2024-04-30T13:48:59.170Z

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Zuschauer im Dunkeln, aber Sieg für die Orsoys Zweite

Das Team um Trainer Stefan Sander holte sich ohne Punktverlust den Stadtmeistertitel.

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Die sportliche Prüfung hat die Rheinberger Stadtmeisterschaft der Reserve-Mannschaften locker bestanden, am technischen Siegel muss die Stadt mit ihrer Sporthalle am Schulzentrum aber noch kräftig arbeiten.

Die zweite Mannschaft des SV Orsoy feierte einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg, schloss die Titelkämpfe mit der Idealzahl von 15 Punkten ab und durfte sich von ihren lautstarken Schlachtenbummlern hoch leben lassen, als ihr jubelnder Mannschaftskapitän Björn Wenzel nach dem letzten Turnierspiel den Wanderpokal in die Höhe stemmte. Die Fans saßen in diesem Moment einmal nicht im Dunkeln - was während der fünfstündigen Veranstaltung allerdings mehrfach vorgekommen war.

"Wir hatten immer wieder mit Stromausfällen zu kämpfen", ärgerte sich Michael Nagels vom in diesem Jahr für die Veranstaltung zuständigen SV Budberg über die Begleitumstände in der Spothalle. Der marode Zustand der technischen Anlage hatte immer wieder zum Versagen der großen Zeituhr geführt, zudem blieben die Ansagen der Turnierleitung und die das Turnier begleitende Musik mehr als einmal stumm. Dass die Umkleidekabinen der Spieler und Schiedsrichter zudem nicht beheizt wurden und es auch in der Sprecherkabine bitterkalt war, kam erschwerend hinzu. Der Hausmeister, der vielleicht Abhilfe hätte schaffen können, wurde, so die Auskunft der Turnierleitung, übrigens telefonisch in Hamburg erreicht.

Die Herren im kurzen Beinkleid ließen sich von all dem Ungemach rund um sie herum nicht stören. Insbesondere, wenn sie die schwarz-weißen Trikots des SV Orsoy trugen. Schon im ersten Spiel sorgte der C-Ligist, der im Sommer nur knapp am Aufstieg vorbeigeschrammt war, für eine Vorentscheidung. Das Team um Trainer Stefan Sander wies den zwei Spielklassen höher angesiedelten SV Budberg II mit 3:1 in die Schranken und legte so den Grundstein. Die Konkurrenz aus Ossenberg (6:1), Millingen (4:1) und Borth (5:2) wurden ebenso auf Distanz gehalten wie der Vorjahressieger Budberg III, der sich in der letzten Turnierbegegnung noch als Stolperstein hätte erweisen können.

Kaum hatte der Budberger Dennis Deutschbein sich nach einer unfairen Geste an Schiedsrichter Holger Heinz vom Referee eine Zwei-Minuten-Pause auf der Bank anzeigen lassen dürfen, da nutzte Moritz Kositza die Unruhe im Lager des Titelverteidigers zum Auftakttreffer aus. Patrick Schneider legte das 2:0 nach und beseitigte früh die letzten Zweifel am Turniersieg. Nach mitunter sehr schön anzuschauenden Ballstafetten schraubten Markus Bottler, Dennis Schieg und Matthias Muczk das Resultat hoch. Auch Schneider traf noch einmal, was ihn dank seines sechsten Torerfolgs gemeinsam mit Sven Plavcik vom SVB II sogar noch zum erfolgreichsten Schützen der Stadtmeisterschaft machen sollte.

Stefan Sander, der als Spieler schon vor acht Jahren am ersten und bis dato einzigen Turniererfolg einer Orsoyer Reserveauswahl beteiligt gewesen war, strahlte über den Sieg seiner Mannschaft. "Die Jungs waren top motiviert", begründete der Trainer den eindrucksvollen Auftritt des Teams. "Wir haben uns gute Chancen ausgerechnet und wollten hier nicht um den zweiten oder dritten Platz spielen", erklärte er. "Die Mannschaft hat gute Nerven bewiesen", fügte er noch hinzu und kündigte mit Blick auf die Fahnen schwingenden Schlachtenbummler, die seine Mannschaft lautstark feierten, eine lange Nacht im Orsoyer Vereinsheim an. "Wir haben zwar nichts vorbereitet, aber es könnte heute dann doch etwas später werden!"

Um das spielerische Geschehen näher an die Tore zu bringen und Distanzschüsse zu vermeiden, hatte sich die Turnierleitung für einen Filzball als Spielgerät entschieden - keine schlechte Wahl. Im kommenden Jahr allerdings werden sich die teilnehmenden Spieler an die nächsten Änderungen gewöhnen müssen. 2016 sollen alle Hallenturniere nach Futsalregeln durchgeführt werden.

Aufrufe: 04.1.2015, 21:05 Uhr
RP / Detlef KanthakAutor