2024-05-16T14:13:28.083Z

Halle
Die Spieler des FC Gießen II lassen im Finale gegen Türkiyemspor Gießen nichts anbrennen und sichern sich den Hallenstadtpokal.	Foto: PeB
Die Spieler des FC Gießen II lassen im Finale gegen Türkiyemspor Gießen nichts anbrennen und sichern sich den Hallenstadtpokal. Foto: PeB

»Zweite« zum Zweiten

HALLENSTADTPOKAL GIESSEN: +++ Regionalliga-Reserve des FC Gießen verteidigt Hallenstadtpokal / Klarer 6:1-Finalsieg gegen Turnierüberraschung Türkiyemspor +++

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Gießen. Der FC Gießen hat es schon wieder getan – zumindest dessen Reserve. Das Team von Trainer Marcel Cholibois hat sich wie im Vorjahr den Gießener Bauhaus-Hallenstadtpokal geschnappt. Der 6:1-Finalerfolg über Türkiyemspor Gießen schlug dabei einen besonderen Bogen, der den Wettbewerb fest umschloss, war das Endspiel vor etwa 500 Zuschauern immerhin bereits am Freitag das Eröffnungsspiel.

An anderer Stelle entpuppten sich der MTV 1846 Gießen und der TSV Blau-Weiß Rödgen als wahre Pechvögel. Dabei spielten beide Mannschaften bis zum Halbfinale einen starken und souveränen Wettbewerb und setzten ihren Siegeszug vom Freitag tadellos fort, gewannen ihre Vorrundengruppen, im Falle der Männerturner sogar ohne Punktverlust, und zogen so verdient in die darauffolgende Zwischenrunde ein. Im Falle des TSV musste dennoch in der Gruppe D zwischenzeitlich der Rechenschieber zurate gezogen werden, mitsamt der TSG Wieseck und dem ASV Gießen wiesen die Rödgener aufgrund des Nichtantritts des SV Kurdistan Gießen neun Zähler auf der Habenseite auf. Am Ende musste sich der ASV im Vergleich des Torverhältnisses den beiden Kontrahenten knapp geschlagen geben – der TSV Rödgen und die TSG Wieseck zogen in die Zwischenrunde ein.

Zu ihnen gesellte sich die Zweitvertretung des FC Gießen als Sieger der Gruppe, das Team von Coach Marcel Cholibois ergatterte ebenfalls neun Punkte. Dahinter schob sich zudem Türkiyemspor unter die letzten Acht. Aufgefüllt wurde das Teilnehmerfeld vom TSV Klein-Linden und dem 1. SC Sachsenhauen aus der C-Staffel.

Gegen 16.30 Uhr pfiffen die Schiedsrichter schließlich zur Zwischenrunde an. Die Rollen waren dabei auf dem Papier klar verteilt: die Regionalliga-Reserve und der MTV Gießen waren in ihren Gruppen klar favorisiert, der Rest würde sich um die anderen beiden Halbfinaltickets streiten.

MTV mit starkem Start

Im Falle des MTV und der Zwischenrundengruppe 2 ging die Vorhersage klar auf. Mit Siegen über Türkiyemspor (3:1), Wieseck (4:0) und Klein-Linden (5:1) unterstrichen die Gastgeber, sich nach 2017 zum zweiten Mal den Pott holen zu wollen. Auf der anderen Seite stolperte der FC Gießen II nach zunächst klaren Erfolgen gegen den Kurdischen FC (2:1) und dem 1. SC Sachsenhausen (7:1) über die blau-weißen Beine des TSV Rödgen. Die Gießener Vorstädter entpuppten sich wiederholt als Spielverderber und fertigten das Cholibois-Team in einem sensationell-torreichen Duell mit 6:4 ab. Gießen II stand sich dabei aber ebenso selbst im Weg, zum Ende hin fand sich der Verbandsligist in doppelter Unterzahl wieder.

Da die Halbfinalpartien „über Kreuz“ stattfanden, kam es also schon in der Runde der letzten Vier zum vorgegriffenen Endspiel, in dem sich die individuelle Klasse der FCG-Reserve letztlich durchsetzen konnte. Diese ging bereits früh mit 1:0 in Front, doch steckte der MTV nicht auf und kam schnell zum Ausgleich. In der Folge ließ die Cholibois-Truppe geschickt Ball und Gegner laufen, die eigenen Torchancen wurden eiskalt verwertet, während auf der Gegenseite der MTV die eigenen Möglichkeiten aus Nahdistanz ungenutzt ließ. Die Männerturner waren offensiv bemüht, aber letztlich glücklos.

Im zweiten Semifinale, dem Aufeinandertreffen der Turnierüberraschungen, hatte Türkiyemspor die Nase vorn. Der B-Liga-Spitzenreiter bot dem klassenhöheren TSV Rödgen eisern die Stirn, spielte frech auf und belohnte sich ebenfalls mit einer frühen 1:0-Führung. Zwar schlugen auch hier die Rödgener schnell mit dem Ausgleich zurück, doch behielt die Truppe von der Grünberger Straße in einer hitzigen Schlussphase den kühleren Kopf. Dank zwei späten Toren machte Türkiyemspor den Finaleinzug nicht unverdient perfekt, musste sich im Endspiel aber klar geschlagen geben.

Einseitiges Finale

Die „Zweite“ des FC Gießen erwischte im Finale einen Start nach Maß, führte bereits nach wenigen Zeigerumdrehungen mit 2:0. In einer einseitigen Angelegenheit kam Türkiyemspor lediglich noch zum zwischenzeitlichen 1:5-Kosmetiktreffer in Überzahl.

Doch trotz der hohen Niederlage verkaufte sich der B-Liga-Vertreter teuer. Auf dem Weg ins Finale trotzte dieser den zwei schweren Gruppenphasen und kegelte mit den Rödgenern die Mannschaft aus dem Wettbewerb, die dem Titelgewinner dessen einzige Turnierniederlage beibrachte.

Zuvor setzte sich der TSV Rödgen über den MTV Gießen mit 4:3 im Neunmeterschießen um Rang drei durch. Mit 15 Treffern wurde zudem Natnael Tega (FC Gießen II) zum Torschützenkönig gekürt, bester Keeper wurde Türkiyemspors Alparslan Bingöl.



Aufrufe: 029.12.2019, 08:00 Uhr
Gießener AnzeigerAutor