„Wir sind wirklich stolz auf uns“

Es wurde gefiebert in die vergangenen Wochen und Monaten. Und auch wenn Daniel Kaiser „anfangs noch relativ gelassen war“, ist am Freitagabend nicht nur ihm ein Stein vom Herzen gefallen. „Ab dem Zeitpunkt, als der 16.04. als Entscheidungstag feststand, war ich tatsächlich sehr nervös“, gibt der Mittelfeldmotor zu. „Vor allem die letzten Tage.“ Dann die Erlösung, der NOFV entschied sich für zwei Aufsteiger aus den Oberliga Staffeln. Damit wird Tasmania Berlin kommende Saison in der Regionalliga spielen. Doch viel zu feiern gab es nicht. Der 30-Jährige stieß lediglich entspannt mit seiner Frau und einem Rotwein an. „Das war es dann schon. Ich hoffe, wir holen das nach, wenn die Umstände es zulassen.“

Nach feiern ist auch Torhüter, Stammspieler und Kapitän Robert Schelenz nicht wirklich gewesen. Er blickt relativ nüchtern auf die Situation. Der Aufstieg, auch wenn der 34-Jährige „voller Vorfreude“ ist, ist für ihn nur ein „schöner Nebeneffekt“. Man merkt, er möchte wieder auf den Platz, er wirkt fokussiert und konzentriert.„Die anderen Regionalliga Vereine haben einen immensen Vorsprung, was Training und Vorbereitung betrifft. Wir hatten seit über einem halben Jahr keinen Ball am Fuß. Wir müssen uns jetzt so schnell wie möglich auf die neue Saison vorbereiten und gut gewappnet sein.“

Er, Kaiser und auch Thomas Brechler werden das Abenteuer Regionalliga mitnehmen. Für den Stürmer steht fest, dass „es tolle Spiele geben wird.“ Er nennt u.a. mit Cottbus, Jena und Chemnitz einige Größen der Liga. Besondere Freude herrscht aber für ein Spiel: „ Und worauf ich mich natürlich sehr freue, Lichtenberg 47.“ Insgesamt werden weiterhin sieben Mannschaften aus der Hauptstadt in der Regionalliga Nordost vertreten sein. Dazu einige Traditionsmannschaften aus der Region. Eine spannende Saison, sollte den Spielbetrieb wieder möglich sein, dürfte bevorstehen.

Tasmania Berlin wird sich auf höherer Ebene beweisen müssen. Vor allem weil nicht alle den Entschluss teilen, dass der Verein den Aufstieg verdient hätte, nach nur neun absolvierten Spielen. Kaiser verteidigt den Schritt aber vehement: „Die Jungs, das Trainerteam und die Verantwortlichen haben sich das wirklich verdient und wir sind wirklich stolz auf uns.“ Thomas Brechler fügt hinzu: „Es wird für den Verein eine tolle Saison mit starken Mannschaften die nach Neukölln kommen werden.“ Sogar Schlussmann Schelenz springt schlussendlich noch auf die Schiene auf: „Wir sind natürlich glücklich, darüber was wir geleistet haben in diesem Zeitraum. Die Stimmung ist dementsprechend gut.“ Das Aufstiegsglück könnte schlussendlich auch ein Pluspunkt für den Aufsteiger aus Neukölln sein.