2024-06-06T11:30:11.560Z

Spielbericht
Ein Bezirksliga-Spitzenspiel vor guter Kulisse: Würm-Linderns Yannik Schlömer klärt hier vor Niklas Hermanns (am Boden).
Ein Bezirksliga-Spitzenspiel vor guter Kulisse: Würm-Linderns Yannik Schlömer klärt hier vor Niklas Hermanns (am Boden). – Foto: Hamacher
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Würm-Lindern gleicht erst spät aus

Bezirksliga: Schmidt trifft in der Nachspielzeit +++ Heinsberg-Lieck und Dremmen verlieren nach 1:0-Führung

BEZIRKSLIGA 4

Personell war es sehr „dünn“ beim FC. So musste Trainer Michel Noethlichs unter anderem auf Sebair Ljatifi, Gino Krings, Florent Sadiku, Willy Steitz und Rico Schreinemachers verzichten. In der aktuellen Mannschaft hatten alle ihre Aufgaben gut erfüllt, aber: „Auf der Bank fehlte die Substanz“, sagte der Trainer. Lange Zeit war der Plan aufgegangen. „Die Ordnung gegen den Ball ist disziplinierter, die Umschaltaktionen sind gut gelungen“, befand Noethlichs.

Es sah so aus, als könnte der FC auch gegen das zweite Spitzenteam bestehen. Bis zur 65. Minute hielt das Führungstor, das Maurice Gippert erzielt hatte (20.). „Es war auf des Messers Schneide und hätte in beide Richtungen gehen können“, sah der Trainer auch Chancen für sein Team zum zweiten Tor, das die Partie auf die FC-Seite gelenkt hätte. Nach einem Eckball gelang aber Dennis Arigbe der Ausgleich (65.). Wenig später hatte Catalin-Ionel Pintea mit dem 2:1 (69.) das Spiel für den Tabellenführer gedreht. Timo Wermeester erhöhte mit zwei Toren (76., 89.) noch auf 4:1.

Auch wenn es nach der 3:0-Führung nur zu einem Punkt reichte, war SV-Trainer Maik Honold zufrieden mit seinem Team. Ihm fehlte die „Achse“ Alex Jansen, Johannes Jansen und Tim Scheuvens. Dazu musste Mathias Cüppers nach einem Ellbogenschlag ins Gesicht stark angeschlagen weitermachen. Alex Dircks (30.) und Vincent Laurs (43.), der erstmals in dieser Saison in der Startformation stand und mit einem Tor und einer Vorlage einen guten Job machte, brachten Waldenrath-Straeten mit 2:0 in Führung. Eine gute Partie lieferte auch Niklas Nyhsen ab, der in die erste Elf gerückt war.

Auch nach dem 3:0 durch Paul Wolf (49.) waren die drei Punkte längst nicht eingetütet. Eine Konterchance blieb ungenutzt. Oidtweiler jagte auf dem schlechten Platz einen langen Ball nach dem anderen in den Strafraum. Stark trumpfte dabei Stürmer Sascha Jesse auf, der bei den Gästen Eindruck hinterließ. Kevin Croe verkürzte auf 1:3 (60.). Den Anschlusstreffer verhinderte Torwart Heiner Bertrams mit einer Elfmeterparade. Die Gastgeber trafen Latte und Pfosten, ein Tor wurde wegen Abseits nicht anerkannt. Sascha Jesse verkürzte auf 2:3 (66.).

„Die langen Bälle ließen sich nicht komplett verteidigen“, sagte Honold. So glich Fabio Hammel (87.) noch aus. Mit der letzten Aktion hatte der eingewechselte Marcel Waschlowsky noch die Chance zum Siegtor der Gäste, als er allein aufs Tor zulief.

