Ziel Platz Zwei: Pondorf setzt ab sofort auf Doppelspitze Reif/Kettl

"Eigentlich war der Trainerwechsel zum Ende der Spielzeit 2019/2020 geplant, aber dann kam Corona. Nach langem Nachdenken und nach vielen Gesprächen haben wir uns dazu entschlossen, für die restliche Spielzeit - wann auch immer sie weitergeht - eine Doppelspitze mit Konrad und Michael als gleichberechtigte Trainer zu installieren. Ganz nach dem Motto: spezielle Zeiten fordern spezielle Lösungen. Wir sind ein sehr bodenständiger Dorfverein und unser Grundsatz war immer, nur mit eigenen Spielern unsere Ziele zu erreichen. Wir haben aber die Zeichen der Zeit erkannt und um unsere Qualität und Quantität zu steigern, engagierten wir zwei spielende Trainer, die aber außerdem von Trainerfuchs Konrad Reif am Spielfeldrand unterstützt werden", informiert Pondorfs Sportlicher Leiter Martin Bauer, der sich mit dieser Konstellation hochzufrieden zeigt. "Konrad ist menschlich und fachlich überragend. Wir hatten bei seinem Amtsantritt vor drei Jahren noch eine junge und unerfahrene Mannschaft, deshalb wollten wir solch einen erfahrenen Fuchs an der Linie. Jetzt sind die Spieler gereift, wir hatten aber trotzdem im zentralen Mittelfeld noch Handlungsbedarf. Mit Michael haben wir auf dieser Position nun den für uns optimalen Mann gefunden".

Bauer: »Wir sind ein sehr bodenständiger Dorfverein und unser Grundsatz war immer, nur mit eigenen Spielern unsere Ziele zu erreichen. Wir haben aber die Zeichen der Zeit erkannt.«

Der neue Spielertrainer, der bis zuletzt den SV Sallach in der Kreisliga Donau-Laaber coachte, freut sich auf seine neue Aufgabe und hat mit seinem Team bereits wieder den Trainingsbetrieb aufgenommen. "Ich hatte einige interessante Anfragen bis hin zur Kreisliga, aber mich hat beeindruckt, wie sehr sich Martin Bauer nahezu täglich um mich bemüht und einfach nicht locker gelassen hat. Ausschlaggebend war letztendlich aber, dass ich hier eine große Chance sehe, in naher Zukunft sportlichen Erfolg zu haben. Dass ich Konrad schon seit klein auf kenne, war natürlich auch mitentscheidend und dass ich jetzt noch mit ihm zusammen arbeiten darf, ist für mich einer der wenigen positiven Aspekte der Saisonunterbrechung. Ich denke, dass es für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation ist, einen neuen Spielertrainer zu bekommen, der das Team zusammen mit einem sehr erfahrenen Coach betreuen kann. Kon hat gegenüber mir oft betont, dass dieser jungen Truppe ein Spieler gut tun würde, der sie auf dem Platz anführt. Und ich habe einen Fachmann an der Seitenlinie, der die Mannschaft die letzten drei Jahre nach oben geführt hat und in- und auswendig kennt. Die ersten drei Wochen mit überragender Trainingsbeteiligung haben jetzt schon gezeigt, dass die Truppe charakterlich einwandfrei und der Verein im Aufschwung ist. So kann es weitergehen", meint Kettl, der mit seiner neuen Mannschaft aussichtsreich im Aufstiegsrennen liegt.

Kettl: »Jeder weiß, dass Aufstiege deutlich schwerer sind als eine Klasse zu halten. Deshalb ist es unser Saisonziel, so lange wie möglich oben mitzuspielen.«

Punktgleich mit dem SC Kirchroth II rangieren Zistler, Schindler, Wieser und Co. auf Platz zwei, allerdings schon deutlich hinter dem souveränen und noch ungeschlagenen Spitzenreiter SC Rain. "In der Liga sind wir absolut in Schlagdistanz und streben jetzt natürlich die Relegation an. Auch einen möglichen Ligapokal fände ich sehr interessant. Jeder weiß aber, dass Aufstiege deutlich schwerer sind als eine Klasse zu halten. Deshalb ist es unser Saisonziel, so lange wie möglich oben mitzuspielen. Mittelfristig ist es jedoch mein Anspruch, die Mannschaft so weiterzuentwickeln, dass wir dauerhaft ein Aspirant für mehr sind". Auch Konrad Reif, der seit 2017 im Amt ist, freut sich auf die Zusammenarbeit mit seinem langjährigen Bekannten. "Grundsätzlich wäre meine Trainertätigkeit in Pondorf zum 1. Juli beendet gewesen und Michi Kettl hätte zur neuen Saison übernommen. Verein und Spieler haben sich aber entschieden, dass ich auf alle Fälle diese Saison gemeinsam mit ihnen zu Ende bringen sollte. Andererseits wollten sie aber auch das Engagement von Michi nicht hinauszögern und so ergab sich der Gedanke der Installation von zwei gleichberechtigten Trainern. Sowohl Michi als auch ich waren sofort bereit, diesen Gedanken in die Tat umzusetzen. Wir kennen uns schon seit Jahren und haben eben das Gefühl, dass diese Zusammenarbeit zum Wohle der Mannschaften fruchten wird. Wir sind charakterlich ähnliche Typen und haben auch sportlich identische Vorstellungen. Noch dazu kann sich Michi auf dem Spielfeld einbringen und ich meine Erfahrung mit dem Team außerhalb des Platzes. Wir freuen uns beide auf die Restsaison und wollen selbstverständlich mit der Mannschaft gemeinsam das Ziel, die Verteidigung des zweiten Platzes mit anschließender Relegation, erreichen", so der 64-Jährige, der künftig auch auf zwei Neuzugänge bauen kann. Thomas Siedersbeck (22) kommt vom benachbarten Kreisligisten SC Kirchroth, Thomas Kagermeier (19) rückt aus der eigenen Jugend in den Seniorenbereich nach. Verlassen hat den Klub lediglich Nachwuchsakteur Lukas Groß (zum SV Salching).

»Ich gehe davon aus, dass uns der BFV einen attraktiven Zusatzwettbewerb anbietet. Wir müssen nämlich unbedingt unseren Verein am Laufen halten.«

Damit ist die SpVgg Pondorf-Oberzeitldorn bestens aufgestellt für die Zukunft. Dennoch richtet der Sportliche Leiter Martin Bauer noch einen eindringlichen Appell an die Verantwortlichen des Bayerischen Fußball-Verbands. "Natürlich wurde die Abfrage über die Fortsetzung bzw. eines Abbruches der laufenden Saison geschickt vom BFV in eine Richtung geleitet, aber unabhängig davon haben wir für eine Weiterführung der Spielzeit, genau wie übrigens 61 Prozent unseres Kreises. Hauptgrund war, dass unsere derzeitige gute Platzierung nicht umsonst gewesen sein soll. Außerdem wurde vor der Abstimmung vom Verband klar kommuniziert, dass dann 2021 eine verkürzte Saison angesetzt wird. Jetzt auf einmal werden die verbleibenden Spieltage von September bis Mai verteilt. Deshalb gehe ich davon aus, dass uns der BFV - sollte der Re-Start im September klappen - einen attraktiven Zusatzwettbewerb anbietet, wie z. B. der schon beschlossene Ligapokal in der Bezirksliga. Wir müssen nämlich unbedingt unseren Verein am Laufen halten".

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