2024-04-29T14:34:45.518Z

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Wieder zurück auf dem Sportgelände: Aber nur gegen Nachzahlung darf der SV Woltersdorf Platz und Halle nutzen. Foto:  Christian Weischnors
Wieder zurück auf dem Sportgelände: Aber nur gegen Nachzahlung darf der SV Woltersdorf Platz und Halle nutzen. Foto: Christian Weischnors

Woltersdorf muss kräftig nachzahlen

Der Eigenbetrieb der Gemeinde entlastet den Verein nicht, sondern bittet den SV nochmal zur Kasse.

Seit dem 1. September können die Sportler des SV Woltersdorf wieder auf das Gelände im Sport- und Freizeitpark. Für den August hatte der Verein den Nutzungsvertrag gekündigt, in der Erwartung und mit der Begründung, damit Geld zu sparen. Seit Monaten läuft der Verein Sturm gegen die aus seiner Sicht zu hohen Nutzungsgebühren, die er an den kommunalen Eigenbetrieb entrichten muss. Aus der Erwartung, etwa 8000 Euro, eine Monatsrate, zu sparen, ist aber nichts geworden. Vielmehr soll er 11084,70 Euro nachzahlen.

Das ist das Ergebnis der sogenannten Spitzabrechnung, die der Eigenbetrieb wie angekündigt vorgelegt hat. Der Vorgang ist vergleichbar mit einem Umzug aus einer Mietwohnung im Lauf des Jahres - dann wird eine Zwischenabrechnung der Betriebskosten erstellt. Dass das Kalkül des Vereins nicht aufgehen würde, hatten mehrere Gemeindevertreter gleich nach Bekanntwerden der Kündigung prophezeit. Am Donnerstag berät nun der Hauptausschuss über die Gesamtsituation. Zu der gehört auch der Umstand, dass die 11 000 Euro nicht bezahlt sind.

Der Verein hat für den Nutzungszeitraum 2017/18 Bedarf angemeldet. Dabei entsteht nach der Vorlage der Verwaltung für den Hauptausschuss ein Umfang, der für alle drei Einrichtungen - Turnhalle in der Vogelsdorfer Straße, Sporthalle und Stadion an der Hochlandstraße - Nutzungsgebühren in Höhe von 9126,71 Euro im Monat nach sich zieht. Das wären 767,14 Euro mehr als im Jahr 2016/17, in dem der Verein die Gesamtsumme ja nicht mehr gestemmt bekommt. Zu diskutieren sei daher, ob ein neuer Vertrag geschlossen werden soll, heißt es in der Vorlage, außerdem die Frage, was mit anfragenden Vereinen geschehe, "die Planungssicherheit und Zahlungssicherheit garantieren".

Der Vorsitzende des SV Woltersdorf, Stefan Richter, antwortete auf die Frage, ob er zu der Sitzung kommt, mit "Nö". Man müsse jetzt erst einmal die Abrechnung prüfen. Immerhin habe es ein konstruktives Gespräch mit der Verwaltung gegeben. Der Hauptausschuss berät am Donnerstag, ab 19 Uhr.

Unterdessen zog der SV Woltersdorf in die Runde der letzten 32 des Kreispokals Ostbrandenburg ein. Allen Unkenrufen trotzend, die ein Freitagabendspiel bei einem Kreisligisten, nämlich dem Storkower SC II, als kein gutes Omen sahen, boten die Gäste aus der Landesklasse Ost eine souveräne Vorstellung und gewannen auch in dieser Höhe völlig verdient. Carsten Knäfel war entsprechend zufrieden: "Eine sehr gute Einstellung der Mannschaft, Klasse gespielt." Der Trainer wusste den Sieg gegen die zwei Klassen tiefer spielenden Gäste aber entsprechend einzuordnen.

Die Storchenstädter standen von Beginn an sehr tief und verteidigten mit Mann und Maus, schlugen lange Bälle nach vorn, um so ihre Konterchance zu suchen. Der Favorit fand zunächst kaum eine Lücke, blieb aber geduldig. Nach einer guten halben Stunde war es Phillipp Karras, der sein Team mit der längst fälligen Führung erlöste (33.). Und nur fünf Minuten knallte der Torschütze den Ball nach einer Ecke an die Lattenunterkante, von der die Kugel hinter die Linie sprang. Fast im Gegenzug nutzten die Einheimischen aber eine Lücke in der SVW-Abwehr durch Marc Ewler zum Anschluss.

Auch nach der Pause waren die Randberliner spielerisch klar besser - und machten binnen fünf Minuten alles klar. Felix Kästner - der den Ball kurz zuvor noch völlig frei vor dem leerem Kasten über den Gehäuse bugsiert hatte - und zweimal Felix Westphal waren in kurzer Folge erfolgreich (57., 59., 65.), ehe der zu alter Stärke aus früheren Woltersdorfer Zeiten zurückfindende Karras seinen Dreierpack schnürte.

Noch mehr zur ersten Pokalrunde findet Ihr auf der: >>>FuPa-Ostbrandenburg-Pokal-Seite

Aufrufe: 06.9.2017, 08:18 Uhr
MOZ.de / Joachim Eggers und Marion ThomasAutor