayern gegen Energie Cottbus um den Aufstieg in die 3. Liga spielen.

Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) habe dem DFB „fristgerecht seinen Teilnehmer an den Aufstiegsspielen zur 3. Liga gemeldet“, wie ein BFV-Sprecher gestern auf Anfrage mitteilte. Die Partien finden am 7. und 11. Juni statt. Das Hinspiel findet beim Nordost-Vertreter Cottbus statt. Die Entscheidung fällt dann beim Rückspiel in Unterhaching.

Die Hachinger haben lange hinsichtlich einer Teilnahme gezögert. Die Frist für den BFV zur Meldung lief am Samstagabend um 24 Uhr ab. Die Würzburger Kickers hätten bei einem Verzicht des ehemaligen Bundesligisten Unterhaching als Tabellenzweiter der Regionalliga Bayern nachrücken können. Die Unterfranken befinden sich bereits in der Sommerpause.

Unterhachings Präsident Manfred Schwabl hatte noch am Sonntagabend in der Sendung „Blickpunkt Sport“ des Bayerischen Fernsehens erneut erklärt, dass sein Verein zwar die Rückkehr in die 3. Liga anstrebe, aber nicht um jeden Preis nach oben wolle. „Kürzungen beim Nachwuchsleistungszentrum stehen nicht zur Disposition. Das ist ein Tabu-Thema bei uns, genau wie Infrastruktur. Wenn das unangetastet bleibt, und wir können die DFB-Hürden nehmen, dann gehen wir natürlich in die Relegation“, sagte Schwabl.

Cottbus-Trainer Claus-Dieter Wollitz kritisierte nach dem 0:0 von Energie im letzten Spiel der Regionalliga Nordost bei Chemie Leipzig am Sonntag zum wiederholten Male das Verhalten der zögerlichen Hachinger. „Ich schätze den Präsidenten von Unterhaching als aufrichtigen, respektvollen Menschen. Er hat aber auch eine Verantwortung gegenüber Energie Cottbus“, sagte Wollitz an die Adresse von Schwabl.

Somit war für die längst als Meister der Regionalliga Bayern feststehende SpVgg Unterhaching das letzte Punktspiel der Saison beim 1. FC Schweinfurt 05 gleichzeitig der Härtetest für die anstehenden Relegationsspiele gegen Energie Cottbus. Diese Generalprobe misslang vor allem deshalb, weil die Mannschaft von SpVgg-Cheftrainer Sandro Wagner ungewohnte Schwächen offenbarte. Die Stammmannschaft, die in Unterfranken nach zuvor zwei Spielen Pause wieder antrat, ließ ihre Abschlussstärke vermissen und leistete sich ungewohnt viele individuelle Fehler. „Die Jungs waren etwas raus aus dem Rhythmus, das hat man an der einen oder anderen Stelle gemerkt und das war uns bewusst“, meinte Wagner. In der ersten Hälfte hätten die Hachinger zunächst die Führung erzielen müssen. Doch Christoph Ehlich scheiterte im Alleingang gegen Schweinfurts Torwart Bennet Schmidt (12.). Kurz darauf verfehlte Mathias Fetsch nach einer Flanke vom rechten Flügel per Kopfball das Tor der Hausherren (15.). Und einen Schuss von Simon Skarlatidis konnte Schmidt gerade noch an den Pfosten lenken (17.). Nach einer Großchance für die „Schnüdel“ scheiterte auf der Gegenseite auch Patrick Hobsch per Kopfball am stark aufgelegten Schweinfurter Schlussmann (23.).

Der offene Schlagabtausch in dem temporeichen Spiel ging weiter: zunächst musste Hachings Torwart René Vollath gegen Benjamin Hadzic mit einer Fußabwehr klären (28.). Und auf der anderen Seite vergab Hobsch die größte Chance der Partie: der Liga-Toptorjäger setzte einen Querpass aus kurzer Distanz neben das leere Tor (39.). Für einen Treffer in der temporeichen Partie mussten sich die Zuschauer bis in den zweiten Durchgang gedulden. Hier war die Heimelf zunächst erfolgreich: Benjamin Hadzic verwertete einen mustergültigen Steilpass von Schweinfurts Top-Torjäger Adam Jabiri per Flachschuss in die kurze Ecke zum 1:0 (49.). Nachdem auf der Gegenseite Hachings Niclas Anspach den Pfosten getroffen hatte (52.), verpasste in Folge Schweinfurts Malik McLemore das Hachinger Gehäuse knapp (60.). Die SpVgg ließ sich dann einen Treffer auch nicht nehmen: nach einem Foul an Christoph Ehlich im gegnerischen Strafraum traf Hobsch mit seinem 27. Saisontreffer zum 1:1 (66.). Wenngleich das Spiel im Anschluss etwas abflachte und lediglich Skarlatidis bei seinem Fernschuss noch eine Großchance verbuchte (79.), kamen die Unterfranken dann doch noch zu ihrem zweiten Treffer. Dominic Noa Schmidt nutzte ein Missverständnis zwischen den beiden Hachinger Routiniers David Pisot und Manuel Stiefler eiskalt aus und erzielte nach der Balleroberung im Mittelfeld mit einem schnellen Konter das 2:1 (88.). Dass sich am Ende zu viele Unkonzentriertheiten beim Regionalliga-Meister eingeschlichen hatten, wollte Hobsch nicht als Ausrede gelten lassen. „Wir waren nicht mit den Köpfen schon in der Relegation, sondern wir haben über 90 Minuten ein gutes Spiel gemacht. Wir müssen am Ende halt nur die Dinger machen, dann hätten wir vier bis fünf Tore geschossen“, meinte Hobsch.

Die Blicke der Spieler richteten sich jedenfalls nach der Auswärtsniederlage auf die beiden anstehenden Relegationsspiele am Mittwoch, 7. Juni, in Cottbus und am Sonntag, 11. Juni, in Unterhaching. „Es geht darum, in der Relegation den Schalter umzulegen“, sagte Hobsch. Und das wird schwer genug.

Aufrufe: 029.5.2023, 18:36 Uhr
Robert GasserAutor