2024-05-24T11:28:31.627Z

Spielbericht
Gegen Fortuna Köln enttäuschte Gladbachs U23 am Samstag auf ganzer Linie.
Gegen Fortuna Köln enttäuschte Gladbachs U23 am Samstag auf ganzer Linie. – Foto: Jochen Classen

Zittern für die U23 von Borussia Mönchengladbach geht weiter

Regionalliga West: Zwar ist das Polster auf den Bonner SC mit drei Punkten und sechs Toren nach dem 0:4 gegen Fortuna Köln ordentlich, aber nicht beruhigend.

Wer mit Beginn der Nachspielzeit am Samstag beim Spiel von Borussia Mönchengladbachs U23 gegen Fortuna Köln das Grenzlandstadion betreten hätte, dem hätte in Ermangelung einer Anzeigetafel auch ein Blick in die Gesichter von Roland Virkus und Steffen Korell gereicht. Denn sowohl der Sportdirektor, der als Jugenddirektor lange für dieses Team verantwortlich war, als auch Borussias Scouting-Chef haben sich zur Zweitvertretung bekannt, als viele Vereine diese infrage gestellt oder abgeschafft haben. Mit der 0:4-Niederlage gegen die Kölner spitzt sich die Lage nun vor dem letzten Spieltag aber noch einmal merklich zu.

Vier von fünf Absteigern in die Oberliga stehen fest, für den letzten Abstiegsplatz kommen nun aber nur doch der Bonner SC und eben Borussias U23 in Betracht. Allerdings gehen die Borussen mit einem Polster von drei Zählern und sechs Punkten in die letzte Saisonpartie bei Fortuna Düsseldorf II, während der Bonner SC am kommenden Samstag parallel Rot-Weiß Oberhausen empfängt. In dieser Konstellation auch noch die sechs Tore zu verlieren, klingt nicht sonderlich wahrscheinlich. „Im Moment ist das für mich alles Makulatur. Ich bin sehr enttäuscht davon, wie wir hier heute aufgetreten sind. Die Mannschaft hat gehemmt gewirkt. Und unser Torverhältnis haben wir so auch noch zerschossen“, erklärte Trainer Heiko Vogel, der zu dem Spiel seiner Mannschaft unmittelbar nach dem Abpfiff sonst nicht viel sagen wollte. Eine knappe Niederlage mit einem Tor hätte es zumindest noch unwahrscheinlicher werden lassen, dass es am Samstag ganz brenzlig wird.

Kölner rissen das Spiel an sich

Nach einer Anfangsphase des Abtastens, in der sich gut 20 Minuten lang überhaupt keine Torchance auf beiden Seiten ergab, rissen die Gäste das Spiel immer mehr an sich. Zwei erste Halbchancen blieben noch ungenutzt, dann war es in der 28. Minute Suheyel Najar, der nach einer sehenswerten Vorarbeit von Mike Owusu infolge eines Gladbacher Fehlers im Aufbau das 1:0 für Köln erzielte. Zwar kamen die Vogel-Schützlinge etwas engagierter aus der Kabine, zu einer echten Torchance reichte es aber selbst jetzt nicht. Besser machten es nun die Kölner, deren Offensive durch die Einwechslung von Leon Demaj noch einmal deutlich belebt wurde. Innerhalb von drei Minuten schoss und köpfte Torjäger Sascha Marquet seine Saisontreffer 15 und 16, ehe Demaj sich dann auch mit dem Treffer zum 4:0 belohnte. Nach dem Wechsel wurden die Borussen, deren Körpersprache wieder einmal nicht nach Abstiegskampf aussah, teilweise regelrecht vorgeführt.

Ein Punkt erspart den Quervergleich

Positiv zu bemerken blieb immerhin, dass Mamadou Doucouré diesmal schon 57 Minuten mitwirkte, bei seiner Auswechslung stand es noch 0:1. Dem französischen Verteidiger gelingt es aktuell, sich über die U23 wieder näher an die eigentlich angedachten Profi-Aufgaben heranzutasten. Damit so etwas auch in Zukunft auf diesem Niveau weiter möglich ist, muss die U23 in Düsseldorf am Samstag nur einen Punkt holen – und erspart sich somit nervöse Blicke auf das Handy.

Borussia U23: Kersken - Wentzel (71. Lockl), Gaal, Doucouré (57. Meuer) – Kurt, Lieder, Lofolomo, Kemper - Skraback (46. Italiano), Telalovic, Schroers. Tore: 0:1 Najar (28.), 0:2/0:3 Marquet (58./61.), 0:4 Demaj (72.). Zuschauer: 376.

Aufrufe: 08.5.2022, 19:00 Uhr
Sascha KöppenAutor