2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Auf Dominik Riedinger (Mitte), Spielertrainer bei der makellos in die Saison gestarteten SSV Dillingen, wartet am sechsten Spieltag eine brisante Aufgabe: das Derby gegen den SV Kicklingen.   F.: Karl Aumiller
Auf Dominik Riedinger (Mitte), Spielertrainer bei der makellos in die Saison gestarteten SSV Dillingen, wartet am sechsten Spieltag eine brisante Aufgabe: das Derby gegen den SV Kicklingen. F.: Karl Aumiller

Woche der Wahrheit

Für Kreisklassist SSV Dillingen gilt es, in den Partien gegenrndie Mitfavoriten Kicklingen und Oberndorf die Tabellenführung zu verteidigen

Nach fünf Spieltagen steht die SSV Dillingen verlustpunktfrei an der Tabellenspitze der Kreisklasse Nord 2. Mehr geht nicht. Nun aber schlägt für die SSV innerhalb einer Woche die „Stunde der Wahrheit“. Am Samstag (17.30 Uhr) kommt es im Donaustadion zum brisanten Stadtteil-Derby gegen den SV Kicklingen/Fristingen (Tabellenzweiter) und acht Tage später geht die Reise zum Dritten VfB Oberndorf.

„Jetzt kommen für uns die heißen Wochen“, bestätigt denn auch Spielertrainer Dominik Riedinger, der seit dieser Saison im Pedant mit Felix-Adrian Körber für die Trainingsleitung verantwortlich zeichnet. Ihr Vorgänger Günther Reichherzer hat mit der SSV zuletzt eine starke Saison hingelegt und scheiterte erst in der Relegation am Kreisliga-Aufstieg. Wieder oben mitspielen lautet das aktuelle Saisonziel, doch der 32-jährige Riedinger spricht gleichzeitig auch Klartext: „Wir wollen raus aus der Kreisklasse, wissen aber auch, dass uns bei diesem Vorhaben nichts geschenkt wird.“

In zwei Jahren feiert die SSV Dillingen ihr 100. Jubiläum und da wäre ein kleiner sportlicher Höhenflug durchaus angepasst. Bei den kleinen „sportlichen Brötchen“ die momentan gebacken werden, will man gar nicht glauben, dass die Blau-Gelben einstmals wenn auch nur für ein Jahr der Landesliga Süd angehörten. Gerne erinnert sich Seniorenleiter Franz Saur an die Saison 1979/80 zurück. Die Gegner lauteten damals Fürstenfeldbruck, Rosenheim oder Schwaben Augsburg. „Ich war zu der Zeit nur Ergänzungsspieler“, sagt Saur und kommt im selben Atemzug auf die Partie gegen Unterhaching zu sprechen: „Da musste ich ran und durfte gegen den großen Spielmacher Peter Grosser spielen.“ Die Zeiten der Dillinger Hartmanns und Balwinskis gehört der Vergangenheit an.

Seit sechseinhalb Jahren führt Christoph Nowak den Klub. Er hat in dieser Zeit auch erfahren müssen, dass es keine leichte Aufgabe ist. Vor allem im Nachwuchsbereich lief zeitweise mal gar nichts mehr, ehe man sich wieder behutsam an eine Aufbauarbeit heranwagt hat. „Von der Kernstadt kriegst du keinen Nachwuchs, während von den Randgebieten viele bei anderen Klubs landen“, stellt Nowak fest. Also ist man immer wieder fleißig auf Suche nach externen Spielern mit Qualität.

Der neue Spielführer Phillip Goldau ist so einer oder aber der neue sportliche Leiter Furkan Akaydin, der letzte Saison noch dem Regionalligisten FV Illertissen angehörte. Der 23-Jährige, jetzt wohnhaft in der Kreisstadt ist ein absoluter Führungsspieler. Schon vor zwei Jahren angelten sich die Dillinger die Dienste von Felix-Adrian Körber. „Er zählt mit zu den besten Torhütern im Umkreis“, lobt Christoph Nowak den 25-Jährigen.

Die neuen Spielertrainer Dominik Riedinger und Felix-Adrian Körber leisten nach den Worten des Vorsitzenden gute Arbeit im Verein: „Seither ist die Trainingsbeteiligung enorm angestiegen“, bestätigt er. Auch wenn außergewöhnliche Kicker in der Elf auftauchen, so macht es Riedinger nicht an Einzelnen fest: „Wir sind eine technisch starke Truppe und haben dabei eine gute Mischung gefunden.“ Für den gelungenen Saisonstart liefert er eine weitere triftige Begründung: „Wir sind nun ausgeglichener in den Mannschaftsteilen.“

Natürlich ist die Offensive mit Namen wie Lars Jaud, Furkan Akaydin oder Adonis Isufi das Prunkstück der Elf, die für Tore gegen Kicklingen sorgen soll. Der leicht angeschlagene Jaud ist für Samstag wieder gesetzt. Sehr zum Bedauern stellt Riedinger fest, dass Abwehrchef Tamas Balogh (Urlaub) fehlen wird. Also wird wohl Dominik Riedinger, sonst zentraler Mann im Mittelfeld, diese Aufgabe übernehmen müssen.

Gewiss kein leichter Part, weil die Kicklinger in bisher vier Pflichtspielen 23 Treffer erzielten. Allein die Hälfte davon steuerte ihr Torjäger Michael Bihler bei. „Wir wissen natürlich über die Qualitäten der Kicklinger“, vermerkt Riedinger und freut sich auf die Auseinandersetzung. Gleiches kommt auch aus dem Munde vom Vorsitzenden: „Wir sind relativ cool und wollen die Aufgabe demütig angehen. Ich rechne am Samstag mit etwa 400 Zuschauern.“ Ob sich darunter auch SSV-Urgestein Franz Saur mischen wird, ist ungewiss. Jedenfalls gab er zu Protokoll: „Die letzten Jahre war ich selten bei den Spielen zu Gast.“

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Aufrufe: 07.9.2018, 14:56 Uhr
Donau-Zeitung / Günther DirrAutor