2024-04-30T13:48:59.170Z

Interview
F: Gorks
F: Gorks

"Wir müssen eine Nummer wachsen um im Endspiel zu bestehen"

Julio-Alfredo Linares-Figueroa vom FC Dresden im Interview vor dem Pokalfinale

Am Samstag steht das Endspiel Sparkassenpokal an. Vorab sprach unsere Redaktion mit jeweils einem Akteur der Finalteams - heute: Julio-Alfredo Linares-Figueroa, Trainer des FC Dresden. Der 35-jährige ist seit Oktober 2016 Trainer der 1. Mannschaft. Im Jahr 2012 kickte der sympatische Peruaner mal in der Landesklasse für die SG Weixdorf, davor war er u.a. für Sportfreunde Ahlum, SpVgg Braunschweig, Reinickendorfer Füchse, SD Kroatia Berlin und BTSV Berlin am Ball.

Deine erste Station in Dresden war die SG Weixdorf, nach einer kurzen Pause hast du dann beim FC Dresden begonnen. Was macht den FC so besonders und zeichnet den Verein aus?

Ja, als ich aus Braunschweig nach Dresden gezogen bin, machte ich ein Probetraining bei der SG Weixdorf und blieb dort, es war eine tolle Zeit, ich wurde herzlich aufgenommen und fand sehr schnell neue Freunde in Weixdorf. Aus privaten sowie zeitlichen Gründen entschied ich mich aufzuhören und erstmal nur noch in der "Freizeit" Fußball zu spielen. Ich ging dann jeden Sonntag zum Alaunpark und kickte dort mit anderen Südamerikanern aber auch Fußballern aus anderen Nationen. Danach war die Sehnsucht nach einen Wettbewerb und Liga wieder so groß, dass ich zusammen mit den Spieler aus dem Alaunpark auf die Idee kamen einen Verein zu gründen der FC Atletico Dresden heißen sollte. Diese Gedanke verschwand aber auch schnell wieder Aufgrund der komplizierte Sachlage und wir suchten dann nur noch einen Verein wo wir als komplette Mannschaft aufgenommen werden konnten. Wir fragten einige Vereine an, die noch keine zweite oder dritte Herrenmannschaft hatten - unter anderen auch beim TSV Rotation im Jahr 2015. Am Ende und durch Bekannte kamen wir alle zum FC Dresden und konnten als zweite Mannschaft in der Saison 15/16 mit mir als Trainer starten. Zu dieser Zeit trainierte Michele Lauria die erste Mannschaft, es war eine erfolgreiche Zeit, da in dieser Saison beide Mannschaften aufgestiegen waren und die Lauria-Elf sogar zum dritten Mal in Folge. In der Saison 16/17 trainierte ich dann noch zusätzlich die B-Junioren des FC und seit etwa Mitte der Saison trainierte ich dann noch die erste Mannschaft. Der FC Dresden ist eine interkulturelle Mannschaft, hier sind Fußballer aus unterschiedlichen Nationen, viele von Ihnen ohne Familie angekommen und finden beim FC Dresden durch Integration und Akzeptanz ein Herz für die neue Heimat .Die Kombination ist faszinieren, wir lernen alle voneinander und durch den Fußball sind wir wie eine große Familie stark verbunden, das macht den FC Dresden so besonders und vor allen so stark.

In der Stadtliga B seid ihr auf Platz 4 der Tabelle und habt den Aufstieg knapp verpasst. Bist du trotzdem zufrieden mit der Saison? Welcher Moment ist / bleibt dir in Erinnerung?

Ja, obwohl wir auch in diesem Jahr nicht aufsteigen, bin ich zufrieden mit der Saison. Wir mussten in dieser Saison mit minus sechs Punkten wegen Nichterfüllung SR-Soll starten. Letzte Saison waren es Minus drei und kommende Saison wären es Minus 9 aber diesmal wird es nicht soweit kommen, weil wir zwei neue Schiedsrichter haben. Mit Unterstützung von David Kretzschmar unsere Top Schiri, konnten Sportler vom FC zur Rückrunde erfolgreich an dem Schiedsrichteranwärter Lehrgang teilnehmen und unseren Pflichtspiele als Schiedsrichter gut absolvieren. Das war aber nicht allein der Grund für den verpassten Aufstieg, in dieser Saison waren wir bereits am 11. Spieltag schon erster trotz Punkteabzug und hätten es auch aus eigener Kraft schaffen können, wir hatten danach intern in der Mannschaft einige Differenzen und sowas wie eine kleine Krise. Waren nicht mehr so geschlossen und das zeigte sich auch auf den Platz, noch dazu verloren wir zur Rückrunde sowie letzte Saison auch auf ein Schlag 6 Stammspieler aber wir schafften zum Glück die Kurve. Wir konnten die Lücken kompensieren, waren wieder eine Einheit und hatten wieder Spaß am Fußball, das war das wichtigste und ich denke dieser Moment bleibt bei mir in Erinnerung.

Euer Gegner ist der TSV Rotation, Meister der SOL - die Favoritenrolle liegt also nicht bei euch! Wird das Finale eine klare Angelegenheit?

Nein, eine klare Angelegenheit wird es nicht sein, so haben auch wahrscheinlich viele gedacht bevor wir gegen die Mannschaft von der Post aus der Kreisoberliga oder den Meister der Stadtliga A SG Weißig gespielt haben. Am Ende konnten wir beide schlagen aber ich weis auch das die TSV Rotation eine Nummer größer ist und deswegen werden wir am Samstag eine Nummer größer wachsen müssen.

Habt ihr/hast du euren Finalgegner bereits beobachtet? Welche stärken und welche Mannschaften hat der Gegner?

Ich konnte die letzten zwei Saisonspiele von Rotation beobachten und konnte feststellen, dass Sie auf alle Positionen sehr stark besetzt sind, ihre Passquote liegt bei 100% und in den Zweikämpfen setzen sie sich gut durch. Es ist eine eingespielte Mannschaft und ich denke die meisten von ihnen spielen schon sehr lange zusammen, Schwachstellen haben Sie keine und im Gegensatz zu uns sind die meisten sehr großgewachsen, fast alle ein Kopf größer als wir. Es wird schwierig für uns aber darauf werden wir uns gut einstellen.

Warum gewinnt der FC Dresden?

Wir haben großen Respekt vor dem TSV Rotation, wir werden mit Ihnen mithalten und werden uns dagegenstellen als ein Team, jeden Zweikampf wahrnehmen, jeder einzelne wird alles geben in jeder Sekunde, in jeder Minute, wir werden unsere Bestes geben und alles versuchen bis wir am Ende sind und dann werden wir sehen ob es für den Sieg gereicht hat.

Dein Tipp für das Finale?

2:1 für uns, den FC Dresden!


Gestern veröffentlichten wir das Interview mit Michael Kühn, Abwehrspieler beim TSV Rotation Dresden.

Aufrufe: 014.6.2018, 07:45 Uhr
SMaAutor