2024-04-30T13:48:59.170Z

Spielbericht
Geschlossenheit wird bei der DJK Pluwig-Gusterath großgeschrieben.
Geschlossenheit wird bei der DJK Pluwig-Gusterath großgeschrieben. – Foto: Andreas Arens

Zum Geburtstag gibt es einen Doppelpack

Kreisliga A: Nach dem 3:2 über den SV Sirzenich steht nur noch die DJK Pluwig-Gusterath mit einer makellosen Punkteausbeute da. Warum das so ist, und was sie im vorderen Hochwald noch vorhaben.

Nach drei Spieltagen in der Fußball-A-Klasse grüßt die DJK Pluwig-Gusterath als einziges bislang ausnahmslos siegreiches Team von der Spitze. Inmitten der englischen Woche gab es einen spektakulären 3:2-Erfolg über den SV Sirzenich. Dabei machte ein Spieler besonders von sich reden.

Just an seinem 21. Geburtstag durfte Julius Waldeier am Mittwoch im Heimspiel gegen den SV Sirzenich zum ersten Mal in dieser Saison von Anfang an ran. „Er hat nach seiner Knieverletzung in der vergangenen Saison noch Defizite. Doch Julius hat viel Klasse vor dem gegnerischen Tor, ist ruhig, bissig und erkennt die Situation“, lobt sein Trainer Aimé Kinss.

Der im vergangenen Sommer vom FSV Trier-Tarforst II gewechselte Student der Betriebswirtschaftslehre – an seinem Studienort Mainz hat er ein Zweitspielrecht für den A-Ligisten TSG Bretzenheim II – bewies innerhalb nur weniger Minuten seine Trefferqualitäten. Nachdem die in der ersten Hälfte durch den Fernschuss von Simon Blasius (26.) verdient in Führung gegangenen Gäste Sekunden nach Christian Guths Ausgleichstreffer (52.) durch Joshua Bierbrauer (53.) ein zweites Mal zugeschlagen hatten, nahm Waldeier einen Rückpass von Niklas Kirsten geschickt auf und erzielte so das 2:2 (56.). „In der ersten Hälfte machen wir vieles richtig, müssen das zweite Tor nachlegen. Im zweiten Durchgang werden wir aber nervös, verlieren plötzlich Ordnung und System“, musste Sirzenichs Coach Andreas Wagner einräumen.

Sirzenichs Trainer Andreas Wagner:

Pluwig-Gusterath steigerte sich nach dem Seitenwechsel gegen den selbsternannten Titelfavoriten enorm. Verdienter Lohn war das 3:2 durch Waldeier (61.). Diesmal hatte Maurice Föhr nach einer Ecke von Alfred Sartisson geschickt abgelegt – und der frischgebackene 21-Jährige tunnelte sogar noch den erfahrenen Sirzenicher Schlussmann Rafael Bernacisko. „Den ersten treffe ich gut mit links, beim zweiten ist auch ein bisschen Glück dabei – aber egal. Am Ende zählt’s“, sagte der Offensivmann hinterher. Sein Team habe sich gegen die anfangs so starken Sirzenicher reingekämpft. „Wir haben körperlich dagegengehalten und uns in der Halbzeit gesagt: ‚Wir spielen daheim, und da wollen wir immer DJK Pluwig-Gusterath sein“, zeigte sich Trainer Kinss mächtig stolz auf den Kraftakt seiner Schützlinge.

Aimé Kinss, Coach der DJK Pluwig-Gusterath:

Am Ende der Saison ganz oben zu stehen – das wär’s auch aus Sicht von Waldeier. „Sirzenich ist der Hauptgegner. Aber wir haben sie geschlagen. Die Klasse, um es zu packen, haben wir auf jeden Fall. Wir haben einen breiten Kader. Jeder kämpft für jeden.“ Demgegenüber fordert Sirzenichs Trainer Wagner nach der zweiten Pflichtspielniederlage im vierten Match (im Kreispokal gab es ein 1:3 in Föhren): „Wir müssen mit der richtigen Einstellung zu Werke gehen, die Spiele im Kollektiv gewinnen und dürfen uns nicht auf die Einzelqualität, die wir zweifelsohne haben, verlassen.“

Wie breit der Pluwig-Gustera­ther Kader ist, wurde auch in den Partien zuvor deutlich. Im Heimspiel gegen den SV Viktoria Wasserliesch/Oberbillig (3:1) brillierten zwei Spieler, die von der Bank aus kamen und die entscheidenden Tore beisteuerten. Peter Schömann kam in Minute 58 und erzielte das 2:1, Peter Welter war eine Viertelstunde später erfolgreich. Der Abwehrspieler, der bereits beim Rheinlandpokalspiel gegen RW Wittlich (1:2 nach Verlängerung) mit einem Hammer-Freistoßtor aus 25 Metern in den Torwinkel auf sich aufmerksam machte, legte in der 80. Minute den Deckel drauf. Bereits beim 5:2 zum Start in Pölich gelangen Artur Krapp und Waldeier Jokertore. Aimé Kinss freut das: „Es ist gut, wenn man weiß, dass man Spieler in der Hinterhand hat, die man jederzeit bringen kann. Wir können von der Bank immer nachladen.“

Doppeltorschütze Julius Waldeier:

Unterdessen muss die Mannschaft längere Zeit ohne vier Stammspieler auskommen. Marcel Kohl laboriert an den Folgen eines Kreuzbandrisses. Peter Maasem steht aktuell aus beruflichen und privaten Gründen nicht zur Verfügung. Der frühere Kapitän Nils Müller fällt wegen einer Patellasehnenverletzung bis ins nächste Frühjahr hinein aus. Der im Kreispokalspiel beim SV Bekond (3:2) verletzt ausgeschiedene Nico Denzer schlägt sich mit einem Bänderriss herum, soll in Kürze aber wieder mit dem Aufbautraining beginnen.

Während Sirzenich am Sonntag daheim gegen Tarforst II ran muss und auf Wiedergutmachung brennt, gastiert Aimé Kinss mit seiner Elf beim SV Freudenburg, der am Mittwoch dank des 1:0 in Föhren seinen ersten Saisonsieg einfuhr. Druck sieht Kinss keinen auf seinem Team: „Wir haben eine junge, talentierte Mannschaft und hoffen, dass es so lange wie möglich so weitergeht.“

Aufrufe: 018.9.2020, 00:44 Uhr
Andreas Arens/Lutz SchinköthAutor