2024-05-24T11:28:31.627Z

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Künftiger Coach: Richard Maierthaler.  
Künftiger Coach: Richard Maierthaler.   – Foto: privat

Zwei Trainer-Routiniers für den TSV Wartenberg

Fußball

Christian Grüll (51) hilft für den Kreisliga-Endspurt aus, danach steigt Richard Maierthaler (57) ein.

Wartenberg – Mit Christian Grüll wird der TSV Wartenberg den Endspurt in der Fußball-Kreisliga angehen. Der 51-Jährige übernimmt damit die Nachfolge von Jakob Taffertshofer, der im Oktober nach einer Negativserie sein Amt zur Verfügung gestellt hatte (wir berichteten). Grüll, der in dieser Saison bereits den TSV Moosburg trainiert hat, wird nur bis zum Sommer bleiben, danach übernimmt Richard Maierthaler die Mannschaft. Der Altfraunhofener war bereits 2005/06 Trainer in Wartenberg.

Nach Taffertshofers Rücktritt hatte Spielführer Maxi Kronseder die sportliche Leitung für die Ligapokalspiele übernommen. Laut TSV-Sprecher Thomas Rademacher stand aber ohnehin fest, dass sich nach der Saison etwas ändern werde, denn Taffertshofer habe sein Amt im Sommer 2021 niederlegen wollen. „In Abstimmung mit ihm haben wir bereits vor dem Re-Start mit Richard Maierthaler die Gespräche aufgenommen“, erklärt Rademacher. Nun sei der Verein mit dem 57-Jährigen einig geworden. Maierthaler soll als Team-Manager die Geschicke leiten. Außerdem will ihm der TSV noch einen spielenden Co-Trainer zur Seite stellen. Der Abteilungsleitung schwebt ein etwa 28- bis 30-jähriger Spieler vor, der die Defensive stabilisieren soll.

Maierthaler bereits jetzt schon zu verpflichten, sei aus privaten Gründen nicht möglich gewesen, sagt Rademacher. Was also tun in den restlichen Saisonspielen bis zum Sommer? „Wir hätten Maxi Kronseder das zugetraut. Aber diese zusätzliche Belastung mit Vorbereitung, Testspiele, Ligapokal und mit einem schweren Restprogramm hätte ihm sicher ein paar Prozent seiner Leistungsfähigkeit gekostet. Und dafür ist er für die Mannschaft zu wichtig. Er selber ist dann auch mit sich unzufrieden, wenn er seine Leistung nicht mehr abrufen kann“, erklärt Rademacher. „Es war uns wichtig, einen erfahrenen Trainer zu finden, der auch die Kreisliga extrem gut kennt. Die Einarbeitungsphase ist kurz, und es ist keine Zeit, sich erst mit der Liga auseinander zu setzen.“

Christian Grüll sei genau der richtige Mann dafür. Der Marzlinger, der die BSG Taufkirchen in die Bezirksliga geführt hatte, soll zusammen mit Kronseder als verlängerten Arm in der Restsaison den Klassenerhalt sichern. „Das ist die Maßgabe des Vereins“, bestätigt Grüll. Der TSV habe eine tolle Mannschaft. „Beim 3:3 gegen den TSV Moosburg hat mich Wartenberg sehr beeindruckt. Für mich ist es mit dem FC Langengeisling die spielstärkste Mannschaft in der Kreisliga.“ Er springe sehr kurzfristig ein. „Jetzt muss halt Thomas Götzberger ein bisserl warten, bis wir zusammen Golf spielen können“, sagt Grüll (Golf-Handicap 39) in Richtung des Taufkirchener Spielertrainers und lacht.

Wenn alles nach Plan läuft, soll an Aschermittwoch die fünfeinhalb Wochen lange Vorbereitung beginnen. „Wenn der Spielplan nicht noch verändert wird, geht’s gleich gegen den FC Erding los“ – ein entscheidendes Spiel im Abstiegskampf. „Und danach kommen noch richtige Brocken“, weiß Grüll, der seinem Nachfolger die Mannschaft natürlich in der Kreisliga übergeben will.

Maierthaler ist im Landkreis bestens bekannt. Er trainierte neben Wartenberg bereits den FC Fraunberg, den SC Moosen, den FC Langengeisling und den SV Walpertskirchen. Zuletzt führte er seinen Heimatverein Neufraunhofen von der Kreisklasse in die Bezirksliga, ehe er zwei Jahre pausierte. „Nach zehn Jahren komme ich jetzt nach Oberbayern zurück“, sagt der bekennende Gladbach-Fan, der sich so gut wie kein Trainingslager der Borussen entgehen lässt.

In Wartenberg will er als Teammanager die Vorgaben geben, die er dann zusammen mit seinem Co-Trainer und der Mannschaft erarbeiten will. „Ich habe einige Spiele gesehen, als Wartenberg noch in der Kreisklasse war. Da sind schon sehr viele talentierte Kicker drin“, meint er. Jetzt gelte es eben, seine Spielweise („Kurzpass, Kollektiv und eine funktionierende Mittelachse sind mir wichtig“) umzusetzen. „Da kommt schon ein bisschen Kopfkino auf die Jungs zu“, sagt er. Sein Ziel: „Im ersten Jahr wollen wir uns im Tabellenmittelfeld stabilisieren, im zweiten Jahr versuchen, vom Mittelfeld wegzukommen. Aber es wäre vermessen zu sagen: Wir wollen unter die ersten Drei.“

DIETER PRIGLMEIR

Aufrufe: 021.11.2020, 08:00 Uhr
Erdinger Anzeiger / Dieter PriglmeirAutor