„Es war ein gutes Bezirksliga-Spiel auf des Messers Schneide“, zog SG-Trainer Hermann-Josef Lambertz das Fazit. Das Verfolgerduell war von der Taktik geprägt. „Wir haben uns Würm-Lindern angepasst und defensiver gestanden“, sagte Helpensteins Trainer Andre Lehnen. So neutralisierten sich beide Teams in der ersten Halbzeit im Mittelfeld auf einem spielerisch hohen Niveau, daher gab es wenig Chancen. Nach einer Eckballvariante gelang Emre Ekmekci das 1:0 für den Gast (50.).

„Wir haben das Spiel kontrolliert, hatten mehr Ballbesitz, aber keine Chance; Helpenstein hatte einige sehr gute Konterchancen“, fasste Lambertz den weiteren Verlauf zusammen. Das Ausspielen und Verwerten der Top-Möglichkeiten bei Überzahlsituationen war dann auch der einzige Kritikpunkt, den Andre Lehnen am Spiel seiner Mannschaft hatte. Die Bestnote beim Gast verdiente sich Mittelfeldspieler Florian Storms, der Räume gut zulief und die Bälle verteilte. Nachdem Thomas Lambertz den Ball in aussichtsreicher Position nicht kontrollieren konnte (80.), kam Würm-Lindern doch noch zum Ausgleich. Rene Lambertz chippte den Ball über die Abwehr, Thomas Schmidt nahm den Ball mit der Brust an und traf zum 1:1 (90. + 3). Wenig später wäre fast noch der Siegtreffer der SG gefallen. Nach einem abgewehrten Freistoß traf Rene Lambertz. Doch da hatte es vorher ein Foulspiel gegeben, das der Schiedsrichter ahndete. Während die Gastgeber mit dem Punkt zufrieden waren, sagte Lehnen: „Die Enttäuschung ist groß.“ Der Trainer stellte aber auch das Positive heraus: „Wir sind weiter ungeschlagen.“

Wir haben uns Würm-Lindern angepasst und defensiver gestanden.“

- Helpensteins Trainer Andre Lehnen

Nicht nur Sascha Hochgreef, Sascha Schopphoven und Norman Saar fehlten den Dremmenern. Kurzfristig musste Trainer Ralph Tellers auch Torwart Jannik Voßen ersetzen, der arbeiten musste. Die Ausrichtung der Dremmener war deshalb auch defensiver. In der Partie mit vielen Chancen gab es einen großen Unterschied zwischen beiden Teams: Die Gastgeber nutzten ihre Möglichkeiten, Dremmen schaffte das nicht. Dabei hatte das Rheinland-Team die erste Drangphase des FSV gut überstanden und konnte sich immer mehr befreien. Nach einem Einwurf nahm Lukas Lambertz den Ball an und leitete ihn zu Marcel Holterbosch weiter, der mit einem satten Rechtsschuss zum 1:0 ins kurze Eck traf (16.). Das gab den Dremmenern zunächst Sicherheit. Doch als eine Flanke nicht verhindert werden konnte und mehrere Klärungsversuche nicht erfolgreich waren, gelang Mounir El Aichti das 1:1 (34.). Als dann Nico Schunk vom Donnerberger Torwart gefoult wurde, scheiterte Nick Brünker mit dem Elfmeter. Nach dem anschließenden Einwurf flog der Ball durch den Fünfmeterraum, doch Schunk zielte übers Tor. Die kalte Dusche folgte, als Youssef Klabi zum 2:1 traf; Dremmen hatte nur schwach geklärt (41.).

Die Gastgeber kamen besser aus der Pause; Tugay Temel scheiterte an Torwart Pascal Back. Auf der anderen Seite war Nico Schmalfuß nach einem Brünker-Freistoß am zweiten Pfosten zu überrascht. Nach einem Eckball auf den ersten Pfosten bedeutete der starke Kopfball von El Aichti das 3:1 (60.). Als die Gastgeber einen Pass zu tief spielten, bremste die Grätsche eines Dremmeners den Ball, und Temel erhöhte auf 4:1 (70.). Die Donnerberger trafen noch die Latte, für die Dremmener hatte Soulaymane Sadiki eine Chance.

Aufrufe: 019.10.2021, 08:00 Uhr
sie | AZ/ANAutor